Der Landeshauptmann hat heute (27. August) Abend die Verordnung Nr. 29 unterzeichnet. Sie tritt am 1. September in Kraft und enthält Regeln für Südtirols Bildungswesen.
Landeshauptmann Arno Kompatscher hat heute (27. August) die Corona-Verordnung Nr. 29 unterzeichnet. Sie tritt am 1. September in Kraft und regelt hauptsächlich die Green-Pass-Pflicht und die Voraussetzungen für den Unterricht in Südtirols Bildungswesen. Weiters ergänzt sie im Detail einige Punkte der Corona-Verordnung Nr. 28 vom 30. Juli 2021.
Die neue Verordnung ist wie üblich im Corona-Portal des Landes Südtirol veröffentlicht.
gst
Das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West der Agentur für Bevölkerungsschutz hat die Arbeiten an Sperren und Ablenkdämmen im Zaytalbach in Sulden fertiggestellt.
Die Wassergefahr in der Gemeinde Stilfs war im Rahmen des EU-Projektes "flussaufwärts Suldenbach" untersucht worden, unter anderem auch am Schwemmkegel des Zaytalbaches in Sulden. Dabei wurde erkannt, dass sich mehrere Gebäude - darunter auch ein großes Hotel - in Zonen mit hoher und sehr hoher Gefahr durch Hochwasser und Murgänge befinden. Deshalb hat das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West in der Agentur für Bevölkerungsschutz Maßnahmen ausgearbeitet, um die Sicherheit für die Siedlungsbereiche zu verbessern.
Zwei Ablenkdämme und zehn Wildbachsperren
2019 war mit den Arbeiten zur Verbesserung des Hochwasserschutzes begonnen worden. Nun sind sie abgeschlossen, fasst Bauleiter Julius Staffler zusammen: Mit dem Projekt wurden zwei Ablenkdämme und zehn Wildbachsperren am Schwemmkegel des Zaytalbaches errichtet. Die Abflusssektion wurde vergrößert und das Bachbett tiefer gelegt, um die Sicherheit für die Gebäude zu verbessern. Die Arbeiten wurden mit zwei Baulosen durchgeführt.
Hochwasserschutz und Erhaltung des Landschaftsbildes
Besonderes Augenmerk wurde auch auf die Erhaltung des Landschaftsbildes gelegt, da sich die Baustelle im Nationalpark Stilfserjoch befand. Durch umfangreiche Geländemodellierungen, Bepflanzungen und Begrünungen wird versucht, die Schutzbauwerke aus Stahlbeton und Steinen bestmöglich an das Landschaftsbild anzupassen und trotzdem einen sehr hohen Schutzgrad zu erreichen. Mit den umgesetzten Maßnahmen sind die Gebäude nun besser geschützt, die roten und blauen Zonen im Siedlungsbereich können zurückgenommen werden.
Die Maßnahmen wurden noch vom ehemaligen Direktor des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West Mauro Spagnolo projektiert und von der Agentur für Bevölkerungsschutz in Eigenregie zuerst von einem Bautrupp mit Vorarbeiter Hansjörg Stricker und heuer vom Bautrupp mit Florian Hoferausgeführt.
Das erste Baulos mit rund einer Million Euro wurde im Rahmen der Achse 4 "Sicherer Lebensraum" des operationellen Programms "Investitionen in Wachstum und Beschäftigung" des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung EFRE des Zeitraums 2014 bis 2020 finanziert, das zweite Baulos von rund 100.000 Euro über Mittel des Haushalts der Agentur für Bevölkerungsschutz.
mac
Bei der Eröffnungskonferenz zum Bildungsjahr 2021/2022 für Führungskräfte am 25. August in Bozen ging es um die neuen Herausforderungen. Es gelte, an Kinder und Jugendliche zu denken, so LR Achammer.
Die Führungskräfte der deutschsprachigen Schulen und Kindergärten haben sich am 25. August im Konservatorium in Bozen zur ersten Dienstkonferenz des neue Kindergarten- und Schuljahres 2021/2022 getroffen.
Fokus auf den Kernauftrag von Bildung lenken und Verantwortung übernehmen
"Diese Pandemie hat primär nicht eine Wirtschaftskrise mit sich gebracht, sondern vielmehr eine gesellschaftliche Krise", sagte Bildungslandesrat Philipp Achammer bei der Eröffnungskonferenz. Kindergarten und Schule seien immer ein gesellschaftliches Spiegelbild gewesen und ein solches würden sie auch in diesem beginnenden Bildungsjahr sein. "Ich wünsche mir deshalb Kindergärten und Schulen, in denen nicht ideologische Auseinandersetzungen auf den Rücken der Kinder und Jugendlichen ausgetragen werden“, hob Landesrat Achammer hervor.
Es gelte, den Fokus auf den Kernauftrag von Bildung zu richten, an die Kinder und Jugendlichen zu denken, wenn ab dem 1. September der Grüne Pass für das gesamte Personal verlangt werde. Eine Haltung, die lediglich das Eigeninteresseim Blick hat, ist laut Landesrat Achammer, zu wenig: "Eigenverantwortung lässt sich niemals von kollektiver Verantwortung trennen, wenn es darum geht, Verantwortung für alle Teile der Gesellschaft, bis hin zu den Schwächsten, zu übernehmen."
Bildungsdirektor Gustav Tschenett betonte in seinen einführenden Worten, es sei wichtig, trotz unterschiedlicher Einstellungen auch in diesen herausfordernden Zeiten aufeinander zuzugehen. Er erinnerte daran, dass es nicht nur Bürgerrechte, sondern auch Bürgerpflichten gebe, die ebenfalls zum Leben in der Gesellschaft dazugehören.
Im Rahmen der Konferenz kamen Pädagogische Fachkräfte und Lehrpersonen aus den Musikschulen, den Berufsschulen und den Kindergärten sowie aus den staatlichen Schulen staatlicher Art zu Wort und teilten mit den Anwesenden persönliche Erfahrungen und Gedanken zu Bildung und Unterricht in Zeiten der Pandemie: Trotz der schwierigen Situation sei es vielen von ihnen möglich gewesen, sich weiterzuentwickeln, dazuzulernen und der Situation auch etwas Positives abzugewinnen.
Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner und Bildungsdirektor Tschenett bedankten sich bei allen Führungskräften der Kindergärten, Schulen und Verwaltung sowie bei allen Lehrpersonen und Pädagogischen Fachkräften für die Arbeit und den Einsatz in dieser besonderen Zeit. Sie verabschiedeten jene Schuldirektorinnen und Schuldirektoren, die ab September in den Ruhestand treten und begrüßten die neuen Schulführungskräfte, die in diesem Jahr ihren Dienst antreten werden.
Die Fachgruppe Klavier an den Musikschulen sorgte bei der Eröffnungskonferenz für die musikalische Umrahmung. Die Deutsche Bildungsdirektion hatte die Veranstaltung zur Einstimmung auf das kommende Bildungsjahr organisiert.
red/san
Die Landesregierung hat heute die Programmvereinbarung zwischen Land und Bezirksgemeinschaft Vinschgau und somit die Finanzierung für den Bau einer Radspur von Prad zur Stilfser Brücke genehmigt.
Die bei Fahrradfahrern beliebte Passstraße auf das Stilfser Joch soll auf dem Abschnitt von Prad bis zur Stilfser Brücke eigene Aufstiegsspur für Radler bekommen. Dazu muss auch die Staatsstraße verlegt werden.
Auf Vorschlag von Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider hat die Landesregierung heute (24. August) die Programmvereinbarung zwischen Land und Bezirksgemeinschaft Vinschgau und somit die Finanzierung für den Bau der Aufstiegsspur genehmigt.
Landesrat Alfreider verweist auf die Bedeutung der Fahrradmobilität und entsprechender Strukturen in ganz Südtirol. "In den nächsten Monaten stellen wir den ersten Radmobilitätsplan für Südtirol vor. Damit soll das Fahrrad immer mehr zum Mobilitätsmittel für alltägliche Wege werden", sagt Alfreider. Das Vorhaben für die Radaufstiegsspur bei der Staatsstraße auf das Stilfserjoch sei sowohl für die Menschen vor Ort als auch für die Urlaubsgäste wichtig.
Bei der Begutachtung der Abänderung des Bauleitplanes wurde es als notwendig erachtet, die Staatsstraße an zwei Stellen bergseitig zu verschieben, damit ausreichend Abstand zum Suldenbach besteht. Im Zuge der Arbeiten wird die Straße begradigt, eine gefährliche Kurve wird beseitigt und zwei Straßenabschnitte werden sicherer gestaltet.
Aus Gründen der Funktionalität, der Wirtschaftlichkeit und der Vereinfachung der Verfahren werden die Eingriffe gemachsam durchgeführt, und zwar in Zusammenarbeit zwischen Land und Bezirksgemeinschaft Vinschgau. "Durch die Zusammenarbeit Land-Bezirksgemeinschaft können wir auf beiden Seiten Kosten einsparen, der Verkehr muss während des Baus weniger lang unterbrochen werden, die Koordination wird vereinfacht und Synergien können genutzt werden“, zeigt sich Alfreider zufrieden.
Insgesamt werden rund fünf Millionen Euro in die Vorhaben investiert. Davon stammen vier Millionen Euro vom Land. Drei Millionen dieser Landesgelderstammen von der Landesabteilung Örtliche Körperschaften und Sport für den Bau der Radspur. Eine Million Euro zahlt die Landesabteilung Tiefbau an die Bezirksgemeinschaft für die Straßenverlegung. Über eine Million Euro stellt die Bezirksgemeinschaft bereit. Die entsprechende Programmvereinbarung wird von Landeshauptmann Arno Kompatscher, Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider und dem Präsidenten der Bezirksgemeinschaft Vinschgau Dieter Pinggeraunterzeichnet.
Umgesetzt werden sollen die Projekte innerhalb Dezember 2022.
Nach mehreren Besprechungen hat der erweiterte SVP-Ortsausschuss um Obmann Ernst Kuenrath gemeinsam mit den Kandidatinnen und Kandidaten entschieden: Der 49-jährige Unternehmer Armin Windegger wird die SVP Glurns als Bürgermeisterkandidat in die Gemeinderatswahl am 10. Oktober führen. Er steht für einen „Neustart für Glurns“.
„Am 10. Oktober stelle ich mich als Bürgermeisterkandidat der SVP-Liste in Glurns zur Wahl“, erklärt Armin Windegger. „Ich bin ein Teamplayer: Als Bürgermeister will ich konstruktiv mit allen Mitgliedern des Gemeinderates zusammenarbeiten und möglichst an einem Strang ziehen, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Ich werde der Bürgermeister aller Glurnser sein.“
„Die SVP-Liste wird den Bürgerinnen und Bürgern ihre Ideen anbieten, wie man die Zukunft von Glurns am besten gestalten könnte. Wir haben es geschafft, in dieser Hinsicht die SVP in Glurns zu erneuern. Ich bin überzeugt, wenn mir die Bürgerinnen und Bürger das Vertrauen schenken, dass in Zukunft in Glurns die Schönwettertage überwiegen werden.“
Die Landesregierung hat heute (24. August) die erneute Auszahlung der Zuschüsse an Tourismusorganisationen mit bedeutenden Mindereinnahmen infolge des Covid-19-Notstandes genehmigt.
Viele Tourismusorganisationen haben aufgrund des Ausfalls der letzten Wintersaison große Verluste geschrieben und der immer noch andauernde epidemiologische Notstand wirkt sich weiterhin negativ auf die Einnahmen der Südtiroler Tourismusvereine aus.
Auf Vorschlag von Tourismuslandesrat Arnold Schuler werden nun die entgangenen Gemeindeaufenthaltsabgaben der Monate Oktober, November und Dezember 2020 sowie Jänner und Februar 2021 ausgeglichen: Denn die Landesregierung hat heute (24. August) beschlossen, dass die Betriebe nun um Zuschüsse als Ausgleich für die entgangenen Einnahmen ansuchen können. Wie Landesrat Schuler erklärt, will die Landesregierung damit sicherstellen, "dass die Tourismusorganisationen auch weiterhin ihre Aufgaben erfüllen können."
Anträge bis 1. Oktober möglich
Anspruch auf die Zuschüsse haben jene Organisationen, die im Verzeichnis der Tourismusorganisationen eingetragen sind und eine Mindereinnahme der Gemeindeaufenthaltsabgabe im Ausmaß von mindestens 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr vorweisen können. Der Zuschuss wird aus den Einnahmen aus der Gemeindeaufenthaltsabgabe der Monate Oktober, November und Dezember 2019 sowie Jänner und Februar 2020 abzüglich der Einnahmen derselben Monate des heurigen Winters berechnet.
Die Anträge können bis spätestens Freitag, 1. Oktober 2021, beim Funktionsbereich Tourismus des Landes einreicht werden. Dem Antrag müssen eine Erklärung über die Mindereinnahmen sowie sämtliche Unterlagen zum Nachweis des finanziellen Ausfalls beiliegen. Die Zuschüsse werden im Rahmen der in den entsprechenden Haushaltskapiteln bereitgestellten Mittel gewährt. Reichen diese nicht aus, wird der Zuschuss reduziert oder die Anträge werden von Amts wegen archiviert. Die vorgelegten Anträge werden chronologisch nach Eingang bearbeitet.
np
Den Technischen Leitfaden für die Ausarbeitung des Gemeindeentwicklungsprogramms für Raum und Landschaft hat die Landesregierung heute (24. August) genehmigt.
Das Landesgesetz für Raum und Landschaft, das am 1. Juli vor einem Jahr in Kraft getreten ist, überträgt den 116 Gemeinden Südtirols neue Kompetenzen in der Raumplanung. Als wesentlichen Baustein sieht es vor, dass jede Gemeinde ein Gemeindeentwicklungsprogramm für Raum und Landschaft (siehe Mitteilung)ausarbeiten muss, das zehn Jahre Gültigkeit hat.
Das Gemeindeentwicklungsprogramm ist themenübergreifend und legt die strategischen Entwicklungsziele in verschiedensten Sektoren fest, darunter die Mobilität und Erreichbarkeit, der Tourismus, die Landschaft, aber auch die sozial-ökonomische Ebene. Die Mindestinhalte sind in Art. 51 des Landesgesetzes für Raum und Landschaft festgelegt und umfassen unter anderem eine Erhebung der leerstehenden Gebäude und der vorhandenen ungenutzten oder aufgelassenen erschlossenen Flächen, ein Mobilitäts- und Erreichbarkeitskonzept, ein Tourismusentwicklungskonzept sowie die Ausweisung und Abgrenzung des Siedlungsgebietes. Ausgearbeitet wird das Gemeindeentwicklungsprogramm in Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern, mit dem Gemeindeverband und einer Gruppe von Fachleuten.
Wie das Programm im Detail aussehen und welche Fachpläne und Dokumentationen es umfassen soll, ist in einem Technischen Leitfaden für die Ausarbeitung festgehalten, den die Landesregierung auf Vorschlag der Landesrätin für Raumordnung und Landschaftsschutz, Maria Hochgruber Kuenzer, in ihrer heutigen Sitzung (24. August) genehmigt hat.
Sichere inhaltliche Grundlage für Techniker und Politiker
"Hauptzweck des Technischen Leitfadens ist es, eine sichere inhaltliche Grundlage für die Dokumente zu geben, die das Gemeindeentwicklungsprogramm bilden werden", erklärt die Landesrätin. Auch werde der Leitfaden während des Bewertungs- und Genehmigungsverfahrens den zuständigen Landesämtern als Richtschnur dienen. Erfolgt die Ausarbeitung des Gemeindeentwicklungsprogramms in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden, wird das Land Südtirol die Gemeinden entsprechend finanziell unterstützen.
Die Technischen Richtlinien gliedern sich in zwei Schwerpunkte: die Ist-Zustandsanalyse und die programmatische Ausrichtung. Die Richtlinien definieren im Detail die nötigen textlichen und kartographischen Dokumente. Das wiederum ermöglicht es den Gemeindeverwaltungen, den Gegenstand der Aufträge für die Ausarbeitung des Gemeindeentwicklungsprogramms und in Folge des Gemeindeplans für Raum und Landschaft zu definieren, Sicherheit zu haben und die finanzielle Ausschreibungsgrundlage für die Vergabe der Aufträge zu quantifizieren. Gleichzeitig ermöglichen es die Richtlinien den Fachleuten, ihre Angebote sowohl inhaltlich als auch kostenmäßig zu definieren.
Der Entwurf für die heute genehmigten Technischen Richtlinien wurde von der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung in Zusammenarbeit mit der Kammer der Architekten, Raumplaner, Landschaftsarchitekten und Denkmalpfleger, der Kammer der Ingenieure und der Kammer der Agronomen und Forstwirte ausgearbeitet.
Gemeindekommission Raum und Landschaft: Vergütungen festgelegt
Im Landesgesetz Raum und Landschaft ist die Gemeindekommission für Raum und Landschaft als Organ vorgesehen, das die Gemeinden bei der Prüfung von Plänen und Projekten zur urbanistischen und landschaftlichen Umwandlung des Gemeindegebiets unterstützt. Heute (24. August) hat die Landesregierung nun die Vergütungen für die Mitglieder der Gemeindekommission für Raum und Landschaft festgelegt: Sie wurden mit 75 Euro netto pro Stunde, zuzüglich eventueller Fürsorgebeiträge und Mehrwertsteuer, festgelegt. Für Bruchteile einer Stunde unter 15 Minuten wird keine Vergütung ausbezahlt. Die Stundenvergütung wird nach demselben Berechnungsmodus auch für Lokalaugenscheine entrichtet.
"Dies stellt einen weiteren wichtigen Schritt in der Anwendung des Landesgesetzes Raum und Landschaft dar", betont Landerätin Hochgruber Kuenzer, die den entsprechenden Beschluss eingebracht hat. "Dank der eingebrachten Expertise der Fachleute kann in den Gemeindekommissionen ein konstruktiver Dialog über die Entwicklung unserer Ortschaften geführt werden. Es freut mich sehr, dass ich bereits viele positive Rückmeldungen von den an der übergemeindlichen Zusammenarbeit beteiligten Personen erhalte."
Die Gemeindekommissionen für Raum und Landschaft bestehen aus dem Bürgermeister bzw. der Bürgermeisterin oder einer stellvertretenden Person sowie aus sechs Fachleuten, die der Gemeinderat für die Dauer der Amtsperiode des Gemeinderats bestellt. Sie geben im Verfahren zur Erteilung der landschaftsrechtlichen Genehmigung im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde eine begründete, nicht bindende Stellungnahme ab. Es ist hingegen Aufgabe der Bürgermeister, die Planung und die Projekte zu genehmigen.
Nicht zuletzt hat die Landesregierung heute Änderungen an der Verordnung zum Bauwesen vorgenommen (Dekret des Landeshauptmanns vom 26. Juni 2020, Nr. 24): So wurde festgelegt, dass in Bezug auf die zulässige Bauführung im Bannstreifen von Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften mit Genehmigung der zuständigen Behörde Abstandsreduzierungen vorgenommen werden können sowie dass die Errichtung von unterirdischer Baumasse im Zuge eines Bauvorhabens generell zulässig ist, jedoch dabei 20 Prozent der bestehenden urbanistischen Baumasse nicht überschritten werden dürfen.
mpi
An die Präsidentin des Südtiroler Landtages
IPCC-Bericht und Maßnahmen in Südtirol
ANTRAG AUF ABHALTUNG EINER AKTUELLEN DEBATTE
Kürzlich wurde der erste Teil des sechsten Sachstandsberichts des IPCC veröffentlicht. Die Prognose für die Zukunft fällt noch düsterer als erwartet. Die Erderwärmung wird mit rasanter Geschwindigkeit voranschreiten und die Auswirkungen der Klimakatastrophe werden immens und erdrückend sein.
Gerade in diesem Sommer mit verheerenden Extremsituationen auch in Europa wird der Ernst der Lage wohl allen bewusst. Die Erderwärmung kann nicht mehr auf wirtschaftliche oder ökologische Teilbereiche eingegrenzt werden. Es geht um das Überleben des Planeten und der Menschen, die ihn bevölkern. Die Klimakatastrophe wird im Bericht als umfassende Krise gezeichnet. Diese Sicht erfordert auch ganzheitliche Herangehensweisen, um ihre Auswirkungen zu bekämpfen.
Auch Südtirol muss hierzu seinen Beitrag leisten. Wohnen, Ernährung, Mobilität bilden das Dreieck, in dem Klimaschutz gestaltet wird, oder eben auch nicht. In diesen strategischen Bereichen erwarten sich die kommenden Generationen klare Vorgaben für die Veränderung. Sonst bleibt Enkeltauglichkeit zwar ein schönes, aber auch hohles Wort.
Der derzeitige Klimaplan stammt aus dem Jahr 2011. Der CO2-Fußabdruck von Südtirol ist kaum besser als der umliegender Regionen. Durchschnittlich emittiert jede in Südtirol lebende Person knapp 7,4 Tonnen CO2 im Jahr. Bis 2050 sollen diese auf 1,5 t gesenkt werden – ein Ziel, das Anstrengungen erfordert.
Darüber muss im Land eine Debatte angestoßen werden. Die Uhr läuft, es gilt, keine Zeit mehr zu verlieren.
Wir stellen daher den Antrag auf Abhaltung einer aktuellen Debatte in der Landtagssitzung im Oktober, in der der IPCC-Bericht und die für Südtirol abzuleitenden Maßnahmen diskutiert werden können.
Bozen, 24.08.2021
Landtagsabgeordnete
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba
Hanspeter Staffler
Sven Knoll
Myriam Atz-Tammerle
Paul Köllensperger
Maria Elisabeth Rieder
Franz Ploner
Alex Ploner
Peter Faistnauer
Josef Unterholzner
Andreas Leiter Reber
Ulli Mair
Sandro Repetto
Diego Nicolini
Alla Presidente del Consiglio Provinciale
Report IPCC e misure necessarie in Alto Adige
RICHIESTA DI SVOLGIMENTO DI UN DIBATTITO DI ATTUALITÀ
Recentemente IPCC ha presentato la prima parte del sesto Report sul cambiamento climatico. La prognosi per il futuro risulta ancora più buia di quanto si temesse. Il surriscaldamento del pianeta avverrà in tempi molto più ravvicinati e le conseguenze della catastrofe climatica saranno immense e schiaccianti.
Questa stessa estate, con le sue devastanti situazioni metereologiche estreme anche in Europa, aumenta la consapevolezza di tutti e tutte. Il surriscaldamento della terra non può più essere circoscritto a singoli ambiti economici o ecologici. È in ballo la sopravvivenza del pianeta e di chi lo abita. Nel report la catastrofe climatica viene descritta come una crisi ampia e universale. Questa prospettiva richiede quindi a sua volta un approccio onnicomprensivo, per combattere le sue conseguenze.
In questo anche la nostra provincia deve fare la sua parte. Casa, alimentazione, mobilità formano il triangolo nel quale avviene – o non avviene – la salvaguardia del clima. In questi ambiti strategici le generazioni future si aspettano chiare direttive per un radicale cambiamento. Altrimenti il „mondo a misura di nipotini“ resta uno slogan, bello quanto vuoto.
Il Piano Clima attuale risale all’anno 2011. L’impronta CO2 di un abitante dell’Alto Adige è simile a quello delle regioni circostanti. In media ogni persona che abita nella nostra provincia emette 7,4 t di CO2 all’anno. Entro il 2050 queste devono scendere a 1,5 t – un obbiettivo che richiede parecchi sforzi.
Per cui si deve avviare il dibattito. Siamo al countdown, il tempo corre e non si può perderne dell’altro.
Facciamo perciò richiesta alla Presidente del Consiglio di inserire nell’ordine del giorno della seduta di ottobre 2021, un dibattito di attualità per poter discutere del report IPCC e delle misure contro il cambio climatico da prendere in Alto Adige.
Bolzano, 24.08.2021
Consiglieri Provinciali
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba
Hanspeter Staffler
Sven Knoll
Myriam Atz-Tammerle
Paul Köllensperger
Maria Elisabeth Rieder
Franz Ploner
Alex Ploner
Peter Faistnauer
Josef Unterholzner
Andreas Leiter Reber
Ulli Mair
Sandro Repetto
Diego Nicolini
Verena Tröger ist seit Herbst 2020 BMin von Laas. Zuvor war sie mehr als 17 Jahre lang Referentin. Tröger sagt, dass man als Referentin - wenn’s brenzlig wurde - mit den Leuten sagen konnte, gehts zum Bürgermeister. Das geht jetzt nicht mehr. Tröger spricht darüber, wohin sich Laas entwickeln könnte, welchen Baustellen sie angehen möchte und dass die großen Fußstapfen ihres Vorgängers machbar sind.
Vinschgerwind: Frau Bürgermeisterin, nach mehr als 17 Jahren als Gemeindereferentin haben Sie sich entschieden, als BM zu kandidieren und Sie sind seit Herbst 2020 BMin von Laas. Ihre Vision: Wohin soll sich die Gemeinde Laas entwickeln?
Verena Tröger: Die Gemeinde Laas hat ein besonderes Flair und eine besondere Ausstrahlung. Es gibt Vieles, das gut funktioniert. Es gibt auch einige Sachen, bei denen es sich lohnt, etwas genauer hinzuschauen. Wir haben im kulturellen Bereich viele Stärken, die Landwirtschaft ist sehr gut aufgestellt, wir haben einen wunderbaren Sonnenberg, wir haben aktive Kaufleute im Dorf. Aber wir haben auch einige Baustellen. Zum Beispiel die Leerstände. Die möchten wir in nächster Zeit erheben und wir sind dabei, ein Konzept auszuarbeiten, wie man Leerstände auch in kleinem touristischem Rahmen nutzen könnte. Wir denken da an Leute, die die Ruhe, die Ausstrahlung und den kulturellen Rahmen schätzen und sich wohlfühlen können.
Vinschgerwind: Sind Leerstände im Ort Laas zu finden, oder betrifft dieses Thema auch Eyrs und Tschengls.
Verena Tröger: Leerstände finden sich in allen Fraktionen. Natürlich gibt es im Ort Laas und in Eyrs mehr davon. Man wird sehen, wie sich das entwickelt.
Vinschgerwind: Laas ist auch Bauerndorf. Mit der ALPE und der OVEG gibt es zwei Genossenschaften. Ihr Vorgänger war Bauer. Sie sind mehr im Kulturellen beheimatet. Wie regiert es sich unter Bauern?
Verena Tröger: (lacht) Laas ist ein Bauern- und ein Arbeiterdorf. Ich finde, dass man da einen Mittelweg finden muss, dass ein gemeinsamer Weg notwendig ist, um weiterzukommen. Dies hat mein Vorgänger Andreas Tappeiner, der aus dem Bauernstand kommt, gut gemeistert. Ich bin Lehrerin und im kulturellen Bereich tätig. Natürlich sind mir kulturelle Anliegen wichtig und darauf werde ich auch mein Augenmerk legen. Aber ein Miteinander ist das Wichtigste.
Vinschgerwind: Haben Sie das Gefühl, eine starke Opposition im Gemeinderat gebändigt zu haben?
Verena Tröger: Gebändigt? Ich finde eine Opposition sehr wichtig. Wenn Inputs und Vorschläge Kopf und Fuß haben, dann bin ich für solche Vorschläge offen. Eine konstruktive Opposition tut gut. Man wird kritisch begleitet und auch gefordert. Durch konstruktive Anregungen kann sich auch das Blickfeld weiten, darin sehe ich eine Chance.
Vinschgerwind: Der Wunsch der Lasa Marmo ist es, an der Jennwand Probebohrungen durchführen zu können, mit dem Ziel, die Jennwand mit einer Straße und neue Brüche zu erschließen. Welche Rolle spielt die Gemeinde Laas beim Marmorabbau und bei den Genehmigunswegen?
Verena Tröger: Eigentümerin der Marmorbrüche ist die Eigenverwaltung bürgerlicher Nutzungsrechte. Wir als Gemeinde spielen hier eine untergeordnete Rolle. Es finden derzeit intensive Gespräche statt, bei denen sowohl die zuständige Gemeindereferentin Elfi Kirmair als auch ich mit dabei sind. Wir nehmen da eher die Rolle der Vermittlerinnen ein und sind bestrebt, vor allem beim Abbau und beim Abtransport die Interessen der Laaser Bevölkerung zu wahren: landschaftsschonend - umweltbewusst und einer verkehrsberuhigenden Wirkung auf Schmidgasse – Schießsstandstraße und Kugelgasse. Unser Augenmerk liegt darin, die Rahmenbedingungen in einem Gesamtkonzept zusammen mit der Eigenverwaltung so zu verschriftlichen, dass wir als Laaser auf den Marmor stolz sind und durch das Unternehmen Lasa auch für Kultur und Soziales ein Mehrwert entsteht. Sobald dieses Gesamtkonzept steht, werden wir es der Bevölkerung vorstellen.
Vinschgerwind: Liegen der Gemeinde Laas Ansuchen vor, Probebohrungen machen oder eine Straße errichten zu können?
Verena Tröger: Die Genehmigungswege gehen über die Autonome Provinz und über den Nationalpark. Uns liegt kein Ansuchen vor. Es hat jedoch kürzlich eine Begehung vor Ort gegeben: Es laufen diesbezüglich Erstgespräche, Konkretes liegt nichts vor.
Vinschgerwind: Ist es für Sie ein Widerspruch, dass im Dorf Laas vieles für den lokalen Handel getan wird und in Eyrs ein Handelszentrum entstehen wird?
Verena Tröger: Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Ich bin eine Verfechterin unserer kleinen Geschäfte. Ich kaufe selbst das Meiste vor Ort ein. Wir haben eine rührige Kaufleutemannschaft. Wir haben schöne Geschäfte. Ich finde die Nahversorgung vor Ort wichtig. Für das Handelszentrum in Eyrs sind die Weichen gesetzt worden. Von der Vorgängerverwaltung sind klare Richtlinien vorgegeben worden und wir müssen auf Einhaltung dieser pochen.
Vinschgerwind: Zu Ihrer kulturellen Ader: Wird es demnächst ein neues Kulturhaus in Laas geben?
Verena Tröger: Das Thema Kulturhaus schwirrt seit Langem in den Köpfen. Der Tausch Apotheke-Alberhaus geht demnächst über die Bühne. Wir haben viele Vereine und ein Kulturhaus bzw. ein größerer Saal fehlt. Es geht in Richtung Kulturhaus.
Vinschgerwind: Kann man davon ausgehen, dass am Ende der Legislaturperiode Standort, Konzept und Planung stehen werden?
Verena Tröger: Der Standort und das Konzept werden hoffentlich feststehen. Die Planung wird sich daraus ergeben.
Vinschgerwind: Bleiben wir bei der Kultur. In der Bezirksgemeinschaft Vinschgau sind Sie neben anderen Bereichen für die Kultur zuständig. Haben Sie eine Vorstellung, wie Kultur bezirksweit bzw. gemeindeübergreifend organisiert werden kann?
Verena Tröger: Meine Vorstellung ist noch nicht ausgereift. Aber einiges schwebt mir vor. Es passiert in unseren Dörfern und Gemeinden sehr viel und oft überschneiden sich größere Veranstaltungen. Ich finde es wichtig, dass einzelne Veranstaltungen breiter, also auch gemeindeübergreifend, aufgestellt sein können. Ich sehe das etwa beim Franz-Tumler-Literturpreis. Je breiter eine solche Veranstaltung aufgestellt ist, umso mehr Gewicht, umso mehr Wertschätzung in der Bevölkerung hat sie. Mit Schloss Goldrain sind wir in Gesprächen. Gemeinsam wollen wir ein Konzept ausarbeiten. Es laufen also Gespräche über kulturelle Konzepte und über finanzielle Absicherungen.
Vinschgerwind: Sie sind im Bezirk auch für die Eisenbahn zuständig. Die Bezirksgemeinschaft verhält sich sehr passiv, was mögliche Eisenbahnverbindungen ins Engadin oder über den Reschen anbelangt.
Verena Tröger: Die Bezirksgemeinschaft verhält sich bedeckt. Es hat kürzlich Treffen und Gespräche zwischen der Tauferer BMin Roselinde Gunsch und dem Malser BM Josef Thurner und der Initiative in der Schweiz und auch Gespräche mit der Initiative Pro Reschenbahn gegeben.
Vinschgerwind: Warten Sie als zuständige Bezirksreferentin auf den richtigen Moment, in dem Sie sich einklinken können?
Verena Tröger: (lacht) Ich muss mich schon erst vortasten und informieren. Ich muss da erst hineinwachsen.
Vinschgerwind: Erlauben Sie uns an die Eingangsfrage anzuknüpfen. Nach mehr als 17 Jahren Referentin und nun als Bürgermeisterin. Wie groß ist diese Veränderung?
Verena Tröger: Zu Beginn war das unwirklich und man muss in die Rolle hineinwachsen. Die Menschen sprechen einem im Laufe der Zeit anders an – eben als Bürgermeisterin und somit als Entscheidungsträgerin.
Vinschgerwind: Ist die Tonlage rauher geworden?
Verena Tröger: Nein, das nicht. Ich spüre immer eine bestimmte Wertschätzung.
Vinschgerwind: Ihre Einschätzung: Sind die Fußstapfen Ihres Vorgängers sehr groß?
Verena Tröger: Ich würde eher sagen, die Fußstapfen meines Vorgängers waren anders. Andreas Tappeiner war 17 Jahre lang Bürgermeister, hat viel bewegt, auch in unterschiedlichen Bereichen. Als Bezirkspräsident war er auch in anderen Bereichen aktiv und bekannt. Er trug Männerschuhe, ich trage Frauenschuhe.
Interview: Erwin Bernhart
Vom wind gefunden - Von den einen wird die Promenadologie, die Wissenschaft des Spazierengehens, belächelt und als Orchideenfach zu den exotischen und ausgefallenen Nischenfächern gezählt, von anderen als moderne Wissenschaft verstanden, um die Bedingungen der Wahrnehmung bewusst zu machen und die Umweltwahrnehmung zu erweitern. Der Soziologe Lucius Burckhardt begründete die Spaziergangswissenschaft zusammen mit seiner Frau, der Schweizer Künstlerin Annemarie Burckhardt in den 1980er Jahren im Rahmen seiner Lehrtätigkeit an der Gesamthochschule Kassel. Es geht darum, die Augen zu öffnen und die uns umgebende Welt wieder in die Köpfe zurückzuholen. Durch die Eisenbahn, das Auto und das Flugzeug hat sich unser Blick auf die Landschaft rasant verändert. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betont, dass häufiges Spazierengehen Menschen weltweit guttut und zwar physisch und psychisch. Körperliche Aktivität verringert unter anderem die Wahrscheinlichkeit, sich Knochenbrüche zuzuziehen und an Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes oder Krebsarten wie Brust- und Dickdarmkrebs zu erkranken. Wir können uns besser entspannen, Stress abbauen und positiven Gefühlen wie Freude, Dankbarkeit und Mitgefühl verstärken. Beim Gehen können wir den Kopf frei bekommen, Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten und neue Lösungswege finden. Zum Glück leben wir in einem Wanderparadies. Wir können durch Städte flanieren, Berg-, See- und Waalwanderungen machen, Wald- und Gipfelwanderungen, auch Rund- und Weitwanderungen. Es gibt Pilgerwege, Höhenwege, Themenwege, Naturlehrpfade, Tal- und Flusswanderungen und vieles mehr. (hzg)