Trafoi/Vinschgau/Unterengadin - Von den eingereichten 22 Interreg V-Projekten Italien-Schweiz im sozialen Bereich sind 8 genehmigt worden. dies berichtete der Interreg-Koordinator Paolo Balzardi. Eines davon ist das Projekt „Sonnenstrahl“, welches die Sozialdienste im Vinschgau gemeinsam mit dem GWR und dem Gesundheitszentrum Unterengadin erarbeitet und eingereicht haben. Es geht dabei um niederschwellige Assistenzleistungen. Um Hilfen im Bereich Pflege, im Haushalt, um die Freizeitgestaltung und um die Pflege sozialer Kontakte älterer Menschen. Die Hilfen sollen über Laien kommen. Karin Tschurtschenthaler und Verena Schütz erklärten das Projekt bei der Kick-Off-Veranstaltung in naturatrafoi detailliert. Auf den Erfahrungsschatz aus dem Projekt „Stilfs Light“ könne man zuürckgreifen und werde vorerst in den Gemeinden Taufers und Graun aktiv.
Der Stilfser Gemeinderat Roland Angerer berichtet aus den Erfahrungen in Stilfs. Seit 2015 werden dort kleine Hilfsleistungen mit großer Wirkung für ältere Menschen angeboten, vom Spazierengehen bis hin zu Spielen. 5 Frauen sind aktiv. Die Projektidee stamme von Sascha Plangger, betreut vom GWR und von den Spozialdiensten.
Der ehemalige Krankenhausleiter Toni Theiner stellte in einem Impulsreferat das Krankenhaus Schlanders und dessen Leistungsangebote vor, mit dem Hinweis, dass das Krankenhaus der zweitgrößte Arbeitgeber im Tal sei. Philipp Gunzinger, der Delegierte des Vorstandes des Stiftungsrates Gesundheitszentrum Unterengadin gab einen Einblick in die Leistungen und vor allem in die vom Vinschgau völlig andere Verwaltungs- und Versorgungsstruktur des Gesundheitszentrums im Unterengadin. Moderiert wurde die Veranstaltung am 18. Juli von Dieter Pinggera, der in der BZG Vinschgau für die Sozialdienste zuständig ist. (eb)
Am 17. August 2019 wird das internationale Stabhochsprungmeeting in Schlanders dieses Jahr zum 18. Mal über die Bühne oder besser gesagt über „den Anlauf-Steg“ gehen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Schlanders setzt auch immer wieder auf neue, bis dato nicht so bekannte Springer, die es aber dann immer in die absolute Weltspitze schaffen. Gerne erinnern wir an Shawnacy Barber, der wenige Wochen nach seinem Sieg in Schlanders in Peking 2015 Weltmeister wurde. Das Jahr darauf wurde der Brasilianer Thiago Braz da Silva, nur wenige Tage nach seinem Sieg in Schlanders, Olympiasieger in Rio.
Kolping im Vinschgau - Vor 14 Tagen stellte ich den Verein:“ Kolping International COOPERATION“ vor. Dieser Verein initiiert und begleitet weltweit viele Kolping Projekte.
Diese Projekte werden von Kolping International in Zusammenarbeit mit den Kolpingsfamilie vor Ort erarbeitet. So kann direkt auf die Bedürfnisse der Menschen eingegangen werden. Die gegebene Hilfe versteht sich als Investition in ihre Eigenverantwortung, sie soll die Menschen stark und unabhängig machen. Dabei spielt Bildung eine zentrale Rolle. Zudem macht die Gemeinschaft stark, und gemeinsames Handeln schafft Veränderung. Begleitet wird die Erarbeitung der Projekte vom jeweiligen Nationalverbänden in Afrika, Asien oder Lateinamerika und dem zuständigen Projektreferenten von Kolping Cooperation in Köln. Diese begleiten auch während der Projektdurchführung und der Projektauswertung. Wer spendet, wird über den Verlauf des Projektes informiert.
Um eine Partizipation von möglichst vielen zu gewährleisten, unterstützt Kolping Cooperation nicht die Förderung einzelner Menschen- etwa Patenschaften oder Projekte einzelner Priester oder Ordensleute. Denn die Erfahrung zeigt: Werden sie versetzt, bricht oft das gesamte Projekt zusammen. Lieber investieren wir in die Kraft und in die Initiative von Gemeinschaften – in unserem Fall von Kolpingsfamilien- die sich gesellschaftspolitisch einmischen und engagieren. Denn es gilt, die Strukturen der Armut zu verändern und eine gerechte Gesellschaft aufzubauen.
Otto von Dellemann
Geschmeidig wie Marmor… So würde ich dieses Werk von Bernhard Grassl nennen. Eigentlich wollte ich ein anderes fotografieren, aber in seinem Atelier ist es wie in einer guten Konditorei: man geht mit einer Vorstellung hinein, aber das Angebot ist so verlockend, dass man nicht mehr weiß, was nehen.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Gesundheitswesen:
Was will Sven Knoll?
Man könnte sich fragen, ob Sven Knoll den Artikel schreiben ließ, wird er doch zweimal und die Partei auch noch einmal darin zitiert? Oder ist er sich so bedeutend, dass er von sich in der dritten Person schreibt?
Von außen betrachtet sieht alles einfach aus. Wo stellt aber Sven Knoll die „Verschlechterung der medizinischen Versorgung“ fest? Eine Behauptung, die er nicht belegen kann. Die Verständigung ist durch eine Begleitperson (Pflegefachfrau) als Übersetzerin gewährleistet. So jedenfalls sind die Erfahrungen im Krankenhaus Schlanders. Oder unterstellt etwa Sven Knoll den Italiener, dass sie „schlechtere Ärzte“ sind? Hauptsache ist doch, dass die medizinische Versorgung gewährleistet ist. Ich würde Sven Knoll empfehlen, sich mal in der Schweiz umzuhören. Bis vor kurzer Zeit kam es noch vereinzelt vor, dass es am OP-Tisch Dolmetscher brauchte. Dort sind es dann nicht nur „Italiener“ die nicht Deutsch können, Ärzte aus allen Herren Länder findet man in Schweizer Krankenhäuser. Mit dem Pflegepersonal sieht es in der Schweiz dann noch drastischer aus, da sind Gespräche teilweise kaum mehr möglich. Hier wird doch zum Glück meist noch Südtirolerisch gesprochen.
Ärztemangel ist erwiesenermaßen ein weltweites Problem, und wenn Südtirol die Möglichkeit hat Italiener zu beschäftigen, dann sind wir in erster Linie dankbar. Gleiches gilt übrigens für die Amtsärzte, die vermehrt aus Italien zu uns kommen. Deutschsprachige Ärzte können nur dort gefunden werden, wo es noch welche hat. Den herrschenden Mangel der Landesregierung zuzuschreiben ist schon etwas zu kurz gegriffen. Die „Störaktionen“ von Rom haben grundsätzlich mit dem Problem des Ärztemangels nicht zu tun, sind aber sicherlich nicht gut zu heißen. Sven Knoll kennt doch selbst den hohen Anspruch an das Studium und die Dauer der Ausbildung. Nicht alle die das Studienfach belegen, schließen dann auch wirklich ab. Sollte Sven Knoll tatsächlich das Medizinstudium in Innsbruck abgebrochen haben, so hätte er doch faktisch damit verhindert, dass auf dessen Studienplatz ein Südtiroler sein Studium beendet und als deutschsprachiger Arzt hätte tätig werden können, oder?
Peter H. Schmid, Kastelbell
Offener Brief:
„Aufwertung“ Stilfser Joch nicht auf Kosten von Mensch und Natur
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann Dr. Arno Kompatscher, sehr geehrte Damen und Herren der Prader Gemeindeverwaltung, sehr geehrter Herr Bezirkspräsident Andreas Tappeiner,
hiermit möchten wir Ihnen die Anliegen und Bedenken zahlreicher Anrainer der Stilfser -Joch-Straße weiterleiten. Am 27.07 .2015 haben Sie als Landeshauptmann am Stilfser Joch das so genannte „Einvernehmensprotokoll zur Aufwertung des Stilfser Jochs unterzeichnet. Offensichtlich geht es darum, die Stilfser-Joch-Straße und die umliegende Naturkulisse wirtschaftlich noch mehr zu vermarkten. Dass diese „Aufwertung“ auch mit einer erhöhten Belastung durch den Individualverkehr verbunden ist, liegt auf der Hand. Schon seit mehreren Jahren leidet die Bevölkerung am zunehmenden Verkehr in den bewohnten Gebieten. Aber auch außerhalb der Wohnorte ist die Belastung gestiegen. Fraglich bleibt hier zudem, ob sich die ständige Zunahme von touristischer Erschließung mit den Zielen des Nationalparks Stilfserjoch vereinen lässt. Die Hauptprobleme für die Anrainer der Straße sind vor allem die überhöhten Geschwindigkeiten und die Lärmemissionen. Bisher wurden auf dieser Straße kaum Kontrollen durchgeführt, weder Geschwindigkeits- noch Lärmmessungen . Dadurch ist auch die Verkehrssicherheit gesunken. Aufgrund der Untätigkeit der zuständigen Stellen in Gemeinde und Land haben mehrere Anrainer bereits zur notwendigen Selbsthilfe gegriffen und im Dorf Schallschutzwände errichtet. Die betroffenen Bürger können einer zunehmenden Verkehrsbelastung nicht mehr tatenlos zusehen und erwarten sich von den Veranwortungsträgern baldige wirksame Maßnahmen. Eine „Aufwertung“ der Stilfser Joch Region kann nur Akzeptanz finden, wenn sie in erster Linie Verbesserungen der heutigen Situation mit sich bringt. Diese
Verbesserungen müssen sich auf Mensch und Natur positiv auswirken. Wir legen Ihnen hiermit eine Auflistung unserer Vorschläge und Forderungen dar:
• Ausarbeitung eines ökologisch nachhaltigen und nationalparkverträglichen Verkehrskonzeptes unter Einbindung der Anrainer der Hauptstraße. Es kann nicht sein, dass über die weitere Entwicklung dieser
Straße nur in Tourismus- und Wirtschaftskreisen diskutiert und entschieden wird. Von einem nachhaltigen und nationalpark-verträglichen Verkehrskonzept erwarten wir uns die Eindämmung des Individualverkehrs und den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs.
• Reduzierung der Geschwindigkeitsbegrenzung auf der gesamten Hauptstraße, abschnittsweise auf Tempo 30 (Aitdorf/Zentrum) bzw. auf Tempo 40.
• Regelmäßige und häufige Kontrollen der Geschwindigkeit, auch an Wochenenden, Feiertagen und bei motorisierten Events wie Motorrad- und Autotreffen. Lt. Informationen des Prader Bürgermeisters verfügt die Bezirksgemeinschaft Vinschgau lediglich über 3 Geschwindigkeitsmessgeräte. Lärmmessgeräte sind keine vorhanden. Es wäre angebracht, dass die Kontrollorgane mit den notwendigen Geräten ausreichend versorgt werden.
• Weitere Geschwindigkeits-Anzeigegeräte einsetzen und richtig positionieren (Gerät bei Haus Pinggera Hubert ist falsch positioniert da kaum sichtbar).
• Lärmmessungen mit Überprüfung der zugelassenen Lärmemissionen von motorisierten Fahrzeugen wie Motorrädern und Autos.
• Fußgänger: Verbesserung der Verkehrssicherheit für Fußgänger im Besonderen auf Zebrastreifen (z.B. Bistro Alte Post, Kreuzung Schmiedgasse) und Fußgängerwegen. Errichtung neuer sicherer Zebrastreifen (z .B. beim Mühlbach-Kraftwerk).
• Weitere Fahrbahnteiler errichten wo diese verkehrstechnisch möglich sind, auch im Abschnitt Ladum-Schmelz.
• Abhaltung von Sensibilisierungs-Kampagnen für mehr Verkehrssicherheit im Dorf und außerhalb der bewohnten Gebiete.
• Umsetzung eines Parkleitsystems mit Zielsetzung Verkehrsberuhigung im Dorf (u. a. mit überdachten Fahrrad-Stellplätzen, Kontrollen gegen illegales Parken auf Gehsteigen)
Wir appellieren an Sie Herr Landeshauptmann, an die Gemeindeverwaltung Prad und an die Bezirksgemeinschaft Vinschgau, die Sorgen und Vorschläge der Anrainer Ernst zu nehmen und deshalb baldige Maßnahmen in einem regelmäßigen Informationsaustausch mit allen Betroffenen zu ergreifen.
ln Erwartung Ihrer Rückmeldung verbleiben wir mit freundlichen Grüßen - Anrainer der Stilfser-Joch-Straße, im Auftrag Gerda Berger, Rudolf M. Maurer
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Die Antwort von LR Alfreider
„Sehr geehrter Herr Rudolf Maria Maurer, sehr geehrte Anrainer der Stilfser-Joch-Straße in Prad,
der Landeshauptmann hat mir Ihr Schreiben zukommen lassen, zu dem ich als Landesrat für Infrastruktur und Mobilität gerne Stellung nehmen möchte.
Ihre Bedenken haben ihre Berechtigung und wir nehmen diese sehr ernst. Im Zusammenhang mit den Bestrebungen zur Aufwertung der Passstraße sind wir uns bewusst, dass der Bewahrung der Lebensqualität vor Ort eine wesentliche Beachtung beigemessen werden muss. In den vergangenen Monaten fanden etliche Aussprachen mit dem Bürgermeister der Gemeinde Prad und mit meinen Mitarbeitern der technischen Abteilungen statt. Auf deren Grundlage wurde ein Konzept infrastruktureller Maßnahmen ausgearbeitet, das wesentlich zur Geschwindigkeitsreduzierung im Ortsgebiet von Prad und zur Verbesserung der Sicherheit für Fußgänger, Radfahrer und dem Autoverkehr beitragen wird. Ich selbst wohne entlang einer Passstraße, weshalb Ihre Sorgen für mich sehr nachvollziehbar sind. Es ist und bleibt mein Interesse, die wirtschaftliche Weiterentwicklung im ländlichen Raum im Einklang mit dem Erhalt unseres Lebensraumes zu planen. Darum bin ich zuversichtlich, dass die Vorschläge der Anrainer im Gesamtkonzept ihren Niederschlag finden werden.
Mit freundlichen Grüßen
Der Landesrat Daniel Alfreider“
pr-info Vi.p - Natürlich trägt die Original Vinschger Marille auch heuer ihre orange samtige Schale. Aber die Königin der Marillen präsentiert sich dieses Jahr in einer neuen und modernen Verpackung, mit der sie sich optisch hervorhebt.
Endlich Sommer, endlich Marillenzeit! So mancher kann den ersten Biss in das weiche, saftige Fruchtfleisch kaum erwarten. Die Original Vinschger Marille ist dabei eine eigenständige Sorte, die nur im Vinschgau angebaut wird, und für ihren einzigartigen Geschmack bekannt ist: Das besondere Zusammenspiel von Zucker und Säure schenkt der „Königin der Marillen“ ihr unverkennbar süß-säuerliches Aroma. Dieses verleiht auch der hausgemachten Marmelade ihren intensiv fruchtigen Geschmack und zaubert das ganze Jahr über den Sommer aufs Brot. Und was wäre die Südtiroler Küche ohne die legendären Vinschger Marillenknödel? Kein Wunder also, dass die Original Vinschger Marille längst schon ihre Fans gefunden hat und ihre Ernte heiß ersehnt wird.
Neben der Original Vinschger Marillen wachsen auf den sandigen Böden des Tales auch die Vinschger Bergmarillen, vorwiegend die Sorten Goldrich und Orangered. Jede Marillenart hat dabei ihre ganz eigene Persönlichkeit, allen ist aber eines gemeinsam: Sie überzeugen mit ihrem ausgeprägten frisch-fruchtigen Aroma.
Um die Original Vinschger Marille optisch hervorzuheben, erhielt sie heuer eine neue Verpackung: Die Original Vinschger Marillen präsentiert sich nun in einem naturfarbenen Karton, der die Natürlichkeit der Früchte widerspiegelt. Illustrationen in Form von handgemalten Bleistiftzeichnungen verweisen auf den traditionsreichen Anbau und die handwerkliche Arbeit der Vinschger Marillenbauern. Frisch und modern, so das Erscheinungsbild des neu gestalteten Kartons, der die Lust auf die leckeren Original Vinschger Marille weckt.
Glurns - Der Gemeinderat von Glurns hatte als Tagesordnung auch ein „Gutachten der Stadtgemeinde Glurns zum neuen Parkplan“ auf dem Programm. Wie BM Luis Frank erläuterte, sollten die Gemeinden mit Parkanteil innerhalb Juli ein Gutachten zum neuen Parkplan abgeben. Man habe sich unter den Gemeinden abgesprochen und abgestimmt. Fazit des Gutachtens: Die Ungleichbehandlungen zwischen Höfen und Siedlungen im Parkgebiet und außerhalb sollen weg. Deshalb seien Verbesserungsvorschläge und Abänderungen unabdingbar. Frank nannte stellvertretend mehrere Beispiele. Fotovoltaikanlagen und Urlaub auf dem Bauernhof sollen im Parkgebiet genauso möglich sein wie außerhalb. Bisher seien etwa Fotovoltaikanlagen im Parkgebiet verboten, weil sich Bauernhöfe etwa in der C-Zone befinden. Oder: Die Mobilitätskarte stimme nicht und sei sehr lückenhaft. Frank sprach die Mountainbikerouten an. Gemeinderat Heinz Riedl regte an, sämtliche Bikewege auf Glurnser Gebiet zu streichen. „Da hätten wir die Probleme gelöst.“ Riedls Vorschlag stieß auf taube Ohren im Rat. Man könne die Radfahrer nicht aussperren, sagte etwa Referent Natz Niederholzer.
Bei der Jagd, so BM Frank, bestehen die Gemeinden darauf, dass die Entnahme von einheimischen Jägern erfolgen soll. Es sei die Bestrebung im Raum, die Jagd bzw. die Entnahme ausschreiben zu wollen. In Südtirol, wies Frank hin, werden die gleichen Regelung wie im Trentino und auch in der Lombardei zur Anwendung kommen.
Oder das Thema Pilzesammeln. Etwas werde man da im Nationalpark zulassen müssen. Oder der Bau von Kleinkraftwerken: Während außerhalb des Parkes Kleinkraftwerke von bis zu 50 Kilowatt Leistung zugelassen werden können, seien im Park nur bis zu 20 Kilowatt möglich. Diese Ungleichheit müsse beseitigt werden.
Der Gemeinderat stimmte dem Gutachten mehrheitlich zu. Heinz Riedl enthielt sich der Stimme.
Wie es mit der Umfahrung ausschaue und was diese der Stadt Glurns bringen solle, wollte Martin Prieth am Ende der Ratssitzung in Erfahrung bringen. Dass die Vorstellung im Gemeinderat noch nicht erfolgt sei, liege an jemandem, der in der Bezirksgemeinschaft für den Verkehr zuständig sei, sagte BM Frank sibyllinisch und meinte ohne es auszusprechen den Malser BM Ulrich Veith. Nur soviel: auf dem Gemeindegebiet von Glurns sei alles als Unterflurtrasse geplant und die gesamte Umfahrung würde auf 150 Millionen Euro geschätzt. (eb)
Stilfser Joch - Das Einvernehmensprotokoll zwischen dem Land Südtirol und der Region Lombardei zielt darauf ab, das Gebiet um das Stilfser Joch aufzuwerten, wobei Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit zentrale Punkte sind. Unterzeichnet wurde das Abkommen heute, 16. Juli, am Stilfser Joch von Landeshauptmann Arno Kompatscher und dem für Bergpolitik zuständigen lombardischen Assessor Massimo Sertori. Vor Ort war auch Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer, die für die Schutzgebiete zuständig ist. Wie die drei Politiker betonten, sei die Unterzeichnung, eine erste Etappe einer gemeinsamen Reise, die in Kürze zur Gründung einer neuen Gesellschaft führen soll, das Dienstleistungen und Projekten entwickelt, um das Gebiet um das Stilfser Joch aufzuwerten. Dabei sollen Synergien zwischen den Verwaltungen und den lokalen Betreibern sowohl auf der Südtiroler Seite als auch auf der Seite der Lombardei genutzt werden.
„Nach einer Startphase“, betonte Kompatscher, „werden wir die ersten Ergebnisse der Maßnahmen auf Effektivität und Effizienz prüfen sowie die Qualität der Dienstleistungen für die Nutzer bewerten. Unser Ziel ist es, die Gesellschaft ab 2021 voll operativ zu haben.“ Mit der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding wird laut Assessor Sertori ein Weg weitergegangen, der auf Basis der weitsichtigen Ideen der vormaligen Assessoren Ugo Parolo und Richard Theiner eingeschlagen wurde und der einen Mehrwert für das Gebiet bringt. Landesrätin Hochgruber Kuenzer unterstrich, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit eine solide Basis für die Verwaltung des Nationalparks Stilfser Joch sei.
„Der Park ist nicht nur für Urlaubsgäste und Wirtschaftstreibende einen Reichtum, sondern auch für alle, die in dieser Gegend leben. Wir müssen ein Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur finden und dieses stärken, damit Lebensqualität und nachhaltige Entwicklung Hand in Hand gehen“, sagte Hochgruber Kuenzer. „Die Region Lombardei und das Land Südtirol bekräftigen, dass sie eine gemeinsame Strategien verfolgen, um konkrete und qualitativ hochwertigere Projekte zu starten, immer mit dem Ziel mehr Nachhaltigkeit im überregionalen Territorium des Stilfserjochs zu erreichen“, sagte Sertori.
Bozen-Vinschgau - Die Landesregierung hat in den neuen Bestimmungen zu den Pflanzenschutzmitteln einen Passus eingeflickt, der den Obstbau auf kleinen Flächen im Grünland verbietet. Was gegen die Abdrift Sinn macht, wird die Grundspekulationen anderweitig anheizen.
von Erwin Bernhart
Wer im Grünland eine Wiese oder einen Acker von weniger als 3.000 Quadratmetern besitzt, darf dort künftig keine Äpfel und keine Kirschen neu anpflanzen. Das Verbot kommt aus Bozen.
Die Landesregierung hat kürzlich „Zusätzliche Bestimmungen zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln“ beschlossen. Medial kam vor allem vor, dass die Bauern für das Ausbringen von Pflanzenschutzmiteln auf „luftansaugenden Injektor-Flachstrahldüsen“ umstellen müssen - und zwar ab dem 1. Jänner 2020.
Weniger Beachtung fand ein fast versteckter Passus in den neuen Bestimmungen, welcher, so hat es den Anschein, vor allem der Gemeinde Mals und der Gemeinde Truden auf den Leib geschneidert worden ist - der Gemeinde Mals wegen der dort nicht enden wollenden Pestiziddebatte und der Gemeinde Truden, weil sich auch dort „auswärtiger“ Obstbau breit zu machen und sich die Gemeinde dagegen zu wehren begann. Wörtlich heißt es in den neuen Bestimmungen unter anderem unter Punkt 13: „Wenn Raumkulturen (Obst, Wein- und Olivenanbau) im Dauergrünland neu gepflanzt werden, muss die bepflanzte Fläche das Ausmaß von wenigstens 3.000 m2 haben, sofern sie nicht an bestehende Raumkulturen angrenzen.“
Laut diesem Passus gilt das Verbot generell, egal ob eine Neuanlage biologisch bewirtschaftet werden soll oder nicht. Damit gibt sich das Land bzw. Landesrat Arnold Schuler päpstlicher als der Papst. Denn die Malser Verordnung, die gerichtlich ausgesetzt worden ist, sieht für die Agrios-Bewirtschaftung eine Abstandsregelung von 50 Metern zu öffentlichen Einrichtungen, Plätzen, Straßen vor. Bioanlagen haben dagegen keine Abstandsregelung.
Und nun das generelle Verbot von Obstbau auf Kleinparzellen. Damit werden Grundstückspreise augenblicklich gedrosselt, Spekulationen offensichtlich bekämpft. Auf der einen Seite. Auf der anderen Seite werden Grundstückspreise angeheizt und zwar für jene Flächen, die an bereits bestehende Obstkulturen angrenzen. Die Koordinaten für Ver- und Ankauf werden sich also gewaltig verschieben - und der Obstbau - in Mals etwa - müsste sich rund um bestehende Plantagen konzentrieren.
OSZ Mals - Weiße Flagge“ für das Oberschulzentrum „Claudia v. Medici“ Mals – alle Kandidatinnen und Kandidaten der FOWI, des SOGYM und der SPORTOBERSCHULE haben die staatliche Abschlussprüfung bestanden - Traumnote 100 für zwei Schüler der Fachoberschule für Wirtschaft
Heuer galt es eine besondere Herausforderung zu meistern: rechtzeitige Einstellung auf die neuen schriftlichen Prüfungsformen und auf die neue Form des Prüfungsgespräches. Erörterungen, Analysen und Lösungsstrategien im Schreiben einerseits, Gespräch über Erfahrungen aus der Arbeitswelt, fächerübergreifende Kompetenzen und politische Bildung und Bürgerkunde andererseits. Trotz kurzer Übungszeit kamen die Schülerinnen und Schüler damit insgesamt gut zurecht, dank guter Vorbereitung und zielführender Zusammenarbeit zwischen den Klassenräten der Abschlussklassen und der Prüfungskommissionen.
Auf ihr Traumergebnis angesprochen, meinten Max Ebensperger und Tobias Paulmichl unisono: „Wir haben uns dieses Ziel selbst gesteckt, wir sind nicht besser oder schlechter als andere, haben aber in der Schule und in unserem persönlichen Umfeld beste Voraussetzungen gefunden, uns unserer eigenen Fähigkeiten und Talente bewusst zu werden, sie zu nutzen und zu stärken. Fleiß, Konsequenz, Belastbarkeit, Offenheit, einander weiterhelfen, gegenseitige Wertschätzung, eine gute Lernatmosphäre und schulischer Gemeinschaftssinn zählen wir ebenso zu den Faktoren unseres Erfolges. Wir sind unseren Eltern, der Schule und unseren Freunden dankbar. Zum Glück haben wir auch die Gabe, uns für alles zu interessieren. Langeweile gibt es für uns nicht, gleich ob in technischen, literarischen, sprachlichen oder wirtschaftlichen Bereichen. Wissensdurst und Interesse gehören zur Basis für jeden Erfolg.“
Nach einer Erholungspause wolle man zu neuen Ufern aufbrechen, so die beiden. Max wird in München Medizin studieren und Tobias lässt sich noch einige Optionen offen.