Im Streitgespräch arbeiten die Landtagskandidaten Benjamin Pixner (Süd-Tiroler Freiheit) und Hanspeter Staffler (Die Grünen) ihre Gemeinsamkeiten und ihre Unterschiede heraus - auch an Beispielen aus dem Vinschgau etwa eine mögliche Zugverbindung von Mals aus und die Problematik rund um das Kasernenareal in Schlanders.
Moderation: Erwin Bernhart
Vinschgerwind: Haben die Grünen und die Südtiroler Freiheit mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede? Zwei Beispiele: Heimatschutz und das Anliegen der Direkten Demokratie.
Hanspeter Staffler: Heimatschutz und Umweltschutz sind Begriffe, die mit Inhalten zu füllen sind. Umweltschutz ist Heimatschutz, Heimatschutz kann Umweltschutz sein. Denn die Kraft für den Umweltschutz bekommt man in der eigenen Heimat. Werden Landschaften verändert oder gar zerstört, kommen starke Emotionen auf. Genau da hat bei mir bereits als Jugendlicher der Umweltschutz begonnen, welcher im Kern auch Heimatschutz ist.
Benjamin Pixner: Ich bin Mitglied im AVS, der auch ein Naturschutzverein ist. Der Heimatschutz ist fixer Bestandteil der Süd-Tiroler Freiheit, der Schützen, wie auch ich einer bin, einfach eines patriotischen Menschen der seine Heimat liebt. Das fängt dabei an, dass man z. B. keinen Müll einfach so wegwirft, oder auch mal mit dem Zug fährt. Gerade wenn man den Verkehr auf der Straße im Vinschgau beobachtet, wird man sich schon bewusst, wie wir verkehrsmäßig unsere Heimat schützen könnten.
Vinschgerwind: Interessant ist, dass das Anliegen für die Direkte Demokratie eine im Sinne des Bewahrens der Volkskultur als Rechts eingestufte und eine im Sinne einer gesellschaftsoffenen linken Partei eint.
Benjamin Pixner: Ich sehe mich persönlich nicht als Rechts. Ich sehe mich als Heimatschützer und als Demokrat. Ich glaube, dass die direkte Demokratie eine wichtige Weiterentwicklung für eine demokratische Gesellschaft wäre, damit die Menschen vermehrt mitbestimmen können und auch mehr Eigenverantwortung entwickeln. Ziel sollte in etwa das Schweizer Modell sein.
Hanspeter Staffler: Die Direkte Demokratie ist eine Weiterentwicklung der repräsentativen Demokratie. Die repräsentative Demokratie ist in der Krise. Das sieht man am Vertrauensverlust der Bevölkerung in politische Entscheidungen im Sinne „Die tun eh was sie wollen“...
Vinschgerwind: Spiegelt nicht die Parteienvielfalt in der repräsentativen Demokratie die Gesellschaft wieder?
Hanspeter Staffler: Theoretisch schon, praktisch sind bei uns politische Entscheidungen monokultureller Natur. In Südtirol entscheidet seit 70 Jahren eine Partei, obwohl viele Parteien im Landtag sitzen. Wir haben eine demokratiepolitsch außergewöhnliche Situation, eine Art Abnormalität. Normalerweise gibt es in vielen Ländern einen demokratiepolitischen Pendelschlag - einmal die eine, einmal die andere Partei an der Macht - den gab es bei uns bisher nicht. Es fehlt also das parteipolitische Korrektiv. An dessen Stelle könnte die Direkte Demokratie als Korrektiv treten. Wir waren auf einem guten Weg, aber seitdem die Landesregierung die Richterkommission bestellt, geht absolut nichts mehr weiter. Enttäuschend! Ich glaube, die Oppositionsparteien haben erkannt, wenn man das Vertrauen der Bevölkerung in das demokratische System stärken will, dann müssen wir partizipative Wege im Sinne von mehr Direkter Demokratie einschlagen. Es war immer ein zentrales Thema der Grünen, die Demokratie weiterzuentwickeln, und das wird auch so bleiben, sollten wir einmal an der Regierungsmacht sein.
Benjamin Pixner: Du sagst: „wenn wir einmal an der Macht sein sollten.“ Dann wird es so kommen, wie letztes Mal bei der Lega Nord. Die Mehrheitspartei ist bei denen drübergefahren wie eine Walze und sie sind klaglos unter gegangen. Ich sehe die Grünen genauso wie die Lega. Man steht mit gewissen Themen da, aber knickt dann vor der SVP ein. Bin überzeugt, mit den Grünen in einer Regierung, wird es nicht mehr Direkte Demokratie geben. Anders schaut es aus, wenn die neue Landesregierung aus drei Parteien bestehen müsste.
Hanspeter Staffler: Es ist klar, dass es auf alle Fälle zusätzlich eine italienische Partei braucht. Man darf aber nicht vergessen, dass die Grünen die zweitälteste Partei im Lande sind. Wenn jemand Regierungserfahrung außerhalb der SVP hat, dann die Grünen. Schließlich regieren wir derzeit in Bozen mit, in Meran stellten wir Regierung und Bürgermeister.
Benjamin Pixner: Wenn ich nochmal zur Direkten Demokratie kommen darf. Für die Süd-Tiroler Freiheit gehört dazu auch klar die Selbstbestimmung.
Vinschgerwind: Sie sprechen die großen Unterschiede an. Die STF strebt einen Weg von Italien möglichst zurück nach Österreich an. Während die Grünen einen Kuschelkurs mit den Italienern fährt und eine bisheriges Nebeneinander auflösen möchte.
Benjamin Pixner: Selbstbestimmung muss nicht zwangsläufig eine Rückkehr zu Österreich heißen. Damit darf das Volk frei entscheiden wohin der Weg geht. Ich kritisiere die Südtiroler Grünen, die im Gegensatz zu ihren katalanischen und schottischen Parteifreunden das Selbstbestimmungsrecht überhaupt nicht mittragen. Die Jungen Grünen wurden sogar wegen ihren Unabhängigkeitsbestrebungen aus der Partei hinausgeekelt.
Hanspeter Staffler: Kuschelkurs? Das ist eine interessante Formulierung, wenn versucht wird, eine gesellschaftspolitsiche Realität in einer Partei abzubilden. Zugegeben, es ist ein schwieriges Projekt und das kann keine andere Partei vorweisen, wenn eine gemeinsame Weiterentwicklung des Landes angestrebt wird. Es gibt in unserer Partei unterschiedliche Wahrnehmungen, es gibt unglaublich viele Diskussionen, es gibt viel Abstimmungsbedarf, um dem Anspruch einer dreisprachigen Partei gerecht zu werden. Kuschelkurs ist etwas anderes. Den gibt es bei uns nicht, weder nach innen noch nach außen. Wir stehen der aktuellen staatlichen Regierung äußerst kritisch gegenüber.
Vinschgerwind: Was würden Sie angesichts des Klimawandels, angesichts der Biodiversitätskrise als Erstes verbieten?
Hanspeter Staffler: (lacht) Im Gegenteil, ich denke nicht in Verbotskategorien, sondern in Gestaltungskategorien. Ich habe jede Menge Beschlussanträge für die Gestaltung unserer Zukunft gemacht. Der letzte vor ein paar Tagen war beispielsweise, dass man in Südtirol heute und jetzt eine Initiative für Klimabäume startet. Gezielte Pflanzung von klimafitten Bäumen in Dörfern, Gewerbezonen und Städten, damit in 20 Jahren entsprechende Abkühlungseffekte eintreten können. Übrigens war ein Artikel im Vinschgerwind Auslöser für die Recherche zu den Klimabäumen und dabei sind wir draufgekommen, dass heute in manchen Gemeinden ohne Skrupel kerngesunde Bäume gefällt werden, nur weil sie ein Ärgernis sind. Mein Vorschlag für eine Ausbildungskampagne wurde abgelehnt. Ohne anständige Begründung.
Benjamin Pixner: ...das ist das Schicksal jeder Oppositionspartei...
Hanspeter Staffler: Ich erwarte mir von einer Regierungspartei, die einen ganzen Verwaltungs- und Beamtenapparat im Hintergrund hat, eine nachvollziehbare Begründung für solche unvernünftige Ablehnungen.
Benjamin Pixner: Die Grünen sind eine Verbotspartei. Ich erinnere an die Skiverbindung Kaunertal oder auch in gewisser Hinsicht an die Idee einer Zugverbindung über den Reschen. Die Leute draußen haben da einen anderen Zugang, erhoffen sich Vorteile von solchen Projekten. Ich würde solche Themen als Partei feinfühliger angehen. Gerade was z. B. das Kaunertal anbelangt: Man bräuchte ja keine direkte Pistenverbindung, es würde eine Bahnverbindung der Skigebiete ausreichen.
Vinschgerwind: Der Standpunkt für eine Zugverbindung über den Reschenpass ist bei der Süd-Tiroler Freiheit klar.
Benjamin Pixner: Wir haben diese Idee vor Jahren ins Rollen gebracht. Sven Knoll hat die historischen Hintergründe und ein altes geologisches Gutachten transkribiert und an die heutige Zeit angepasst. Für uns ist klar, dass es eine direkte Verbindung zwischen Mals und Landeck über den Reschen geben muss. Mit Landeck ist man international angebunden.
Hanspeter Staffler: Da kommt eine riesige Investition auf uns zu, die sollte gut durchdacht sein. Für uns ist klar, dass es eine schienengebundene Verbindung nach Landeck und Schuls geben soll. Aber da gibt es verschiedene Varianten und die Vergleichsstudien sind noch nicht abgeschlossen. Für mich ist es zurzeit eher eine technische Frage, denn dass die Vinschgerbahn weitergeführt werden soll, ist für uns Grüne ein klares Ziel. Nun braucht es die verschiedenen Varianten zum Vergleich, die hätten schon längst da sein sollen. Landeshauptmann Kompatscher hat in der Grauner Erklärung viel versprochen, bisher ist nichts geschehen. Langfristiges Ziel muss eine Anbindung an das internationale Bahnnetz sein.
Benjamin Pixner: Es gibt bereits viele genaue Daten und Varianten sich fest zu legen. Die Grünen bremsen da. Wir wissen, dass der Tunnel nach Schuls ca. eine Milliarde kostet, mit der man fast die gesamte Reschen-Variante finanzieren könnte. Wir wissen auch, dass es für innereuropäische, grenzüberschreitende Bahnprojekte EU Fördermittel gibt, welche bei einer Verbindung Mals in die Schweiz nicht greifen würden.
Vinschgerwind: Nehmen wir ein anderes Symbol her - das Kasernenareal in Schlanders.
Hanspeter Staffler: Die historische Bedeutung des Areals ist uns allen klar und deshalb ist behutsam vorzugehen. Die Bausubstanz der Kaserne ist eine kerngesunde, den Bestand über Nacht abbrechen zu wollen, ohne zu wissen, wohin die Reise geht, ist ein Frevel. Ich bin der Meinung, dass soviel wie möglich von der Altbausubstanz für eine neue Bebauung mitgenommen werden soll. Die Vorgangsweise der Gemeindeverwaltung habe ich überhaupt nicht goutiert. Ich glaube nämlich, dass, ganz unabhängig vom Denkmalschutz, diese Bausubstanz riesengroßes Potenzial für den Vinschgau und für Südtirol hat. Da muss es eine partizipative Entwicklung geben. Kreative Köpfe und junge Leute, die aus einem urbanen Studienumfeld zurückkehren, können mit diesem Areal umgehen.
Benjamin Pixner: Der Gerechtigkeit nach, müsste man jenen Personen bzw. deren Nachfahren, die damals enteignet worden sind, die Grundstücke zurückgeben. Die Nacht- und Nebelaktion war SVP-Taktik vom Feinsten, die verurteile ich auch. Man soll in dieser Thematik offen mit der Bevölkerung reden und diese auch mitbestimmen lassen und nicht in einem Hinterzimmer einige Wenige entscheiden lassen. Einer meiner Vorschläge wäre, günstige Wohnungen für junge Menschen. Man muss auch offen ansprechen, ob die lauten Partys im Kasernenareal, die viele Anrainer sehr stören, Zukunft haben. Vielleicht ergibt sich dabei auch die Möglichkeit, etwas unterirdisch zu gestalten, auch angesichts der Tatsache, dass wir bald keine Diskotheken mehr im Vinschgau haben. Bringen wir das Thema doch auf eine breitere Ebene.
Vinschgerwind: Mit welchen Argumenten animiert ihr die Wähler, zur Wahl zu gehen.
Hanspeter Staffler: Das ist die entscheidende Frage. Die Politik, vor allem die Regierungspartei, muss sich bei der Nase fassen. Denn die Kluft zwischen den Wahlversprechen und den nicht realisierten Projekten wird immer größer. Politiker sollten weniger versprechen, dafür mehr einhalten. Mein Appell lautet: Jede Stimme ist für die Demokratie wichtig , viele wollen das nicht recht glauben. Ich habe das am eigenen Leib erfahren. Lediglich 150 Stimmen waren 2018 für mein Restmandat ausschlaggebend, somit hatten es immerhin zwei Vinschger in den Landtag geschafft.
Benjamin Pixner: Jede einzelne Stimme ist sehr viel wert und wichtig. Da appelliere ich an jene Wähler, die nicht zur Wahl gehen wollen: Jede Stimme zählt. Jener der wählen geht entscheidet selbst über seine und des Landes Zukunft, im Gegensatz zum Nichtwähler, dieser lebt und leidet mit der Entscheidung des Wählers.
Naturns - Der vor sich hindümpelnde Schnalserhof hat seit Kurzem einen neuen Besitzer. Aus der Konkursmasse (Konkursnummer 48/2019) herausgesteigert, soll Schwung in die Bude kommen. „Ich werde mein Möglichstes tun“, sagt der neue Besitzer.
von Erwin Bernhart
Seit des Konkurses Nr. 48/2019 der Passeirer „Konstantinbau“ verwilderte der Schnalserhof in Naturns an der Kreuzung zum Schnalstal zusehends. Außen sichtbar an dem Wachsen von Gräsern und Sträuchern aus der Asfaltdecke. Der Schnalserhof drohte zu einem verfallenden Tourismusmahnmal zu werden. Dem wird nun Einhalt geboten.
Weil der Schnalserhof bei den vorigen Versteigerungen keinen Bieter hatte, war der Preis gesenkt worden und damit plötzlich lukrativ. Der Ausrufpreis für das Hotel Schnalserhof war am 30. Mai 2023 am Landesgericht Bozen 1.072.400 Euro. Und dann gab es mehrere Bieter. Der Preis wurde hinaufgeschraubt. Letztlich ging das Hotel an Roland Kiem. Der Kastelbeller Metzgermeister der gleichnamigen Metzgerei Kiem ist zwar „in Pension“ aber voller Energie und Tatendrang. Seine Einschätzung: „Es ist schade, eine derart schöne Immobilie verfallen zu lassen.“ Was Kiem da gekauft hat, wird in der Versteigerung so beschrieben: „Als Beherbergungsbetrieb genutzte Immobilie, teilweise renoviert, mit 21 Zimmern/45 Betten im Vinschgau, an der Kreuzung mit der Schnalstalstraße, nur 13 km von Meran entfernt. Gasthaus mit einer Gesamtfläche von 663 m²; Wohnung mit einer Fläche von 156 m² im Erdgeschoss des Gebäudes; Diskothek - Pub mit einer Fläche von 921 m² im Untergeschoss“. Angesichts dieser Zahlen dürfte der Kaufpreis, den Kiem hingeblättert hat, als ein Schnäppchen betrachtet werden.
Kiem bleibt Realist und bodenständig. Er sagt, dass er die Immobilie nicht einer touristischen Nutzung entziehen wolle. Vorerst wolle er die Zimmer soweit herrichten lassen, dass sie bewohnbar werden. Kiem denkt an low-cost Preise für touristische Nächtigungen. Also alles andere als eine Konkurrenz zu den bestehenden Betrieben in Naturns. Gespräche mit Handwerkern und Terminabsprachen sind am Laufen. Es kommt also Schwung in die Bude. Was ist mit dem Restaurant? Was ist mit der Disko? Kiem will sich nicht weiter hinauslehnen. Auch angesichts des Personalmangels in der Gastronomie. Als Unternehmer hat Kiem eine realistische Selbsteinschätzung. Trotzdem sagt er „Ich werde mein Möglichstes tun.“
Sicherlich werde eine Überprüfung stattfinden, ob die Disco etwa noch den Sicherheitsbestimmungen entspreche. Aber die Disko und auch das Restaurant stehen nicht auf der Prioritätenliste von Kiem. Wenn etwas renoviert und aufgeräumt wird, so ist das immer eine gute Nachricht.
Graun - Als erste Gemeinde im Vinschgau hat die Gemeinde Graun „die Dienstordnung des Dienstes der Ortspolizei und die Verordnung über deren Bewaffnung“ genehmigt. Der Koordinator des gemeindeübergreifenden Gemeindepolizeidienstes und der künftigen Bezirkspolizei Kommandant Christian Carli hat, sekundiert vom Gemeindepolizisten Klaus Obwegeser, den Gemeinderät:innen in Graun das große Konvolut der Dienstordnung en detail erklärt. Da geht es um die genauen Aufgaben der Gemeindepolizei, über die Ausstattung der Bekleidung, sommers wie winters, die im gesamten Vinschgau einheitlich sein wird. „Als Repräsentanten der Gemeinde soll die Kleidung sauber, angemessen und funktional sein“, sagt Carli. Carli erinnerte daran, dass zu seinem Diensteintraitt vor Jahrzehnten das weiße Oberteil als Kleidung vorgeschrieben war. „Das war zwar schön anzusehen, aber auch rasch verschmutzt“, sagte Carli. Die Dienstgrade, die Vorrückungen und dann die Erklärung für das Tragen der Dienstwaffe waren Inhalt der Dienstordnung. Über die Bezirksgemeinschaft seien 10 Waffen angekauft worden, die nach entsprechenden Verordnungen in den Gemeindeausschüssen, nach entsprechenden Eignungstests für das Dienstpersonal getragen werden können. Schmunzeln hat der Passus hervorgerufen, nach welchem auch zwei Säbel als Dienstwaffen zur Sprache kam. Die zwei Säbel werden einmal im Jahr Verwendung finden und zwar bei der Sebastianifeier. Der hl. Sebastian ist Schutzpatron der Ordnungskräfte. Carli hat die Dienstordnung so weit gefasst, dass sie die nächsten Jahre kaum mehr verändert werden muss.
Lob und Dank für die Gemeindepolizei kam von BM Franz Prieth. Er habe durchwegs positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung.
Einstimmig genehmigt wurde auch der neue Stellenplan der Gemeinde Graun. Darin ist unter anderem eine Stelle in der 7. Funktionsebene für einen Koordinator der Gemeindepolizei vorgesehen. „Wenn alles schief läuft, sind wir in der Gemeinde Graun gerüstet“, sagte Gemeindesekretär Georg Sagmeister. Sagmeister bezog sich auf eine bevorstehende Übernahme der Gemeindepolizisten durch die Bezirksgemeinschaft. Die Landesregierung hat kürzlich eine diesbezügliche Aufstockung des Stellenplanes für die Bezirksgemeinschaft Vinschgau vertagt.
Bis es soweit sein wird, könnte in der neu geschaffenen Stelle in Graun ein zu schulender Koordinator für den gemeindeübergreifenden Polizeidienst eingestellt werden, der dann als Nachfolger Carlis ins Spiel gebracht wird. (eb)
Die 2019 mit dem Bau beauftragte Firma war in Schwierigkeiten geraten und hat nun einem Vergleich vor Gericht zugestimmt. Dadurch könne nun die bei der Ausschreibung nächstgereihte Firma die Arbeiten übernehmen, und es werde nicht durch eine neue Ausschreibung weitere Zeit verloren, sagt LR Alfreider. Zufrieden ist auch der Bürgermeister Gustav Tappeiner. Nun sei das Vorhaben wieder auf gutem Weg und es gelte gemeinsam, alles daran zu setzen, die Umfahrung rasch fertig zu bauen, betonte Tappeiner.
Mals/Vinschgau/Südtirol - Friede, Freude Eierkuchen bei der Milchwirtschaft? Mitnichten, sagt der Team-K Kandidat Markus Hafner. Auf europäischer Ebene ist Südtirol als Problemkind in der Milchproduktion ausgemacht. Hafner weiß, wovon er spricht. Als Übersetzer beim European Milk Mord, dem Zusammenschluss verschiedener Milchproduzenten in der EU, sitzt er an der Quelle von Informationen und Einschätzungen im europäischen Milchmarkt. Bei einer kürzlich stattgefundenen Aussprache mit dem EU- Kommissar Jakub Wojciechowski, zuständig für den Agrarsektor, hat der EU-Kommissar seine Sorge explizit über die Milchproduktion in Südtirol geäußert.
Die effektiven Zahlen, so Markus Hafner sprechen eine besorgniserregende Sprache: Bei der Milchproduktion gehen die Mengen zurück: So ist bei der Brimi ein Rückgang von 13 Prozent, im Vinschgau von 10 und im Pustertal von 5 % die Rede.
Die Existenz der milchproduzierenden Bergbauern steht damit auf dem Spiel. Hafner ist dafür, dass gesetzlich geregelt werden soll, dass die Milch mindestens zu den Produktionskosten angekauft werden soll. Spanien habe bereits ein Gesetz dazu. (eb)
Vom Wind gefunden - Früher hieß es: „Zuerst denken, dann reden“ bzw. „Zuerst denken, dann handeln“. Erich Fried hat dazu das wunderbare Gedicht „Humorlos“ geschrieben: „Die Jungen werfen zum Spaß mit Steinen nach Fröschen. Die Frösche sterben im Ernst“. Das Gedicht sagt in seiner Kürze alles aus. Was für die einen nur Spaß bedeutet, kann für die anderen der Tod sein. Die Steine können auch Worte sein, die wir Menschen uns gegenseitig an den Kopf werfen. Es können tiefe Verletzungen sein, die sich in die Seelen einbrennen, psychische Wunden hinterlassen, Menschen erniedrigen, beschämen und verletzen. Diese alten Redewendungen müssen deshalb auch heute noch gelten. Doch es kommt etwas Neues hinzu. Durch die Digitalisierung, das Internet, durch die sozialen Medien wie Facebook, Twitter, WhatsApp, Telegram und andere soziale Netzwerke erhalten wir nicht nur schnell Informationen, sondern werden auch mit Fake News, mit alternativen Fakten, Verschwörungstheorien und allerlei Unsinn gefüttert. Deshalb wird der Hinweis „Zuerst denken, dann klicken“ (ZDDK) immer wichtiger. Im Jahre 2011 wurde „Mimika-ma – zuerst denken, dann klicken“, ein österreichischer Verein zur Aufklärung über Internetbetrug, Falschmeldungen sowie Computersicherheit gegründet. Es ist eine Anlaufstelle zur Förderung von Medienkompetenz sowie eine Beobachtungsstelle für Desinformation mit dem Ziel, Internetmissbrauch, Falschmeldungen bzw. Fakes entgegenzuwirken und zu bekämpfen. (hzg)
Schlanders - Die Landesberufsschule für Handel, Handwerk und Industrie „Christian Josef Tschuggmall“ und die Landesberufsschule für das Gast- und Nahrungsmittelgewerbe „Emma Hellenstainer“ in Brixen, die Landesberufsschule für Handel, Handwerk und Industrie „Dipl. Ing. Luis Zuegg“ in Meran und die Landesberufsschule Schlanders ändern mit dem neuen Schuljahr 2023/24 ihre Bezeichnung: Sie nennen sich künftig nicht mehr Landesberufsschulen, sondern Berufsbildungszentren. Die Landesregierung hat am 1. August mit der Änderung des Verteilungsplans der Schulen der deutschsprachigen Berufsbildung die neuen Bezeichnungen genehmigt. Die neuen Bezeichnungen sind mit Beginn des neuen Schuljahrs, also ab 1. September 2023 rechtswirksam.
„Mit diesem Beschluss haben wir einem Wunsch der vier Schulgemeinschaften entsprochen, die sich für die Bezeichnungsänderung ausgesprochen hatten“, betont Landesrat Philipp Achammer, der die Landesregierung mit dem Thema befasst hat. „Die Bezeichnung Berufsbildungszentrum soll auf das vielfältige Aus- und Weiterbildungsangebot dieser Bildungseinrichtungen hinweisen, die neben der Berufsschule als Vollzeitschule, Lehrlingsausbildung und berufliche Fortbildung organisieren, anbieten und durchführen.“
„Damit tun es vier weitere Berufsschulen dem Berufsbildungszentrum Bruneck gleich, das sich bereits vor einiger Zeit für diese Bezeichnung entschieden hat“, sagt der Direktor der Landesdirektion deutschsprachige Berufsbildung, Peter Prieth.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Die Welt ist schon oft untergegangen. Um das Jahr 1000 etwa. Der Milleniumswechsel hat im tiefsten Mittelalter damals die Gesellschaften in tiefste Krisen gestürzt. Immerhin hat man damals an Gott und die Errettung geglaubt. Es gab nichts anderes. Oder wer erinnert sich noch an den Milleniumswechsel 2000? Welch’ Horrorszenarien wurden da aufgebaut. Die Computer würden alle abstürzen, weil sie den Null-Nuller-Wechsel nicht schaffen könnten. Eine Programmierfrage damals mit schlimmsten Folgen. Und damit würde die Wirtschaft zusammenbrechen, alle systemrelevanten Versorgungen - wie Wasser, Strom, Benzin und Diesel und Lebensmittel - versagen. Oh Gott, oh Gott. Die bösen Seuchen in der Vergangenheit will ich gar nicht erwähnen, die Pest, das Fleckfieber, die Pocken, die spanische Grippe und wie sie alle heißen. Rückblickend muss man von Pandemien sprechen, damals war es meist der sichere Tod. Von den vielen Kriegen will ich nicht reden.
Aber: Die Gesellschaften waren und sind gegen alles mögliche resilient. Pech hatten jene Jahrgänge, die eben genau in diesen Krisenzeiten gelebt haben. Rückschläge haben in den meisten Fällen Weiterentwicklung und Fortschritt gebracht. Mir kommt es vor, als ob unsere Generationen eben das Pech haben, solch eine Krisenzeit durchleben zu müssen. Der derzeit vermeintliche Untergang ist somit ein möglicher Übergang. Und das wiederum stimmt mich zuversichtlich.
Latsch - Vom 25. bis 27. August messen sich wieder erstklassige Eishockeymannschaften aus Deutschland, Österreich und Italien beim Vinschgau Cup im IceForum von Latsch. Das Turnier, das 2016 erstmals ausgetragen wurde, gehört mittlerweile zu den hochkarätigsten Vorbereitungsturnieren im Alpenraum. Neben dem Gastgeber, dem ERC Ingolstadt, der seit Jahren in Latsch ein Trainingslager absolviert, werden die Nürnberger Ice Tigers (DEL), der HC Innsbruck (ICEHL) und der HC Pustertal (ICEHL) am Turnier teilnehmen. Das Auftaktspiel, bei dem Ingolstadt auf Pustertal trifft, wird am Freitag, den 25. August ausgetragen. Der Anpfiff des Matches erfolgt um 20 Uhr. Einen Tag später treffen die Nürnberger Ice Tigers, welche das Turnier im vergangenen Jahr für sich entschieden konnten, auf Innsbruck. Auch dieses Spiel findet um 20 Uhr statt. Am Sonntag, 27. August, wird der Finaltag ausgetragen und Eishockeyfans können an jenem Tag gleich zwei Spiele schauen. Um 14 Uhr treffen Ingolstadt und Innsbruck aufeinander, der erste Puckeinwurf der Partie Pustertal gegen Nürnberg erfolgt um 18 Uhr.
Die Tickets kann man online oder im Büro des Tourismusvereines Latsch-Martell erwerben. Alle Infos zum Vinschgau Cup und Tickets findet man unter www.vinschgaucup.it (sam)
Alle Spiele des Vinschgau Cups im Überblick:
Freitag, 25.08.2023 (20 Uhr)
ERC Ingolstadt – HC Pustertal
Samstag, 26.08.2023 (20 Uhr)
Nürnberg Ice Tigers – HC TIWAG Innsbruck
Sonntag, 27.08.2023 (14 Uhr)
ERC Ingolstadt – HC TIWAG Innsbruck
(18 Uhr) HC Pustertal – Nürnberg Ice Tigers
Naturns - Zum Champions-League-Finale am 10. Juni zwischen Inter Mailand und Manchester City lud der INTER CLUB NATURNS-BOLZANO zu einem ganz besonderen Abend: Public Viewing im Freien, Fernseher im Inneren der ebenso vollgefüllten Bar Anny, Feines vom Grill und Musik von Dj Goofy, Interista DOC. Gut 130 Tifosi waren voller Vorfreude ob des ersten CL-Finales von Inter nach 13 Jahren. Aber auch Landtagspräsidentin On. Rita Mattei musste leider mit ansehen wie das Spiel mit einem bitteren Nachgeschmack nach gut 90 Minuten geendet ist.
In der insgesamt sehr erfolgreichen Saison war der INTER CLUB NATURNS-BOLZANO wiederum sehr aktiv im Hinblick auf (Auswärts-)Spielfahrten, das Verfolgen von Heimspielen im Stadion oder im Vereinssitz (Bar Anny) in Naturns und eben das Austragen von Veranstaltungen. Neueinschreibungen sind für Interessierte an folgenden Stellen in Naturns möglich: Bar Anny, Pizzeria Erlebnisbad und Tenniscamp.
Der INTER CLUB NATURNS-BOLZANO sieht voller Vorfreude der nächsten Saison entgegen. FORZA INTER, AMALA.
Martell - Normalerweise sieht man im Martelltal in den Sommermonaten rot, aber in diesem Jahr strahlt, zumindest das Biathlonzentrum, in grün. Das Beerental zählt zu den Gewinnern des OK-Exzellenzpreises für Nachhaltigkeit 2023 der Internationalen Biathlon Union (IBU).
Diese Auszeichnung, welche jährlich verliehen wird, wurde von der IBU ins Leben gerufen, um wirkungsvolle und reproduzierbare Klimaschutzmaßnahmen zu würdigen, die erfolgreich von IBU-Wettkampfausrichtern umgesetzt wurden. Dabei wurden beim kürzlich stattgefundenen OK-Meeting in Prag zwei Organisationskomitees ausgezeichnet: das OK aus Oberhof (Deutschland) in der Weltcup-Wertung und das OK aus Martell in der IBU Cup/Juniorencup-Wertung.
Georg Altstätter, OK-Präsident Biathlon Martell, welcher in Prag beim Meeting war, zeigte sich erfreut: „Es ist schön zu sehen, dass wir mit unserem Konzept rund um den nachhaltigen und sanften Biathlonsport im Nationalpark Stilfserjoch auf dem richtigen Weg sind. Wir glauben an die Zukunft dieser Wintersportart und investieren auch dahingehend.“ In diesem Zusammenhang unterstrich Altstätter auch die Wichtigkeit der Unterstützung von nachhaltigen Investitionen auf Landesebene, welche unabdingbar sei.
Ausschlaggebend für die ausgezeichnete Bewertung von Martell war sicherlich die 100 %ige Nutzung von grünem Strom aus dem neuen E-Werk der Gemeinde Martell, das Schneemanagement mit Schneedepot sowie die Umsetzung von energiesparenden und ressourcenschonenden Maßnahmen. So wurde beispielsweise bei der Verpflegung während des Events auf Regionalität, die Unterstützung lokaler Kreisläufe und Müllvermeidung viel Wert gelegt. Zu erwähnen gilt hier die hervorragende Zusammenarbeit mit der Gemeinde Martell, welche mit dem Bau des E-Werkes und den Infrastrukturen im Biathlonzentrum das Tal vorbildlich in die richtige Richtung lenkt.
IBU Präsident Olle Dahlin welcher den Preis an Altstätter überreichte, sagte: „Ich bin besonders stolz auf unsere Organisationskomitees. Sie nutzen die Ressourcen, die ihnen vor Ort zur Verfügung stehen, um die Vorteile in ihrer Region und im Biathlon und der Sportwelt insgesamt sichtbar zu machen. Meine Glückwünsche an Oberhof und Martell zu dieser Auszeichnung.“
Die Vinschger Laufevents sind in Deutscher Hand. Konstantin Wedel, der vor kurzem den Reschenseelauf für sich entschied, konnte auch eine Woche später jubeln und feierte beim Stelvio Trail Run einen souveränen Sieg. Lokalmatador Thomas Niederegger lief zu Platz 3. Bei den Damen ging der Sieg an die Italienerin Alice Guerra.
Von Sarah Mitterer
Er gehört zu den ganz besonderen Lauferlebnissen des Landes: Der Stelvio Marathon, der heuer in „Stelvio Trail Run“ unbenannt wurde. Im Jahr 2017 feierte das Laufevent seine Premiere, in kürzester Zeit machte es sich einen Namen im In- und Ausland und hat sich mittlerweile in der Laufszene etabliert. Heuer wurde das Rennen zum siebten Mal mit Ziel auf dem magischen Pass, dem Stilfserjoch –- ausgetragen. Knapp 300 Teilnehmer aus 17 verschiedenen Nationen stellten sich dieser sportlichen Herausforderung. Zurückgelegt werden musste eine Strecke von 21 Kilometern und 2100 Höhenmeter, die Athletinnen und Athleten konnten zwischen den Kategorien „Competitive“, „Just for Fun“ und dem Jochmarsch auswählen. Der Startschuss fiel um 07.15 Uhr im Dorfzentrum von Prad, zunächst machten sich die Teilnehmer des Jochmarsches auf den Weg Richtung Stilfserjoch. Um 8 Uhr starteten die Läuferinnen und Läufer der beiden anderen Kategorien. Von Prad ging es Richtung Stilfs, über den Goldseeweg Richtung Ziel zur Dreisprachenspitze. Als Erster überquerte der Deutsche Konstantin Wedel, der bereits zwei Jahre zuvor am Stilfserjoch siegreich war, die Ziellinie und stellte mit seiner Zeit von 02:06.19 Stunden einen neuen Streckenrekord auf. Der 29-Jährige scheint sich im Vinschgau wohlzufühlen, denn nur eine Woche zuvor gewann er zum dritten Mal den Reschenseelauf. Mit über zwei Minuten Rückstand auf den Sieger kam der Deutsche Luca Hilbert ins Ziel und sicherte sich damit Platz 2. Lokalmatador Thomas Niederegger erreichte das Ziel nach 02:11.10 Stunden und belegte damit den dritten Platz.
Auch im Damenrennen gab es eine souveräne Siegerin. Die Italienerin Alice Guerra, die die Ziellinie nach 02:41.43 Stunden überquerte hatte fast fünf Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte Katharina Esswein aus Deutschland.
Am Ende konnte sich jeder, der bei diesem spektakulären und einzigartigen Lauf-Abenteuer die Ziellinie auf dem zweithöchsten Gebirgspass Europas überquerte, als Sieger fühlen.
Fußball - In Kürze geht die neue Fußballsaison wieder los. Wie jedes Jahr beginnt für die Teams die neue Spielzeit mit den Pokalspielen. Beim Landespokal treten die Teams der 3. Amateurliga bis hin zur Landesliga gegeneinander an. Die 1. Runde wird am 19./20. August, sowie am 26./27. August ausgetragen. Es gibt jeweils nur ein Spiel, der Sieger zieht in die nächste Runde ein. Das Heimrecht gehört jener Mannschaft, welche in der Meisterschaft in der tieferen Liga am Start ist. Im Landespokal gibt es mit der Partie Oberland gegen Prad B lediglich ein Vinschger Aufeinandertreffen.
Im Kampf um den Oberligapokal dürfen sich Derby-Fans auf die Partie Partschins gegen Naturns freuen. Die Teams wurden zusammen mit dem Bozner FC in eine Gruppe gelost. Hier noch einmal ein Überblick über die Paarungen mit Vinschger Beteiligung:
Ortler Bike Marathon - Am 17. September organisiert das Team des Ortler Bike Marathon Vereins einen Volksradltag, an dem jeder teilnehmen kann. Alle Infos dazu findet man unter
https://www.ortler-bikemarathon.it. (sam)
Stelvio Trail Run - Lauffreunde aufgepasst, denn das Datum der nächsten Ausgabe des Stelvio Trail Run steht bereits fest. Das Laufevent findet am 20. Juli 2024 statt. (sam)
Schlanders - Die Gelegenheit auf einem so tollen Laufteppich und Steg laufen zu dürfen, haben auch die jüngsten Nachwuchssprinter nutzen dürfen. Sie waren die ersten die am Nachmittag offiziell den ersten Wettkampf auf dem Kulturhausplatz hatten. Über zwei Stunden lang sprinteten die Kids mit Vollgas. Die Strecke von 30m fliegend auf dem roten Steg. Das beste persönliche Ergebnis jedes Kindes kommt dann in die Südtiroler VSS Gesamtserie hinein. „Auf ausgerollter Bahn kommt der Sprint nach dem Dorflaufmotto ins Dorf hinein“ , bemerkte Platzsprecher Josef Platter. Austragungsorte sind weiters Tramin, Sarnthein, Trens, Sterzing, Weissenbach, Auer, Lana. 9. September 2023 - Landesfinale Südtiroler SprintChampion – Bozen sowie Samstag, 7. Oktober 2023 - Euregio-SprintChampion Finale – Innsbruck. Der Andrang war derart groß, dass sich die Anstellschlange schon Richtung Juze bewegte. Tolle Ergebnisse gelangen den Vinschger Nachwuchsathleten Jonathan Pohl 2010 mit sagenhaften 4,28 Sekunden, er hätte einen Bremsfallschirm gebraucht, und Anne Kuppelwieser 2010 mit 4,46 Sekunden. Nur in den Bezirken Stans und Landeck gabs bisher noch schnellere Zeiten. Für die Teilnehmer des Euregio Sport Camp 23 Mals war die Teilnahme an Sprintchampion eine willkommene Gelegenheit.
Mega-Stimmung, absolut tolles Publikum am 21. Juli 2023 in Schlanders. Dreimal füllte sich der Kulturhausplatz von neuem und es entstand eine wunderprächtige Wettkampfarena von absoluter Weltklasse.
von Michael Traut
Das „zwanzig Jahre“ Stabhochspringen ist um. Ein geglücktes Sammelsurium aus den letzten zwanzig Ausgaben. Allem voran die Regengüsse, die zu fast jedem Springen gehörten. Das tat dem Stabhochspringen keinen Abbruch, ganz im Gegenteil: Mega-Stimmung, absolut tolles Publikum. Dreimal füllte sich der Kulturhausplatz von neuem und es entstand eine wunderprächtige Wettkampfarena von absoluter Weltklasse. Das wertschätzte auch der eigens aus Deutschland angereiste Meetingmanager Marc Osenberg. Hunderte von begeisterten Kindern bestaunten, wie jedes Jahr immer, die akrobatischen Sprünge bis es Mitternacht wurde. Spannung pur. Ein traumhaftes Publikum. Charakteristisch für Schlanders: der Sieger. Egal ob kurz später Weltmeister oder Olympiasieger, bei diesen widrigen, nassen und kalten Bedingungen gibt’s nur einen Stabhochspringer, der noch wirklich einen krachen lassen kann: der Pole Piotr Lisek. Schon 2018 packte er nach Mitternacht und zweistündiger Regenunterbrechung seinen Stab und segelte mit einem Satz zum Sieg. Heuer bei 15° Grad und Nässe machte er es noch einmal. Einen Urschrei vor dem Anlaufen und und dann schmerzlos über die 5,73m. Dem konnte der viel höher eingeschätzte Türke Sasma Ersu nichts entgegensetzen. Mit seinen noch jungen 20 Jahren braucht er gute Bedingungen. Sein unglaubliches Sprungvermögen zeigte er schon mal mit haushohen Sprüngen über die Querlatte, steifte diese aber. Ein zukünftiger 6 Meter Springer. Deshalb wird er bei den Weltmeisterschaften am 26. August in Budapest sicher noch ein Wörtchen mitreden, außer es regnet auch dort, dann wird sich Lisek mit Gebrüll melden. Dritter wurde der „Azzurro“ Federico Biancoli (5,23 m). Nicolò Fusaro wurde mit ebenfalls 5,23 m Vierter. Der Bozner Stabhochspringer, der drei Mal an 5.33 m scheiterte, war der einzige Südtiroler Teilnehmer in Schlanders. Fünfter wurde der Ukrainer Illya Kravchenko (UKR) 5,23 m, 6. Matteo Madrassi (ITA) 5,13 m, 7. Finn Torbohm (GER) 5,13 m, 8. Mattia Beda (ITA) 5,03 m,
9. Adrian Kübler (SUI) 5,03 m.
In der Regenpause ab 7.00 Uhr hatten die Damen ihren Wettkampf. Sie hatten noch wesentlich höherer Temperaturen als die Männer und daraus machten sie einen unheimlich spannenden Wettkampf. Den Sieg sicherte sich die „Azzurra“ Giada Pozzato mit neuer persönlicher Bestmarke 4,25 m und strahlte daraufhin bei den folgenden drei Sprüngen über 4,35m heller als die Sonne an diesen ganzen Tag. Zweite wurde Nathalie Kofler mit übersprungenen 4,00 m. Sie war begeistert von der fantastischen Stimmung hier in Schlanders. Für sie ist es ein Traum hier in Schlanders zu springen. Das kompakte Feld rundeten die aus Äthiopien stammende Österreicherin, Shanna Tureczek (AUT) 3,90 m und Francesca Boccia (ITA) 3,90 m ab.
Meeting Splitter
Zeitgleich fand das Diamont League Meeting in Monaco statt. Dort hält der Pole Lisek mit 6,02 m den Meetingrekord (persönliche Bestleistung). Diesen wollte Mondo Duplantis ausradieren. Doch der Weltrekordmann scheiterte und kam auf 5,72 m. Einen Zentimeter weniger als Piotr Lisek in Schlanders.
Der Ukrainer Illya Kravchenko (UKR) 5,23 m, wurde vom russischen Trainer Vladimir Ryzih betreut.
Das Kulturhaus war Gold wert. Neben der vielen Technik konnten sich auch die Athleten dort in der Regenpause warmhalten.
Obwohl als letztes Meeting angekündigt, verspürte man noch viel Energie bei den knapp 100 Freiwilligen Helfern, Technikern, Athleten und Publikum.
Selbst nach viereinhalb Stunden Programm wirkten die Zuschauer kurz vor Mitternacht noch relativ frisch.
Insgesamt nahmen Athleten:innen aus sieben Nationen teil
Der technische Aufbau der Anlage wurden von vielen gelobt, noch nie war der Steg so hoch aufgestellt. Die 51 m lange Struktur wurde beim Aufbau ständig von einem Techniker des italienischen Verbandes vermessen und auf die Normen hin geprüft. Voraussetzung um die Ergebnisse anerkennen zu lassen. Maximal 4,5 cm sind auf dieser Länge Toleranz.
Sowohl bei der ersten als auch bei der zwanzigsten Auflage waren die Vereinspräsidenten kurz vorher in Afrika. Erwin Schuster machte damals das Athleten Management vom Kilimandscharo aus, Tobias Lechthaler hielt sich in Äthiopien auf.
Irgendwie perplex wirkte der Schlanderser Bürgermeister Dietmar Pinggera, als er vor über 1000 Menschen redete und diese ihm zuhörten.
Mit einem Ständchen in polnischer Sprache wurde Piotr Lisek nach seinem Sieg beim Rosenwirt von der Chefin, Belegschaft und Bekannten empfangen.
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Laurentius, 10. August 2023
Die Rückmeldungen einiger aufmerksamer Leserinnen und Leser, der Förster und eigene Beobachtungen machen den heutigen Beitrag zu ein paar interessanten vogelkundlichen Beobachtungen im Vinschgau in den letzten Monaten möglich.
Der Schwarzstorch
Da ist zunächst die Beobachtung eines Schwarzstorches (Ciconia nigra) am 28. und 29. April auf dem Frühjahrszug von den Laaser Mösern im Bereich der
Schgumser Schwefelquelle zu vermelden. Der Schwarzstorch brütet in den feuchten und wasserdurchsetzten Altwäldern Nordosteuropas und in den nordischen asiatischen Ländern mit Mooren und Seen. Aus den ornithologischen Jahresberichten der Südtiroler Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde und Vogelschutz 2021 und 2022 kann man entnehmen, dass der Schwarzstorch im Jahr 2021 nur zweimal gesichtet und gemeldet worden ist (13.3. Lajen, 19.9. Neumarkt), während es 2022 vier Sichtungen waren (27.4. Bozen und Kalterer See, 1.5. Schluderns, 17.10. Tisens, 20.10. Bozen Flughafen).
Steigt der Wiedehopf in die Berge?
Auch der Wiedehopf (Upupa epops) ist ein Zugvogel, zudem ein Höhlenbrüter, der den Viehweiden, Wasserwalen und Altholzbeständen im Kastanienbaumklima gefolgt ist. Neu ist eine Beobachtung auf der Höhe des Göflaner Marmorbruches am 16. Juli, also von der Baumgrenze auf 2.000 Metern Meereshöhe. Vom Wiedehopf ist bekannt, dass er auf den Weiden in den Kuhfladen nach Insektenmaden gestochert hat. Viehweiden und Rinderdung fehlen in den tiefen Lagen der Talsohle heute nach der Umstellung der Landwirtschaft auf den Obstbau weitestgehend. Es könnte sein, dass sich der Wiedehopf die Almweiden während der Almsömmerung der Weidetiere als Nahrungsnische erschließt und in die Höhe ausweicht.
Verbesserte Lebensraumangebote
Als ökologische Bereicherungen haben sich schon nach kurzer Zeit die Ausweitung der Etsch zwischen Eyrs und Laas und die Anlage eines Laichteiches in der Au und im Schilfgürtel der Schgumser Möser südöstlich von Tschengls erwiesen. Auch die Ausweitung des Rambaches in seinem Unterlauf zwischen Laatsch und Glurns ist zwar ebenfalls auf einen kurzen Abschnitt beschränkt, aber ein wertvoller Beitrag in einem neuen Verständnis von Gewässerökologie.
Am erwähnten Abschnitt der Etsch westlich von Laas habe ich zur Zugzeit im Frühjahr 2021 einen kleinen Trupp von 5-6 Gänsesägern (Mergus merganser) beobachten können.
Im stufenweise abgemähten Schilfröhricht der Schgumser Möser im vormaligen Munitionslager des Militärs nordöstlich von Tschengls konnte ich 2021 im Herbst den Purpurreiher (Ardea purpurea) beobachten. Der Graureiher (Ardea cinerea) scheint sich stabil niedergelassen zu haben. Fast allabendlich kann man ihn am Laaser Himmel beobachten, wenn er jetzt im Sommer seinen Aufenthalt vom Jagdgebiet an der Etsch zu seinem Schlafbaum ändert.
Neuankömmling Höckerschwan
Sowohl im vorigen und im heurigen Jahr haben mir Leser der Miniaturen Fotos von den Höckerschwänen (Cygnus olor) mit Jungen geschickt, welche sie am Haidersee aufgenommen haben. Die Zahl der Jungschwäne nimmt von 2021 auf 2022 zu. So majestätisch sich die Schwäne präsentieren, ökologisch sind die Neuankömmlinge kein Segen für die anderen Arten am Haidersee ist: Schwäne sind sehr dominant, konkurrenzstark und territorial. An den inneralpinen Binnenseen werden sie schon fast invasiv. Für den Erhalt der Biodiversität anderer Schwimmvögel wie Haubentaucher oder Reiherenten nicht sehr vorteilhaft!
Das Brutgeschäft 2023 der Bartgeier
Bekanntlich gibt es in Südtirol derzeit fünf Paare von Bartgeiern (Gypatus barbatus), die sich allesamt im Vinschgau gebildet haben. Alle fünf Paare haben im laufenden Jahr eine Brut gezeitigt. Nachstehend fasse ich die Brutdaten 2023 nach Paaren zusammen. Diese Zusammenfassung ist mir möglich, weil mir die Förster Philipp Bertagnolli (Parkstation Martell), Klaus Bliem (Forststation Schlanders) und Hubert Stillebacher (Parkstation Stilfs) die Beobachtungsdaten zur Verfügung gestellt haben.
Das Marteller Paar hat seit 2015 bis 2023 in neun Jahren neun Junge zum Ausfliegen gebracht. Damit ist sein Bruterfolg 100 %. Der Jungvogel 2023 „Bergl-Martell“ hat am 7. Juli das Nest verlassen. Vom Marteller Paar ist das Weibchen als „Temperatio“ identifiziert. Dieser Vogel war bei der Freilassungsaktion im Jahr 2006 in der künstlichen Horstnische im Marteller Schludertal als nicht ganz flügges Junges freigesetzt worden. Temperatio ist demnach jetzt 17 Jahre alt und hat eben 2015 in dieser Verpaarung im Alter von neun Jahren sein erstes Junges erfolgreich aufgezogen. Temperatio hat nach Erreichen der Geschlechtsreife mit seinem Paarpartner in das Tal seiner Freilassung zurückgefunden. Diese Heimatverbundenheit wird in der Verhaltensforschung als Patrophilie bezeichnet. Der Partner von Temperatio ist genetisch noch nicht identifiziert. Er stammt aber jedenfalls aus einer Naturbrut im Freiland, weil er nicht beringt ist.
Das Bartgeier-Paar Oberland Reschen hat zwischen dem 6. und 9. Februar mit der Brut begonnen. Ein fraglicher Schlupf kann um den 14. Mai vermutet werden. Im Horst konnte in der Folge aber kein Jungvogel beobachtet werden. Der Brutmisserfolg ist wahrscheinlich auf die heftigen Interaktionen mit Steinadlern und Kolkraben zurückzuführen. Der männliche Paarpartner ist dank der aufmerksamen Beobachtungen des Grauner Jagdaufsehers Stefan Folie 2022 als „Kilian“ identifiziert, der Bartgeier Nr. 790 der als Jungvogel aus Gehegezucht 2014 im Debanttal im Nationalpark Hohe Tauern freigelassen worden war.
Das Bartgeierpaar Planeil/Matsch ist im Jahr 2022 von Planeil nach Matsch übersiedelt. Der Brutbeginn 2023 ist mit dem 1. Februar festsetzbar. Der Schlupf des Jungvogels ist zwischen dem 23. März und dem 7. April erfolgt. Die Brut war erfolgreich: Der Jungvogel ist am 6. Juli ausgeflogen. Der männliche Paarpartner ist „Haristrafu“, der Bartgeier 556, der 2008 im Martelltal freigelassen worden war.
Das Paar Pfossental hat mit der heurigen Brut am 4. Jänner begonnen, der Schlupf ist zwischen dem 28. Februar und dem 5. März erfolgt. Der Jungvogel ist erfolgreich aufgezogen worden und hat am 17. Juni den Horst verlassen. Ein Vogel des Paares Pfossental ist entweder Voltoi, der Bartgeier 494, freigelassen in Martell im Jahr 2006 oder Louis, der Bartgeier 364 mit Freilassung im Jahr 2000.
Das Paar Trafoi hat seine Brut zwischen dem 3. und 7. Jänner 2023 begonnen und der Jungvogel ist am 1. Juli aus dem Nest geflogen.
Mönchsgeier-Sichtungen
Zu den Bartgeiern gesellen sich seit zwei Jahren einzelne Exemplare von Mönchsgeiern (Aegypius monachus). Den ornithologischen Jahresberichten der AVK 2021 und 2022 kann man entnehmen, dass in Südtirol bisher sieben Beobachtungen dieser Geierart gemacht und gemeldet worden sind. 2022 ist Klaus Bliem in Planeil ein fotografischer Beleg dieser Vogelart gelungen.
Fr. 18. bis So. 20. August 2023 - Schluderns
Das Wochenende vom Freitag 18. bis Sonntag 20. August 2023 steht wiederum ganz im Zeichen der Südtiroler Ritterspiele in Schluderns. 2.000 Mitwirkende, darunter Schausteller aus aller Herren Länder, Markttreibende und Lagergruppen, vermitteln ein heiteres mittelalterliches Lebensgefühl.
von Magdalena Dietl Sapelza
Die Südtiroler Ritterspiele in Schluderns sind seit Jahren ein Publikumsmagnet. Wer die Ritterspiele einmal erlebt hat, kommt immer wieder. Diese Erfahrung machen der Chef des Ok-Teams vom Verein Südtiroler Ritterspiele Edwin Lingg und Programm-Koordinator Mirko Stocker Jahr für Jahr aufs Neue. Das Programm mit vielen Glanzpunkten spricht Erwachsene und Kinder gleichermaßen an. Rund um die Uhr gibt es was zu bestaunen und zu erleben. Imposant ist der große Umzug am Samstag um 10.00 Uhr durch den Schludernser Ortskern mit 1.800 Schaustellern. Viele Attraktionen im Festgelände sind neu. „Wir wechseln jährlich rund ein Drittel der Darsteller aus“, sagt Stocker. An beliebten Programmpunkten wie die Nacht-Reit-Show, die Nachtfeuer- Show, die Ritterturniere, die Calvenschlacht wird festgehalten. Die Eintrittspreise sind moderat und vor allem im Vorverkauf günstig. Eine Familie mit zwei Erwachsenen und drei Kindern bezahlt für die Dreitageskarte beispielsweise nur 75 Euro. Die Kleinen können das vielfältige bunte Kinderprogramm einen Tag lang kostenlos genießen. Auch alle übrigen Vorstellungen und Konzerte auf drei Bühnen sind kostenlos.
Nach dem großen Zulauf im vergangenen Jahr wurden heuer mehrere Investitionen getätigt. So wurden die Tribünen der Arena erneuert und vergrößert, um mehr Platz für die vielen Zuschauerinnen und Zuschauern zu schaffen. Die Besucherinnen und Besucher kommen aus dem oberitalienischen Raum, aus der Schweiz, Lichtenstein, Österreich und Deutschland. Sie füllen die Betten, lernen den Vinschgau kennen und werden zu touristischen Werbeträgern für das Tal. Die Ritterspiele sind zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Neben Touristiker profitieren Zulieferer, Handwerker Handelstreibende. „Kurzfristig bringen die Ritterspiele laut einer Berechnungstabelle des Landes einen Mehrwert von 3 Mio Euro. Langsfristig wird von einem Wert von über 10 Mio Euro gesprochen“, erklärt Edwin Lingg.
Profiteure sind die Vereine, die mit ihren Versorgungständen und mit Dienstleistungen, wie Aufbauarbeiten und Parkdienste das Geldes erwirtschaften, das sie für ihre Tätigkeit im Laufe des Jahres benötigen. Mit von der Partie sind heuer die Freiwillige Feuerwehr, der Amateursportverein, der KVW, die Schützenkompanie, der Alpenverein, die Musikkapelle, die Jugendgruppe, sowie die Bauern und Bäuerinnen. „Um die Ritterspiele gut über die Bühne zu bringen, braucht es ein ganzes Dorf“, betont Mirko Stocker. „Wir vom OK-Team haben die Vorarbeit geleistet und können mittlerweile darauf zählen, dass alle an einem Strang ziehen.“
INFOS: www.ritterspiele.it
Kartenvorverkauf - bis einschließlich
13. August 2023:
- Online: www.ritterspiele.it
- Direktverkauf in den Tourismusbüros Mals und Schluderns
- Vorauskasse per Bank:
Verein Südtiroler Ritterspiele
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In Glurns und Schluderns wandelt man auf mittelalterlichen Spuren. Höhepunkt im Veranstaltungskalender sind die jährlich stattfindenden Ritterspiele in Schluderns mit einem Spektakel, das seinesgleichen sucht. Zum anderen zeichnen sich beide durch ein pulsierendes Wirtschaftsleben mit tüchtigen Wirtschaftstreibenden aus.
Text: Angelika Ploner I Fotos: Magdalena Dietl Sapelza
Was haben Glurns und Schluderns gemeinsam? Was verbindet die beiden Gemeinden – abgesehen von der nachbarschaftlichen Nähe? Zum einen ist da die Geschichte. Mittelalter satt gibt es in Glurns beim Eintritt durch eines der Stadttore, beim Flanieren durch die Gassen, die Lauben und die Plätze der kleinsten Stadt Südtirols. In Schluderns hingegen verzaubert die Churburg seine Besucher als mittelalterliche Wehrfestung. Höhepunkt mittelalterlichen Treibens sind jedes Jahr die Südtiroler Ritterspiele am Fuße der Churburg. Heuer finden diese vom 18. bis zum 20. August statt und halten einmal mehr mit spektakulären Schaukämpfen die Zuschauer in Atem, bieten ein mittelalterliches Programm mit 1800 Darsteller aus 11 Ländern, das seinesgleichen im Alpenraum sucht.
Zum anderen zeichnen sich beide - Glurns und Schluderns - durch ein pulsierendes Wirtschaftsleben mit tüchtigen Wirtschaftstreibenden aus. Schluderns und Glurns bilden zusammen einen attraktiven Wirtschaftsraum mit einzigartigen Betrieben, Vorzeigeunternehmen und internationalen Marktplayern: Ein buntes Potpourri.
Glurns besticht seinerseits mit Flair. Das Leben pulsiert innerhalb und außerhalb der Stadtmauern. Außergewöhnliche Menschen mit außergewöhnlichen Ideen gibt es hier. In der Gewerbezone zum Beispiel steht Italiens erste Whisky-Destillerie. Das VEK, das Vinschger Energiekonsortium, hat seit Februar 2020 seinen Sitz in Glurns. Und natürlich ist Glurns, eine der kleinsten Städte der Welt, auch ein touristisches Kleinod, eine Perle, die wie kein anderer Ort im Vinschgau bekannt ist und besucht wird.
Schluderns beheimatet vielfältige Unternehmen: innovative, traditionelle, qualitätsbewusste. Fleißige Hände und kreative Köpfe sind am Werk - geballt unter anderem im Gewerbegebiet in Schluderns. 7,6 Hektar misst dieses und beherbergt über ein Dutzend Betriebe, die verschieden in Angebot und Größe sind. Zusammen bilden sie das Rückgrat des Wirtschaftsstandorts, sichern ein gutes Arbeitsplatzangebot und bieten viel Lebensqualität. Das Dorf unterhalb der Churburg zeichnet sich demnach durch einen bunten Branchenmix aus - mit einem unübersehbaren Leitbetrieb: die HOPPE. Das Türbeschlagunternehmen ist seit dem Jahr 1965 für Schluderns und den Vinschgau prägend. Fast 400 Mitarbeiter verdienen ihr tägliches Brot bei der HOPPE im Gewerbegebiet in Schluderns, die - ganz nebenbei bemerkt - erste Betriebsansiedlung dort. Nach und nach siedelten sich weitere Betriebe an, soweit, dass viele Bereiche des Handwerks abgedeckt sind. Auch besondere Nischenmärkte werden besetzt.
Die größten Arbeitgeber.
Wie bereits erwähnt dominiert ein Betrieb den Wirtschaftsstandort unübersehbar: die HOPPE. Das Türbeschlagunternehmen ist für den ganzen Vinschgau prägend. Jeder hat wohl schon ein Produkt von HOPPE in der Hand gehalten – im wahrsten Sinne des Wortes. „Wir beschäftigen im Werk Schluderns 395 Mitarbeiter“, erklärt Carmen Daniel, die Personalverantwortliche. Das ist eine stolze Zahl und macht HOPPE gleichzeitig zum größten Arbeitgeber im Vinschgau überhaupt. Nimmt man die Arbeitsplätze in Laas mit 255 und in Lana mit 44 dazu, so kommt man auf knapp 700 Mitarbeiter, die HOPPE im Vinschgau und im Burggrafenamt beschäftigt.
Mit 133 Mitarbeitern ist das Unternehmen Transalbert der zweitgrößte Arbeitgeber im Wirtschaftsraum Schluderns-Glurns. „Unsere aktuell Beschäftigen mit Datum 30/06/2023 sind 133 Mitarbeiter“, sagt Rudi Trafoier auf Nachfrage dem Vinschgerwind. 1994 wurde die Transalbert KG gegründet, 1997 übersiedelte das Unternehmen in das Gewerbegebiet Schluderns, wo es bis heute zu finden ist. Mittlerweile wurde die Transalbert GmbH von der Hegelmann-Gruppe übernommen. „Wir haben 71 Mitarbeiter bei der Windegger Group“, sagt Armin Windegger auf Nachfrage. Eine stolze Zahl. Windegger Rubber und Windegger Commerce zählen damit zweifelsohne zu den größten Arbeitgebern hier im Wirtschaftsraum.
In diese Reihe stellt sich auch Moriggl. „Moriggl RISAN GmbH beschäftigt 13 Mitarbeiter, MORIGGL GmbH 39 Mitarbeiter, sagt CEO Thomas Moriggl auf Nachfrage dem Vinschgerwind. In Summe sichert das Unternehmen also 52 Mitarbeitern ein festes Einkommen und einen Arbeitsplatz.
Eine feste Größe im Wirtschaftsraum Schluderns-Glurns ist auch das Unternehmen Metallbau. „Wir beschäftigen derzeit 25 Mitarbeiter“, heißt es dort auf Nachfrage. Schluderns und Glurns zeichnen sich vor allem durch kleine und mittlere Betriebe aus, die zusammen für eine vielfältige und interessante Mischung sorgen. Der Großteil davon sind Familienbetriebe, die mit Herzblut geführt werden. Die Bandbreite ist jedenfalls da.
Der öffentlicher Sektor.
Ein wichtiger Arbeitgeber in Schluderns ist auch das Alten- und Pflegeheim Schluderns. „Derzeit werden im Alten- und Pflegeheim 50 pflegebedürftige SeniorInnen von insgesamt 58 MitarbeiterInnen aus dem Vinschgau in Voll- und Teilzeit betreut“, sagt Sibille Tschenett, die Direktorin. Die Arbeitsbereiche sind folgende: Pflege und Betreuung, Küche, Reinigung, Wäscherei und Verwaltung. Die Lohnkosten, sagt Tschenett, belaufen sich auf insgesamt knapp 3,5 Millionen Euro. Im Jahre 2003 startete der Betrieb einen besonderen Bildungsweg mit dem Ziel, allen Mitarbeiterinnen die kinaesthetischen Konzepte in der Pflege näher zu bringen. Zum einen um der Fürsorgepflicht und Gesundheitsförderung gegenüber den Mitarbeiterinnen Rechnung zu tragen und zum anderen, um den Bewohnern die größtmögliche Eigenständigkeit und Lebensqualität zu bieten. „Mittlerweile hat sich der Betrieb einen besonderen Ruf durch den Einsatz der Kinaesthetics-Konzepte erworben“, erklärt Tschenett. Ein weiterer Schwerpunkt in der Betriebsphilosophie ist die Regionalität. „Wir achten beim Einkaufen auf die Regionalität – vor allem bei den Lebensmitteln“, erklärt Tschenett Damit soll die lokale Landwirtschaft unterstützt und kurze Transportwege gefördert werden. Arbeitsplätze in der Region werden erhalten und die Wertschöpfung bleibt vor Ort.
Tourismus in Glurns und Schluderns.
Glurns ist touristisch eine Perle. Die kleine mittelalterliche Stadt mit Ringmauern und Wehrturm zieht viele Touristen - vor allem Tagestouristen - an. Das hat natürlich mit dem Flair hier zu tun, aber auch mit dem touristischen Angebot. In Glurns ist man einfach rührig. Der Veranstaltungskalender ist ein proppenvoller. Die Palabirntage, der Glurnser Advent – der Weihnachtsmarkt - der Laubenmarkt seien hier nur stellvertretend erwähnt. Das ganze Jahr über ist Glurns - dank Glurns Marketing - aktiv und lebendig. 25.873 Ankünfte und 76.961 Nächtigungen verzeichnete man in Glurns im Jahr 2022. Bei 3 Tagen lag die durchschnittliche Verweildauer der Gäste. Auf 151 Auslastungstage kommt man in Glurns. In Schluderns ist vor allem die Churburg touristischer Magnet. Doch auch sonst ist Schluderns einen Besuch wert. Schluderns hat das Vinschger Museum, einen idyllischen Ortskern und eine lebendige Gastronomie. 9.479 Ankünfte und 37.215 Nächtigungen verzeichnete man in Schluderns im Jahr 2022. Bei 3,9 Tagen lag die Aufenthaltsdauer. Auf 137 Auslastungstage kommt man in Schluderns. In beiden Gemeinden rangiert der deutsche Gast ganz oben, gefolgt vom italienischen Gast, der Schweiz und Liechtenstein.
Gäste wie Einheimische wissen Schluderns und Glurns in jedem Fall wertzuschätzen. Beide Gemeinden sind Perlen im Vinschgau und einen Besuch wert. Die Südtiroler Ritterspiele auf der folgenden Doppelseite können durchaus ein Anlass dazu sein.
05.08. bis 19.08.2023
Schlanders
Bildungsausschuss Schlanders
Donnerstag, 24. August
21.00 Uhr
Pfarrkirche Reschen
Bildungsausschuss Graun
Montag, 14. August 2023
16.00 Uhr
Bibliothek St. Valentin
Bildungsausschuss Graun
Mittwoch, 16. August 2023
ab 14.00 Uhr
Obere Stilfser Alm
Bildungsausschuss Stilfs
25. August 2023
20.00 Uhr
Stadtsaal Glurns
Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M.
Samstag, 12.08.2023
15.00 bis 22.30 Uhr
Glurns
Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M.
Schluderns/Matsch - Das Hohe Kreuzjoch ist ein prächtiger Aussichtsberg im langen Matscher Bergkamm, welcher sich bereits in der Katastralgemeinde Matsch befindet. Es ist der heimliche Hausberg der Schludernser. Da das alte Kreuz in die Jahre gekommen war, entstand im AVS Schluderns die Idee, ein neues Kreuz zu errichten. Nach der schnellen Zustimmung des Bürgermeisters von Mals und in hervorragender Zusammenarbeit mit dem AVS Matsch entstand aus einem Ideenwettbewerb eine Zeichnung. Mit Eifer und ohne Scheu von Mühen und Überstunden wurden die Edelstahl- sowie pulverbeschichteten Elemente für das neue Kreuz in der Schlosserei der HOPPE AG hergestellt. Mit dem Hubschrauber wurde ein Fundamentsockel, welcher mit großzügiger Unterstützung der Firma MARSEILER BAU vorbereitet wurde, auf den Gipfel geflogen. Am Samstag, den 25. Juni 2022 trugen viele junge, motivierte Freiwillige aus Schluderns und Matsch die schweren Elemente des Kreuzes von Promasil auf das Kreuzjoch. Ein geselliges Beisammensein bei Speis und Trank auf der Außeren Alm war die Belohnung für die schweißtreibende Arbeit und rundete die gemeinsame Aktion ab. Am Tag darauf glühte das erste Mal das Herz-Jesu-Feuer vor dem neuen Kreuz.
Beim diesjährigen Herz-Jesu-Sonntag wurden Erinnerungen geweckt. Mit Stolz denken wir an die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten zurück, die geholfen haben, unsere Pläne in kurzer Zeit umzusetzen. Es bleibt ein großer Dank an alle Freiwilligen und die Genugtuung, dass es möglich ist, übergemeindlich auf unkomplizierte Weise etwas Verbindendes zu schaffen. Das glänzende Kreuz in der Abendsonne erinnert uns immer daran.
AVS Schluderns
Franz-Tumler-Literaturpreis – Die Nominierungen: Teil 3
Arad Dabiri:
Drama.
Septime Verlag, 2023.
Arad Dabiri erschreibt Wien und seiner Generation mit seinem Debütroman „Drama“ ein unrühmliches Denkmal. „Der erste Bezirk, er schimmert. […] Auf den ersten Blick: Die schöne Fassade. […] Aus der Zeit gefallen. Junger Geist in altem Gewand.“ Der Inhalt des Romans spielt eine eher untergeordnete Rolle, es geht um ein Lebensgefühl, um Wien, um ein anderes Wien. Der Ich-Erzähler kommt für 24 Stunden nach Wien zurück. „Ich möchte heute nicht in Wien sein, doch diese Stadt will mich. Zieht mich zu sich. Und am Ende ist es wie eine toxische Beziehung.“ Vor einigen Jahren ist er erfolgreich nach Berlin geflohen. Hat sich von niemanden verabschiedet und nun kehrt er für eine Dinner Einladung eines Freundes nach Wien zurück. In diesen 24 Stunden trifft er auf alte Weggefährten, Orte und Gewohnheiten. Als Leser*in folgt man den Protagonisten – wie in einem Rausch – durch die Wiener Subkultur, streift das Kunst- und Kulturleben und rast rasant auf das Ende – das hier natürlich nicht verraten wird – zu. Eingeflochten in den Text werden immer wieder Erinnerungen des Protagonisten und so erfährt man als Leser*in bruchstückhaft von Ausflügen der alten Clique, alten Freunden und Bekannten. Die Figuren des Romans sind überspitzte Prototypen, Abziehbilder, sie stehen für eine Generation, für ein Lebensgefühl.
Katrin Klotz
Über die Autorin
Arad Dabiri (*1997 in Wien) studiert Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Wien und schreibt Prosa, schreibt Theater, schreibt über das junge Leben in der Großstadt, über Rausch, Liebe, Identität, über alles, was uns bewegt. Mit viel Hoffnung, vielen Wünschen für die neue, junge Literaturszene. Mehr Mut, mehr Angst; mehr Überheblichkeit, mehr Bodenständigkeit; einfach mehr Dreck, und den Willen, genauer hinzusehen.
Bisherige Texte wurden in Literaturzeitschriften/-magazinen sowie Anthologien im deutschsprachigen Raum veröffentlicht.
Die erfahrenen Fest-macher:innen rund um den m&m-Koordinator Dietmar Spechtenhauser haben sich die drei Schlagworte Markt – Kultur – Fest auf die Fahnen geschrieben. So gab es am ersten Augustwochenende entlang der Vinschgaustraße und weiter über die Marmorstraße an die 40 Marktstände und somit vielerlei zu beschauen und zu erstehen. Marmor und Marille gaben in allen Variationen den Ton an, Platz gab es auch für Kunsthandwerk und bäuerliche Erzeugnisse. Trotz der Regenfälle der letzten Wochen standen genügend Qualitätsfrüchte der Sorte Vinschger Marille im Angebot. Das Fest an sich und die Begegnungen zeugten bereits von Kultur, allerdings bot Laas noch einiges mehr: Musik lud an mehreren Plätzen im Dorf zum Verweilen ein, die Landschaftsmalerei von Ernst Müller brachte Farbenfreude in die Marx Kirche, ein Dorfstadel war Galerie für junge Kunstschaffende und die Fachschule für Steinbearbeitung sowie eine Marmor-Werkstatt zeigten Steinmetzkunst. Die Größeren lernten das Dorf und Gutes aus Laas bei Führungen und Verkostungen kennen, während die Kleineren sich beim Kinderprogramm vergnügten. Herzhaftes und Süßes erwartete die Besucher:innen in den Gasthäusern und an den Vereinsständen der Musikkapelle, der Schützenkompanie und des ASC Laas. Das große Festgelände erstreckte sich von der Laaser Marmorwelt über das Santl bis hinauf ins Oberdorf, wo der soeben fertig gestellte Peernstadel ein beliebter Treffpunkt war. „Marmor & Marillen“, das Kulturfest im Vinschgau, hat zum 23. Mal das kontrastreiche Paar des widerstandsfähigen Gesteins und der empfindlichen Sommerfrucht hochleben lassen.
Maria Raffeiner
Schlanders - Bereits zum sechsten Mal organisierte der Musikverein Venusta Musica einen Kammermusik-Workshop in Schlanders. Die drei Dozenten und Musikpädagogen Marcello Defant (Violine), Renzo Sbrissa (Violoncello) und Giacomo Battarino (Klavier) erarbeiteten mit jungen Musiker:innen aus Südtirol und verschiedenen Regionen Italiens vom 3. bis 8. August im Workshop ein umfangreiches Musikprogramm. Bei mehreren Konzerten in Schlanders, einem Konzert in Prad und einer musikalischen Aufführung in der Gärtnerei Schöpf in Vetzan zeigten die Dozenten und die teilnehmenden Musiker:innen ihr Können und ihre Freude beim Musizieren. Ein Höhepunkt der verschiedenen musikalischen Auftritte war das Konzert am 5. August im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders. Unter dem Programmtitel „Junge Talente auf der Bühne“ spielte Flora Stecher Alonso Lilo aus Schluderns am Klavier und Niccoló Ampezzan aus Belluno auf der Geige. Die 22-jährige Flora Stecher Alonso Lilo studiert im dritten Jahr Medizin in Innsbruck und außerdem Klavier am Konservatorium. Mit großer Leichtigkeit und Sicherheit spielte sie vor dem aufmerksamen Publikum den 1. und 2. Satz der Sonate Es-Dur Hob XVI 49 von Joseph Haydn und später 4-händig zusammen mit dem Dozenten Giacomo Battarino „Valse Brillante“ aus der Faust Oper von Ch. Gounod. Niccoló Ampezzan spielte sehr ausdrucksstark zusammen mit Giacomo Battarino zuerst „Romanza Andaluza“ und anschließend „Zapateado“ von Pablo de Sarasate. Nach der Pause spielte die beiden „Scherzo-Tarantella“ von Henry Wieniawski und „Perpetum mobile“ von Otokar Novacek. Zum Abschluss des Konzertabends spielte Lisa Burger, eine junge Musikerin aus dem Sarntal auf der Bratsche zusammen mit den drei Dozenten von Mozart das Klavier Quartett Nr. 2 in Es-Dur. Sabina Mair, die Präsidentin von Venusta Musica, bedankte sich am Ende bei den Musiker:innen, beim Publikum und den Sponsoren. (hzg)
Kortsch/Schottland - Es war ein Abenteuer, das es nicht alle Tage gibt. Eine Vinschger Delegation startete kürzlich die aufwändige Suche nach einem kleine Flecken Land im Naturreservat Clencoe in den Highlands von Schottland. Angeführt wurde die Gruppe vom Besitzer des Landes, den Präsidenten der Vinschger Eisbärengesellschaft Martin Trafoier aus Kortsch. Zu seinem 60. Geburtstag hatte er das Land geschenkt bekommen - ein Stück in Glencoe und eines in den Bergen von Kinais. Als Grundbesitzer in Schottland darf er sich nun „Lord of Kilnaish and Glencoe“nennen. Es war ihm ein Bedürfnis zu seinen Ländereien hinzureisen. Da das Land auf Kinaish steil und unzugänglich ist, peilte Trafoier sein Land im Naturreservat in Clencoe an. Dort begann er am Montag, den 24. August 2023, beobachtet von drei Begleiterinnen, anhand der Koordinaten auf seinem Handy, mit der Suche. Es war kein leichtes Unterfangen. Bedächtig, ja fast andächtig schritt er durch das unebene, sumpfige Gelände und durch kniehohe Farngewächse. Er drehte sich mehrmals im Kreis, fast eine halbe Stunde lang. Doch aufgeben kam für ihn nicht in Frage. Schließlich konnte er jubeln und sein Land punktgenau lokalisieren. Freudestrahlend platzierte er dort seine Fähnchen und den Stein mit einer Botschaft zum Schutz der Eisbären.
Der Verkauf der Highland Titel Lord und Lady ist eine Initiative, die dem Natur- und Umweltschutz und der Wiederansiedlung ausgerotteter Tierarten in den Highlands dient. Übrigens: Neben Trafoier suchten noch weitere Landbesitzer nach ihrem Fleckchen Erde in Schottland. (mds)
Ausstellung „Benny, Sven und die Künstlermenschen“ im Bunker 23 in Tartsch
von Maria Raffeiner
Zwar hätte der Bunker 23 als Teil des Alpenwalls die Grenze sichern und Soldaten als Rückzugsort dienen sollen, doch der schlafende Riese fand zu einer sonnigeren Bestimmung. Mit Benny von Spinn zogen Licht und Künste in die meterdicken Betonmauern ein. Aus einem Rückzugsort wurde ein Raum der Freimütigkeit. Einer seiner Freunde, der Künstler Othmar Prenner, hat den Bunker um zwei weitum sichtbare Attribute ergänzt: Aus der Fassade ragt ein Wohnwagen, er war Bennys Schlafraum in der Freiheit. Nach Prenners Idee formen auf der Plattform Holzlatten die Schallwelle von John Lennons Friedenshymne „Give Peace a Chance“. Weg war sie also nie, die Kunst im und am Bunker. Das faschistische Kriegsobjekt – zum Friedensmonument uminterpretiert. Benny von Spinn hat es wieder verlassen, er ist 2019 verstorben. Ihm und dem Künstler Sven Sachsalber aus Laatsch, er ist 2020 erst 33jährig an Herzversagen verstorben, ist nun im Bunker eine Ausstellung gewidmet. „Benny, Sven und die Künstlermenschen“ vereint Exponate von 26 zeitgenössischen Künstler:innen. Installationen, Gemälde, Skulpturen, Möbel, Textilobjekte, Fotografie, Audio- und Videokunst, unzählige Verfahren, Stile und Bearbeitungstechniker fügen sich ein in die leicht tropfenden Gänge und schummrigen Nischen, die den Kriegswahn schon ausgeatmet haben. Sie funktionieren als Metapher des Auf- und Ausbruchs. Bennys Katze liegt, davon unbeeindruckt, zusammengerollt im Wohnwagen. Mittagsschlaf. Leise ist es im Bunker, der Dialog mit der Kunst ist ein stiller. Bei aller Ambivalenz der Arbeiten lassen sie Kontakt zu. Es wartet ein ästhetisches Erlebnis, Formung und Farbe im ungewöhnlichen Ambiente, auch außerhalb des Gebäudes. Da die Kunstwerke bis auf wenige Ausnahmen nicht signiert oder durch Täfelchen zuordenbar sind, rückt die Gesamtschau in den Vordergrund. Sie kontrastiert in ihrer bedingungslosen Offenheit mit der einschränkenden Enge des Baus und seiner Geschichte.
Othmar Prenner, Kurator der Ausstellung und der neue Besitzer des Bunkers 23, hat die Arbeiten bewusst ineinander gehängt. Um ein Miteinander aufzuzeigen. Dadurch werden die Besucher:innen zum genaueren Hinschauen angeregt, auch zum Nachfragen gereizt. Über Kunst, Gestaltung und Hintergrund ins Gespräch zu kommen, nennt Prenner als Ziel. Am Eingang liegt ein Plan auf, der etwas Orientierung verschafft. Viele der ausstellenden Künstlermenschen haben Bezug zum Vinschgau oder zur BASIS in Schlanders. Prenner hat auf eine Auswahl verzichtet, im Sinne der Zitate „Jeder Mensch ist ein Künstler.“ (J. Beuys) und „Jeder Künstler ist ein Mensch.“ (M. Kippenberger). Sven Sachsalber hat sie miteinander verschmolzen (siehe Foto und Titel der Ausstellung), sein Werk ist schon länger im Bunker angebracht. Die Erinnerung an Svens Performancekunst belegt die Schießstände. In einem verkeilt: Sein selbst konstruiertes Boot, ein Sarg, mit dem er um den Kirchturm im Reschen-Stausee gerudert war.
Für Othmar Prenner sei es überraschend gekommen, einmal einen Bunker zu besitzen. Nun wolle er ihn als Ort der Begegnung gestalten. Diese erste Gemeinschaftsausstellung lade dazu ein, ihn als Treffpunkt wahrzunehmen. Zukünftig möchte er Kunstausstellungen, Workshops, Musik oder Lesungen Raum geben. „Kreative Geschichten und gute Ideen passen hier her“, findet er und schaut von der Friedensterrasse aus weit übers Land. Väter schieben das Karussell an, das einst im „Pa Sui“ eine Attraktion gewesen war. Es setzt sich quietschend in Bewegung, die Kinder juchzen. Nichts soll mehr statisch bleiben im Betonkoloss. An der Fahnenstange, ein Galerieraum für wechselnde Installationen, spielt der Wind mit Hanfseilen (Ariel Trettel). „Flagge zeigen“ ist eine eigene Wanderausstellung, im Juli wurde schon ein neues Objekt gehisst. Prenner verweist auf seine Partner:innen. Etwa Hannelore Grassl, die den terrassenförmigen Gärten vor und hinter dem grauen Giganten zu blühendem Leben verhilft. Für das Musikprogramm ist er mit Norbert Pleifer (Treibhaus Innsbruck) im Gespräch. Unterstützung kommt vom Tourismusverein Obervinschgau, er besetzt zu den Öffnungszeiten die Kasse. Noch ist kein Euro an Steuergeldern in den Bunker geflossen, weshalb die Aktion auf Sponsoring angewiesen ist. Ivo Barth konnte dafür gewonnen werden.
Bis zum 15. Oktober können Bunker und Ausstellung sonntags von 14–19 Uhr besichtigt werden. Eintritt: 6 Euro, mit Führung um 16 Uhr: 9 Euro. Für Kinder kostenlos. Es gibt Getränke. Parkmöglichkeit: Am öffentlichen Parkplatz in Tartsch. Spaziergang zum Bunker: 10 Minuten.
Aus dem Rezepte Kalender vom fResch Reschen:
Zubereitungszeit: 30min
Ruhezeit: 8h
Schwierigkeit: mittel
Für ca. 4 Portionen brauchen wir:
• 2 große reife Bananen
• 150g Naturjoghurt
• 30ml Zitronensaft
• 70g Traubenzucker
• ½ Päckchen Vanillezucker
oder 2 Prisen Vanillemark
• 2 Teelöffel blaue
Lebensmittelfarbe
• 150ml Schlagsahne
Anleitung
Die Bananen schälen und in ein hohes Gefäß schneiden. Dazu kommt der Joghurt, der Traubenzucker, der Zitronensaft und der Vanillezucker. Alles gut durchmixen. Danach die blaue Lebensmittelfarbe dazu geben und nochmals mixen.
Wer keine Eismaschine hat: die Sahne aufschlagen und unter die Grundmasse heben. Danach für mindestens 3 Stunden gefrieren. Sollte das Eis im Gefrierschrank zu fest werden, dann im Kühlschrank noch etwa 20 bis 30 Minuten temperieren.
Mit Eismaschine: die Sahne einfach dazu geben, nochmals mixen und in der Eismaschine gefrieren lassen. Schon ist das Schlumpfeis fertig!
Guten Appetit!
Was ist Vielfalt in der Jugendarbeit? Was nach allem und nichts klingt, beschreibt aber die „Summe der Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Menschen“ (Handbuch der OJA)
In den Jugendtreffs und -zentren des Vinschgaus kommt genau diese Vielfalt von Kultur, Herkunft, Sprache, Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Werten und Lebensstilen, sowie Fähigkeiten, Beeinträchtigungen, Interessen und Bedürfnissen zusammen.
Die Jugendarbeit ist hier bemüht, eine Auseinandersetzung mit den Gemeinsamkeiten aber auch den Unterschieden zu ermöglichen. Nur so können die Jugendlichen sich reflektiert und kritisch ihre eigene Meinung bilden und gemeinsam eine kooperative und friedvolle Zukunft für sich schaffen.
Homosexualität, Gleichberechtigung der Geschlechter oder Religion und deren Regeln, was in der erwachsenen Welt polarisiert, kommt auch im Jugendtreff immer wieder in die Gesprächsmitte. Die Jugendarbeit fungiert hier jedoch nicht als Richter*in, sie moderiert und begleitet das Gespräch, aber sie lässt Diskussionen zu. So gibt Jugendarbeit den Raum zum gegenseitigen Lernen und zum miteinander wachsen.
Graun - In der Gemeinde Graun sind bislang 362 Betten nachgemeldet worden. „Die werden wir überprüfen und kontrollieren“, sagte BM Franz Prieth bei der Gemeinderatssitzung am 31. Juli. Derzeit sind in der Gemeinde Graun 2900 Betten vorhanden, mit den nachgemeldeten sind es 3.262. Das Ziel seien 3.600 Betten. Denn mit den erworbenen Rechten und Genehmigungen können noch knapp 400 Betten entstehen. Der Gemeinderat hat den Duchführungsplan für die Beherbergungszone „SPER“ am Haidersee genehmigt. Verworfen und vom Bauwerber zurückgezogen sind mögliche Chalets orografisch rechts der jungen Etsch. Bei „Sper“ sollen bei einer Bauhöhe von maximal 14 Metern und 25-30 Ferienwohnungen entstehen. Prieth kündigte an, dass die Bauarbeiten für das neue Hotel vom „Gerstl“ im September begonnen werden.
Neu abgegrenzt wurden per Beschluss kleinere Bauteile für das Fernheizwerk St. Valentin. Und bei Plawenn wurde das Landschaftsschutzgebiet etwas reduziert. Dort will ein Bauer aussiedeln und der betreffende Grund fällt in die Zuständigkeit der Gemeinde Graun. Bei der Überprüfung der Sicherung des Gleichgewichtes des Haushalts 2022-2024 wurde von BM Prieth darauf hingewiesen, dass man für den Bau des Schwimmbades, mit möglichem Baubeginn 2024, Geld ansparen wolle. Ziel sei es, das Schwimmbad ohne Fremdkapital bauen zu wollen. Mit einer Anschubfinanzierung von 7.300 Euro unterstützt die Gemeinde Graun eine Machbarkeitsstudie für eine Sommerrodelbahn auf der Haideralm. Die Finanzierung für den Bau von rund 2 bis 3 Millionen Euro müsse dann die Gesellschaft Schöneben-Haideralm stemmen. „Eine Sommerrodelbahn hätte Alleinstellungswert“, sagte Prieth.
Fix sei, dass der Langtauferer Linienbus im Winter auch als Skibus dienen werde und damit im Mobilitätsplan drinnen sei und finanziert werde.
Prieth sagte, dass der neue Interconnector der Terna, also die unterirdische Stromverbindungsleitung zwischen Österreich und Italien am 3. Oktober abgenommen, kollaudiert werden soll. Bis dahin seien allerdings noch sehr viele Aufräumarbeiten von Terna durchzuführen. Darauf werde er jedenfalls vehement drängen. (eb)
Tartsch/musica viva - Der Tartscher Bühel oder Tartscher Bichl, wie die Einheimischen sagen, ist einer der geheimnisvollen Orte im Vinschgau. Hier fand man ein Hirschhorn mit einer rätischen Inschrift und ein keltisches Schwert. Archäologen sind bei Ausgrabungen auf die Überreste eines rätischen Hauses bzw. einer Siedlung gestoßen. Die bekannte Sage von der untergegangenen Stadt auf dem Tartscher Bichl hat damit neue Spekulationen hervorgerufen. Mussolini hat hier einen Bunker als Teil des Alpenwalls erbauen lassen. Für die Tartscher ist der alte Kultplatz der Ort für das Scheibenschlagen am 1. Fastensonntag. Nach dem Engadinerkrieg 1499 wurde die niedergebrannte Vorgängerkirche aus dem 11. Jahrhundert bereits 1513 wieder aufgebaut und dem Hl. Veit (lateinisch Vitus) geweiht. An der Nordwand der romanischen Kirche befindet sich ein Freskenzyklus mit acht Bildern aus dem Leben und über das Martyrium des heiligen Vitus. Ende Juli bzw. Anfang August organisiert der rührige Musikverein „Musica Viva Vinschgau“ seit mehreren Jahren in der St. Veit-Kirche ein Konzert. Am 30. Juli gab das Ensemble „La florida Capella“ ein Konzert für Alte Musik des ausgehenden 16. bis frühen 18. Jahrhunderts. Das junge Ensemble wurde 2021 gegründet und wird von Marian Polin aus Mals geleitet. In der voll besetzten Kirche wurde virtuose Gesangskunst und meditative Instrumentalmusik des frühen Barock geboten. Unter dem Titel „Ave, dulcissima Maria – Gegrüßt seist du süßeste Maria“ gab es Marienlieder von Monteverdi, Piccinini, Frescobaldi, Sances, Kapsberger, Priuli, Piscator, Bertoli und Fontana. Riccardo Pisani, der Tenor aus Rom, sang nicht nur Lieder aus der Ghirlanda Sacra. Franziska Fleischanderl aus Linz spielte auf dem Salterio, einem barocken Hackbrett, Alessandro Baldessarini aus Bozen auf dem Chitarrone, Mauro Colantinio aus Venedig spielte Viola da Gamba und Marian Polin auf seiner Orgel. Am Ende des Konzertes gab es einen lang anhaltenden Applaus für die fünf Musiker. (hzg)
St. Martin im Kofel - Der Volkskundler Ignaz Vinzent Zingerle ( geb. 1825 in Meran) hatte im Zuge der deutschen Romantik, nach dem Vorbild der Gebrüder Grimm, volkstümliche Quellen, Sagen und Märchen gesammelt. 1976 hatte Leander von Petzoldt einige davon aufgegriffen und in dem Buch „Sagen von Tirol“ veröffentlicht.
Unter dem Titel „Der Einsiedler von Oberhaus“ schrieb er, dass vor uralter Zeit ein frommer Einsiedler dort in einer Einsiedelei lebte. In einem Traum sah dieser, dass der Papst in Rom sich in größter Lebensgefahr befand. Der Einsiedler beschwor einen Geist, der ihn in Windeseile nach Rom brachte und es gelang ihm den Papst vor einem Meuchelmord zu retten. Als Dank dafür erhielt der Einsiedler vom Papst eine schöne Glocke. Diese wurde ihm allerdings auf dem Rückweg in die Einsiedelei nach Oberhaus zu schwer. In der Nähe von Partschins ließ er die glocke zu Boden fallen. Die Glocke zerbrach in viele Stücke. Der Einsiedler schenkte den Partschinsern die Metallstücke, die daraus eine Wetterglocke gießen ließen“.
Nach der Josephinischen Reform 1782 wurde die Einsiedelei in Oberhaus geschlossen und zu einem Armenhaus umfunktioniert. Martin Gamper (geb 1933) vom Mitter-Pardatsch Hof in St. Martin im Kofel kann sich noch erinnern, was sein Vater Martin (geb. 1905) von den letzten Bewohnern des Armenhauses erzählte: „Der Einsiedler Hias war passionierter Jäger. Seine Frau, die Einsiedler Meina, war Schneiderin und hat für die Leute der Umgebung genäht. In einem kleinen Stall hielten sie ein paar Ziegen, soviel, dass sie etwas Milch hatten, ein paar Erdäpfel und etwas Gerste dienten als Nahrungsmittel. Neben der „Einsiedelhütte“ war eine Quelle. Da aber diese zum Pardatschhof gehörte, mussten der Hias und die Meina jährlich 40 Schlitten Mist für den Oberen Stiftacker dem Pardatschhof zur Verfügung stellen“.
Von der einstigen Einsiedelei, einer einfache Holzhütte, die anfangs des 20. Jahrhunderts noch gestanden haben soll, ist heute nichts mehr zu sehen. Aus der Quelle nebenan kann aber immer noch frisches „Einsiedelwasser“ geschöpft werden. (pt)
Partschins - Bereits zum dritten Mal trafen sich Landesrat Daniel Alfreider und die Techniker des Landes mit dem Gemeinderat von Partschins, um den Planungsstand bei den kurz-, mittel- und langfristigen Lösungen im unteren Vinschgau zu präsentieren.
Im unteren Vinschgau und insbesondere in der Gemeinde Partschins gibt es mehrere Projekte des Landes, um die aktuelle Verkehrssituation zu verbessern und bewohntes Gebiet zu entlasten. Im Konkreten und am dringlichsten sind dies die Radunterführung an der Töll samt Neugestaltung des Parkplatzes, der Kreisverkehr in Partschins sowie eine Umfahrung für Rabland. Planmäßig sollen die beiden ersteren Infrastrukturprojekte im Jahr 2024 starten. Die möglichen Varianten für eine Umfahrung von Rabland hingegen wurden nun einer Vergleichs- und Detailstudie unterzogen, deren Zwischenergebnis dem Gemeinderat vorgestellt wurde. Dazu konnten die Gemeinderäte heute weitere Vorschläge deponieren, welche nun von den Technikern geprüft und in die Studien eingearbeitet werden. “Auf der Grundlage der Ergebnisse soll noch innerhalb des Sommers das Variantenstudium abgeschlossen und der Gemeinde Partschins zur Bewertung übermittelt werden, damit finale Entscheidung getroffen werden, welche Variante für Rabland schlussendlich geeignet und zielführend ist” so Landesrat Daniel Alfreider zu den bisherigen Untersuchungen. “Unser aller Ziel ist es, die Lebensqualität der Menschen in Rabland zu steigern, Lebensraum zu schaffen und die Verkehrssicherheit zu verbessern, und dies zeitnah und spürbar”.
Zufrieden damit, dass sowohl Planung als auch Ausführung konkret werden zeigte sich auch Bürgermeister Alois Forcher. “Wir sind seit längerem mit dem Land und auch mit der Bezirksgemeinschaft im Austausch zu den drei kritischsten Problemstellen hier im Untervinschgau und konnten nun wichtige Fortschritte erzielen” so der Bürgermeister. Endlich werde es konkret hinsichtlich der kritischen Situation auf der Töll und beim Kreisverkehr in Partschins. Selbiges sei nun auch für die Umfahrungsstraße wichtig.
In den kommenden Wochen werden die Landesämter das Variantenstudium im Detail fortsetzen und weitere technische Gutachten erstellen bzw. anfordern. Dann kann das finale Ergebnis der Gemeinde übermittelt und gemeinsam beschlossen werden, welche Lösung man anpeilt und planen will.
Plawenn - Das alte Holzkreuz auf dem 2.908 Meter hohen Mitteregg, dem Plawenner Hausberg, war jahrelang Wind und Wetter ausgesetzt. Es fiel schließlich dem Zahn der Zeit zum Opfer. Das rief Mitglieder der Interessentschaft von Plawenn auf den Plan, allen voran Präsident Franz Stocker. Der Inhaber der Firma Form Tec in Schluderns ließ in seinem Betrieb ein neues, 800 Kilogramm schweres Kreuz aus Stahl anfertigen. Von den Piloten des „Heli Team Service“ wurde das neue Kreuz am 31. Juli 2023 auf den Gipfel gebracht, wo es anschließend fest im Boden verankert wurde. Mit dabei waren Plawenner:innen. Einige ehemalige Plawenner waren von weit her gekommen, um unter dem Kreuz mitzufeiern. (mds)
Schlanders - Zum dritten Mal organisiert der Bildungsausschuss Schlanders in den ehemaligen Räumen von Avimundus eine Ausstellung von Schlanderser Hobbykünstler:innen. Heuer sind Wandteppiche von Mathilde Staffler Dilitz und Keramikarbeiten von Thea Tappeiner Schuster zu sehen. Bei der Eröffnung am 5. August betonte Gudrun Warger vom Bildungsausschuss, dass es darum geht verborgene Talente sichtbar zu machen. Thea Tappeiner Schuster stellt keine Massenprodukte her, wie Günter Vanzo betonte, sondern individuell gefertigte Gebrauchsgegenstände wie Vasen oder Schüsseln, aber auch Schmuckstücke wie Vögel oder Obst. Die Raben sind zum Markenzeichen geworden. Mit viel Geduld, handwerklichem Geschick und einer kreativen Ader gestaltet Matthilde Staffler ihre Wandbilder mit bunten Mustern oder in Schwarz-Weiß. Die Stoffbilder laden zu verschiedenen Interpretationen ein. Sind die Sechsecke unendlich viele Zahnräder oder das pulsierende Universum? Die Ausstellung ist bis 19. August an Werktagen von 9:00 bis 12:00 und von 15:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. (hzg)
Burgeis/Vinschgau/Südtirol - Über 80 Sängerinnen und Sänger aus ganz Südtirol nutzten kürzlich die Gelegenheit, in der Fürstenburg von Burgeis eine Woche lang ihre Singstimmen zu verbessern und auch die Gemeinschaft zu pflegen. Zur Chor- und Stimmbildungswoche eingeladen hatten die Verantwortlichen des Chorverbandes Südtirol. Es handelt sich dabei um ein äußerst attraktives Angebot, das sich seit Jahren großen Zuspruchs erfreut. Im Focus der Stimmbildungswoche standen geistliche und weltliche Lieder aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen. Aufgezeigt und geübt wurden die unterschiedlichen Formen des Singens. Der Südtiroler Chorverband ist immer bemüht, internationale erfahrene Experten zu finden. Auch 2023 ist das wiederum gelungen. Die verantwortlichen Referenten wie Rainer Held, erfahrener Dirigent und Coach für Chöre, und Norbert Carlen, Sänger, Chorleiter, Kirchen- und Schulmusiker, schulten die Singstimmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Gruppen oder auch einzeln, unterstützt von mehreren Stimmbildnern, Sie bereiteten die Gruppe gleichzeitig auf das gemeinsame Konzert vor. Dieses begeisterte zum Abschluss der Woche, am Samstag, den 29. August, begleitet von Ulrike Deluggi Schultz, das zahlreiche Publikum in der Aula Magna der Fürstenburg. Am Tag darauf gestalteten die Sängerinnen und Sänger auch den Sonntagsgottesdienst im Kloster Marienberg mit. (mds)
Schwimmsport - Wie fit Siegmar Trojer ist, bewies er kürzlich bei den Master-Schwimmitalienmeisterschaften in Riccione. Der 82-jährige pensionierte Sportlehrer aus Schlanders erreichte dort in der Altersklasse 80 – 84 Jahre Rang 3 über 50 Meter Brust. (sam)
Vinschgau - Jüngste Entdeckungen im Vinschgau werfen neues Licht auf die prähistorische Kupferverarbeitung ostalpiner Kupfertechnologien: Thomas Koch Waldner, Archäologe aus Prad hat sich in den letzten Jahren mit der montanarchäologischen Geschichte, vor allem im Gebiet von Prad und Stilfs befasst und hat dabei gar einige spannende Forschungsergebnisse zu Tage gebracht (wir berichteten). Auf seine Forschungsarbeit aufmerksam wurde bereits vor einigen Jahren Gert Karner, Gründer der deutscher Karner Ingenieure GmbH – das zweitgrößte Vermessungsbüro Deutschlands und ebenso ein gebürtiger Prader. Karner motivierte junge Geometriestudenten mit Koch Waldner zusammenzuarbeiten und es wurden Vermessungen und 3D Modelle der Fundstätten bei Prad und Stilfs erstellt. Karner war mit seinem DVW e. V. - dem Deutschen Verein für Vermessungswesen Ende Juli mit einer 80köpfigen Exkursionsgruppe zu Gast in Südtirol. In diesem Zusammenhang begleitete Montanarchäologe Koch Waldner die Gruppe auf den Schneeberg und besichtigte unter anderem die archäologischen Fundstellen bei Kaschlin in Stilfs, sowie den erst neu eröffneten Archaikweg von Prad nach Stilfs. Am 20. Juli fand sich die Exkursionsgruppe im Bürgersaal von Prad ein, wo Koch Waldner seine Ergebnisse neuerlich dem DVW präsentierte.Vor allem in der Übergangzeit von der Steinzeit zur Bronzezeit erstreckte sich die so genannte Laugen Melaun Kultur von Ost- über Südtirol bis in das Trentino. Einen regelrechten Wirtschaftsboom erlebte dabei auch der Vinschgau, denn Stein wird in diesem Zeitraum zwischen 2000 und 1700 v. Chr. durch Metall ersetzt. Vor allem durch Kupfer und Bronze. Der geschlossene inneralpine Kulturraum verfügte nachweislich über hohe Kompetenz in der Kupfergewinnung und dessen Verarbeitung und gar einige Lagerstätten. Der Abbau von Kupfer und dessen Verhüttung im Vinschgau dauerte wahrscheinlich an die 1000 Jahre an, bis in die Zeit der Besiedelung des Vinschgaus durch Kelten und Räter.
Die hier lebende Kulturgruppe muss eine eigene Strahlkraft besessen haben, weit über den Vinschgau hinaus, denn es kam nachweislich zu Transfer von Wissen und Technologien der damaligen Zeit z. B. in den benachbarten Churer Raum. Dabei wurde teilweise nicht nur Wissen sondern gar Fachpersonal verfrachtet. Erzprospektoren waren gefragte Leute und migrierten teilweise ins benachbarte Ausland, denn diese Zeitgenossen waren anhand des Geschmackes von Quellwassern bzw. des Bodenbewuchses in der Lage Metalllagerstätten zu erkennen. Die Exkursionsgruppe um Gert Karner zeigte sich begeistert ob der Erkenntnisse Koch Waldners und bedankte sich für die ausführliche und aufschlussreiche Präsentation. (uno)
Am 25. Juli 2023 wurde der diesjährige „Ottone-Nigro-Preis“ an Marianne Bauer, Carmen Messner und Helmuth Köcher überreicht. Ausgezeichnet wurden sie für ihr großes soziales Engagement, welches – dank der Realisierung verschiedener Projekte – die gesellschaftliche Inklusion der Südtiroler Zivilinvaliden bis heute maßgeblich fördert.
Verliehen wurde der Ottone-Nigro-Preis durch die Vereinigung der Zivilinvaliden (ANMIC Südtirol), die größte Interessensvertretung der Südtiroler Zivilinvaliden und Menschen mit Behinderung.
„Der Ottone-Nigro-Preis wird jährlich an drei Personen, Organisationen oder Unternehmen vergeben, welche sich in besonderem Maße für die Südtiroler Zivilinvaliden eingesetzt haben,“ erklärt Thomas Aichner, Präsident der ANMIC Südtirol. „Die Preisträger werden auf Vorschlag des Vorstands der ANMIC Südtirol ausgewählt, eine Bewerbung ist nicht möglich.“
In diesem Sinne wurde der Ottone-Nigro-Preis nunmehr bereits zum dritten Mal verliehen: Mit Freude nahmen die drei heurigen Preisträger die ihnen verliehene Urkunde und Medaille entgegen. Besonderes Augenmerk galt dabei den Aspekten der sozialen Inklusion und Arbeitsintegration, dem zentralen Thema des diesjährigen Preises. Ausgezeichnet wurden Marianne Bauer, ehemalige Direktorin des Kindergartensprengels Schlanders, Carmen Messner, Leiterin der Einrichtung für Menschen mit Behinderung „Seeburg“ sowie Helmuth Köcher, ehemaliger Direktor des Sozialamtes der Gemeinde Meran.
Marianne Bauer, die ehemalige Direktorin des Kindergartensprengels Schlanders sowie Gemeindereferentin in Naturns für den Bereich Familie und Soziales war die Initiatorin der Sommerkindergärten. Mit ihrem pädagogischen und organisatorischen Geschick hat sie die Südtiroler Kindergartenwelt mitgestaltet, indem sie vor 23 Jahren das damalige Pilotprojekt startete. „Die Bedürfnisse der berufstätigen Eltern und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Das sind die Ziele des Sommerkindergartens. Diese Tätigkeit führte dazu, dass eine erhöhte Sensibilität für die Bedürfnisse der Familien entwickelt wurde. Dadurch konnte auch erreicht werden, dass Kinder mit besonderen Bedürfnissen eine adäquate Betreuung und Begleitung erhalten und Eltern jene Unterstützung und Hilfestellung bekommen, die sie benötigen. Außerdem konnte ich mich auch erfolgreich dafür einsetzen, dass Erwachsene mit Beeinträchtigung in verschiedenen Projektarbeiten der Kindergärten eingebunden wurden“ erzählt Marianne Bauer. „Um Gustav Heinemann zu zitieren: Man erkennt den Wert einer Gesellschaft daran, wie sie mit den Schwächsten ihrer Glieder verfährt.“
Pressemitteilung Team K - Ankündigungen und Versprechen rund um die Umfahrung Töll-Rabland hat es in den letzten Jahren viele gegeben. Die Realität sieht anders aus. Dort, wo laut Versprechungen aller möglichen SVP-Politiker und Politikerinnen eine Baustelle eingerichtet sein müsste, stehen immer noch Apfelbäume. „Die nächsten Wahlen stehen vor der Tür, aber die Wahlversprechen von 2018 des Landeshauptmanns sind immer noch leere Worte“, so Paul Köllensperger vom Team K.
Der Bevölkerung in Rabland reicht’s. Sie erstickt im Verkehr. Seit Jahrzehnten wird über eine Umfahrung in allen möglichen Stellen und Gremien diskutiert, X-Pläne und Änderungen wurden genehmigt, die Bekundung von der „höchsten Priorität“ vor den jeweiligen Wahlen von Kandidat:innen der SVP, Landesräten und sogar dem Landeshauptmann ausgesprochen, doch die Realität ist eine andere, eine sehr traurige. Es tut sich nichts.
Vor der Landtagswahl 2018 kam bei einer Bürgerversammlung in Rabland aus dem Munde des Landeshauptmanns Arno Kompatscher das Versprechen, dass 2024 die Umfahrung sicher abgeschlossen sei! „Nun beginnt das Jahr 2024 in wenigen Monaten und weder hat der Bau begonnen, noch steht irgendein Projekt konkret fest oder erst recht nicht steht ein solches vor der Vollendung“, gibt sich Paul Köllensperger enttäuscht. „Wir stehen nun vor den nächsten Wahlen, was wird uns da wieder versprochen werden?“
Selbst innerhalb der Mehrheitspartei verstehen einige Abgeordnete nicht, was mit der Umfahrung von Rabland los ist, das geht aus einer Landtagsanfrage von Franz Locher im April 2023 hervor. Aber vielmehr geht es der Bevölkerung in Rabland darum endlich zu wissen, wie die Pläne für die Umfahrung aussehen, die ja angeblich in den zuständigen Stellen im Land umfassend analysiert wurden. (r)
Vinschgau/CHRIS-Studie - Einige der mehr als 13.000 Vinschgauerinnen und Vinschgauer, die an der CHRIS-Studie teilnehmen, haben die Mitteilung per E-Mail und Post schon erhalten: Vor kurzem haben sich die staatlichen italienischen Vorschriften zur Informationspflicht zwischen Forschungseinrichtungen und Studienteilnehmern in einigen Teilen geändert. Deshalb mussten in der CHRIS-Studie einige Schritte in der Kommunikation an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer angepasst werden.
Die Änderungen im Detail: Die italienische Datenschutzbehörde hat mit einer Bestimmung (Garante per la protezione dei dati personali/italienische Datenschutzaufsichtsbehörde, Stellungnahme im Sinne von Art. 110 des Datenschutzkodex und Art. 36 der Datenschutzgrundverordnung Nr. 238 vom 30. Juni 2022) neue Maßnahmen zur Informationspflicht zwischen Forschungseinrichtungen und Studienteilnehmern erlassen. Vor dieser Änderung wurde jede CHRIS-Teilnehmerin und jeder CHRIS-Teilnehmer um die Zustimmung gebeten, die Daten und Proben in kodierter Form für eine Reihe von Forschungen – einschließlich zukünftiger Forschungsprojekte – verwenden zu dürfen. Jetzt ist Eurac Research verpflichtet, über jedes neue Forschungsprojekt, bei dem die Daten und Proben der Teilnehmenden verwendet werden, zu informieren und um Zustimmung zu bitten, selbst wenn die Forschung schon in der ursprünglichen informierten Einwilligung beschrieben wurde. Diese Regelung sieht also vor, dass für jedes neue Projekt eine eigene Benachrichtigung versendet wird. Das CHRIS-Team wird also häufiger als bisher mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Kontakt treten.
Dafür richtet Eurac Research gerade ein System ein – Basis ist die persönliche MyCHRIS-Seite –, das die rechtlichen Verpflichtungen erfüllt, aber die Menschen nicht zu sehr mit ständigen Mitteilungen belästigt. „Vor allem in dieser Anfangsphase bitten wir alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Mitteilungen, die sie per E-Mail, Post oder SMS vom Studien-Team erhalten, sorgfältig zu lesen, auch wenn es sich scheinbar um Wiederholungen der schon zu Beginn unterzeichneten Einwilligung handelt“, erklärt Deborah Mascalzoni, Leiterin der Forschungsgruppe für ethisch-rechtliche Fragen von Eurac Research. Die Mitteilungen zu den neuen Forschungsprojekten zu lesen und sich bewusst für oder gegen eine Zustimmung zu entscheiden sei wichtig, damit die Daten für bestimmte Studien weiterhin verwendet werden können, so Mascalzoni.
Alle Informationen zu den Änderungen sind auf der Internetseite der CHRIS-Studie www.chrisstudy.it zu finden. Die Seite wird regelmäßig aktualisiert. Sie wurde vor kurzem vollständig überarbeitet und enthält Informationen über die Teilnahme an der Studie, über die Rechte der Teilnehmer und die Organisation der Studie. Sie berichtet auch über die wissenschaftlichen Ergebnisse, die das Institut für Biomedizin von Eurac Research in den vergangenen Jahren dank des wertvollen Beitrags der Vinschgauer Bevölkerung erzielt hat. „Wir können uns die Forschung als einen schrittweisen Prozess vorstellen, der immer weiter in die Tiefe geht: Eine erste Studie kann Hinweise auf die Entwicklung einer Krankheit liefern; man beschließt, dies in einer zweiten Studie näher zu untersuchen, und dann werden die Ergebnisse mit denen anderer Forschungsteams verglichen. Es wird überlegt, ob weitere Untersuchungen durchgeführt werden sollen, vielleicht mit innovativen Technologien, und so weiter“, erzählt Mascalzoni. Schritt für Schritt könnten auch kleine Ergebnisse zu entscheidenden Ergebnissen werden, wenn man mit immer fortschrittlicheren Technologien daran weiterarbeiten kann. Das hat auch die CHRIS-Studie im Laufe der Jahre zu einer Studie gemacht, die von der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft anerkannt und beachtet ist.
Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer
Vor 30 Jahren wurde das Schreibmaschinenmuseum gegründet.
1993 ging für Ewald Lassnig, den 2020 verstorbenen ehemaligen langjährigen Kulturreferenten von Partschins, mit der Eröffnung des Schreibmaschinenmuseums ein langjähriger Traum in Erfüllung: endlich konnte dem verkannten Erfindergenie Peter Mitterhofer, mit dessen Leben und Werk sich Lassnig ein Leben lang beschäftigte, ein Denkmal gesetzt werden.
Zu dessen 100. Todestag konnte dank der Stiftung seiner Sammlung des gebürtigen Südtirolers und Wahlmünchners Kurt Ryba an die Gemeinde Partschins ein Museum eingerichtet werden. Anfangs provisorisch im alten Schulhaus in Töll untergebracht, kämpfte Ewald Lassnig für einen eigenen Sitz im Dorfzentrum, der schließlich 1998 feierlich eröffnet werden konnte. Direkt neben der Pfarrkirche – wo Peter Mitterhofer seine letzte Ruhe gefunden hat – steht das von den beiden Architekten Luciano Delugan und Georg Mitterhofer geplante Museum: vor 25 Jahren für viele noch ungewohnt modern, heute sicherlich ein architektonisches Highlight in und um Partschins.
Gefeiert wird der runde Geburtstag am 130. Todestag von Peter Mitterhofer, am Sonntag, den 27. August mit einem Tag der offenen Tür von 10-18 Uhr, der mit einem von der Partschinser Böhmischen umrahmten Festakt beginnt und mit einem musikalischen Highlight - einem Konzert des allseits bekannten Streichquartetts Kreativ Ensemble um 18 Uhr – endet. Zu sehen ist anlässlich des Jubiläumsjahres auch noch die im letzten Jahr zum 200. Geburtstag von Peter Mitterhofer eröffnete Sonderausstellung mit Fotos des ehemals bekannten Meraner Fotografen Heinz von Perckhammer aus dem Partschins der 50er Jahre. Alle Interessierten sind herzlich zur Feier und zur Sonderausstellung eingeladen.
Kommende Lengmoos/Juval/Glurns - Kommende Kosmen“ nennt sich die Ausstellung in der Kommende Lengmoos am Ritten. Vier junge Künstlerinnen stellen gemeinsam aus, mit Charlotte Aurich und Laura Pan auch vom Vinschgau inspiriert. Charlotte Aurich, lebt in Wien und stammt aus Juval, verbringt im Sommer zum zweiten Mal einen Monat in der Kreativwerkstatt in der Kaserne Schlanders. Laura Pan ist aus der Schlanderser Kaserne nach Glurns gezogen und arbeitet gemeinsam mit dem Künstlerkollegen Ariel Trettl in einem Atelier in Taufers im Münstertal.
Mit Aurich und Pan haben sich mit den Rittnerinnen Clara Mayr und Margareth Kaserer vier junge Künstlerinnen in unterschiedllichen Kunst- und Formensprachen gefunden. Drei Räume in der ehemaligen Kommende des Deutschen Ordens im malerischen Lengmoos am Ritten bilden Umgebung und Kulisse für Arbeiten aus Ton und Glasfaser (Clara Mayr), für gruppierte Wandbilder (Margareth Kaserer), für Holzarbeiten und Bilder (Laura Pan) und für ein großformatiges am Boden ausgebreitete Stoffbild und Fotografien (Charlotte Aurich). Laura Pan hat unter anderem alte Holzbalken in Kortsch vor dem Verbrennungstod retten können und daraus die alten Holz-Oberflächen in dünnen Schnitten mit Kalk, Casein, Schwefel, Schafwolle und Holzkohle bearbeitet. Charlotte Aurich lässt die mit Tusche und Pastellkreiden auf Baumwolle aufgebrachten Farben im Wasser eindrucksvoll leuchten.
Als Gemeinschaftsarbeit zeigen die Künstlerinnen ein Video, in dem - unbeschwert irritierend - die Strecke Wangen-Lengmoos mit dem Auto im Rückwärtsgang zurückgelegt wird.
„Die Grundlage für die Ausstellung „Kommende Kosmen“„, so sagen es die Künstlerinnen, „bildet das Kennenlernen und der gegenseitige Austausch über künstlerische Praktiken. Bei Besuchen, Mittagessen, Autofahrten und Videocalls zwischen Vinschgau, Ritten und Wien wurde an den künstlerischen und alltäglichen Realitäten der Zeitgenossinnen teilgenommen und deren Verwirklichungen und Reibungsflächen nachgespürt. Die Woche vor Ausstellungsbeginn verbringen die Künstlerinnen im gemeinsamen Produktionsprozess und seinen Überraschungen vor Ort in Lengmoos...“ Ariel Trettl hat die Ausstellungs-Eröffnung am 30. Juli mit der Gitarre begleitet.
Die neuen Kunstsprachen der jungen Künstlerinnen sind am Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag von 16-18 Uhr bis 20 August 2023 in der Kommende Lengmoos zu sehen. (eb)
Obere Malser Haide - Seit dem Zugunglück in der „Latschander“ bei Latsch steht auch die in den 80iger Jahren erbaute Beregnung „Obere Malser Haide“ (der größte Schuttkegel in Europa) aus Sicherheitsgründen still und muss vollständig neu errichtet werden. Die Wasserkonzessionen sind während des Stillstandes zum Glück erhalten geblieben und durch Wasser aus dem Zerzerbach auf ein notwendiges Maß erweitert worden. In den letzten Jahren hat man mit Hilfe der Gemeinden Mals und Graun ein Ausführungsprojekt erstellt und zur Finanzierung in Rom eingereicht. Die Gesamtkosten sind mittlerweile auf über 20 Mio Euro gestiegen, sodass man jetzt daran denkt, das Projekt in zwei funktionelle Baulose aufzuteilen, um eher Chancen zu haben, aus Rom oder Brüssel eine zufriedenstellende Finanzierung zu erlangen“ berichtete der Obmann des Bodenverbesserungskonsortium Oberes Vinschgau, Punter Lukas aus Mals, jüngst bei einem Lokalaugenschein auf der Oberen Malser Haide mit den drei Vinschger SVP-Landtagskandidaten Sepp Noggler, Tröger Verena und David Frank. „In diesem fast 500 ha großen landwirtschaftlichen Gebiet gibt es keine Waale, und der Stillstand der Beregnung hat in vielen von extremer Trockenheit gezeichneten Jahren zu enormen Ausfällen beim Futterertrag geführt. Heuer ist es nass und wir haben je nach Bodenbeschaffenheit die doppelte, teilweise auch die fast dreifache Erntemenge, die wir aber eben kontinuierlich bräuchten“, so der Obmann weiter. Auch beeinträchtige die Beregnung das laufende Projekt der „Wiesenbrüter“ nicht.
Der Bodenverbesserungskonsortium- Obmann hat die Landtagskandidaten/innen über den beschwerlichen Weg zu einer Finanzierung allumfassend informiert und um Unterstützung für das Projekt gebeten. Zusätzlich zu einer angestrebten Finanzierung durch Rom brauche es unbedingt auch noch Mittel aus dem Landeshaushalt und von Seiten der Gemeinden. Diese sollten in die Lage versetzt werden, dieses große Projekt z. B. mit Umweltplangeldern aus den großen Wasserableitungen unterstützen zu können. Diese Möglichkeit sei durch die aktuelle Gesetzeslage momentan sehr eingeschränkt. Die Kandidaten haben zugesagt, sich einzusetzen, dass mehr Landesmittel für die Grünlandwirtschaft bereitgestellt werden und die Gemeinden solche strategischen Projekte unterstützen können.
Die beiden E-Werke Prad und Stilfs haben in Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft und dem Bonifizierungskonsortium, sowie den Gemeinden Prad und Stilfs fünf Gemeinschaftsprojekte realisiert. Bei der Einweihungsfeier am 5. August wurde die gute Zusammenarbeit betont und auch an den Pionier Georg Wunderer gedacht.
von Heinrich Zoderer
In nur sieben Monaten haben die verschiedenen Projektträger in Zusammenarbeit mit den Landesämter die hydroelektrische Druckleitung für das neue Suldenbachkraftwerk, die Trinkwasser- und Beregnungsleitung, die Straßenverlegung und den Radweg Prad-Stilfserbrücke realisiert. Michael Wunderer, der Geschäftsführer des E-Werks Prad und der Verfahrensverantwortliche für das gesamte Projekt, skizzierte bei der Einweihung die Entwicklung des E-Werks seit der Gründung 1926 und im Besonderen die Realisierung der fünf Gemeinschaftsprojekte. Seit dem Jahre 2.000 gab es unter der Obmannschaft von Georg Wunderer Bemühungen und Studien, das Potential am Suldenbach für die Stromgewinnung zu nutzen. Als 2017 ein Unternehmen aus dem Pustertal ein Projekt für ein Wasserkraftwerk einreichte, kam man unter Zugzwang. Der Wasserbauingenieur Walter Gostner legte ein Alternativprojekt mit einer Jahresproduktion von 21 Mio. kWh vor, das dann den Zuschlag erhielt und vom E-Werk Prad und Stilfs gebaut wurde. Realisiert wurde auch die Idee auf der Druckleitung eine Radroute von der Stilfserbrücke bis nach Prad zu errichten und die Straße an zwei Stellen zu verlegen, um die Sicherheit zu erhöhen. Die Bezirksgemeinschaft war der Projektträger für die Radroute. Das Bonifizierungskonsortium beteiligte sich am Projekt, um eine neue Beregnungsleitung zu errichten. Zuletzt klickte sich auch noch die Gemeinde Prad ein, um im Zuge der ganzen Bauarbeiten eine neue Trinkwasserleitung für das Prader Trinkwasser aus Sulden zu bauen. LH Arno Kompatscher und auch alle anderen Redner lobten die gute Zusammenarbeit und die Synergieeffekte, wodurch nicht nur Geld, sondern auch Zeit gespart wurde. Klaus Wallnöfer, der Obmann vom E-Werk Prad und Rudi Rienzner, der Direktor des Südtiroler Energieverbands, sprachen über die Pionierarbeit von Georg Wunderer. Wunderer, Obmann vom E-Werk Prad von 1980 bis zu seinem Tod 2018, wurde posthum zum Ehrenobmann ernannt. BM Rafael Alber und BM Franz Heinisch, sowie der Bezirkspräsident Dieter Pinggera erinnerten an die schwierigen bürokratischen Hürden und dankten allen für die effiziente Zusammenarbeit. Mehrere Redner bezeichneten dieses Gemeinschaftsprojekt als landesweites Vorzeigeprojekt.
Kolping im Vinschgau - In Afrika und Asien schürfen täglich tausende Kinderhände nach einem Mineral, das in zahlreichen unserer Produkte steckt. Ein wirksames EU-Lieferkettengesetz könnte diese ausbeuterische Kinderarbeit verhindern. Darum unterstützt KOLPING INTERNATIONAL die weiterführende Initiative“ Lieferkettengesetz“.
Wie heißt dieses Mineral? Es heißt Mica/Glimmer und kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: glänzen, glimmern. Das Mineral – nachdem die tausenden Kinder schürfen, steckt in vielen unserer Produkte: in Autos, Handys, Computern, Haushaltsgeräten, Farben usw. Mica ist vielfältig einsetzbar, weil es Strom und Hitze isoliert, Materialien verstärkt und schimmert. Die größten Exporteure sind Indien und Madagaskar. Ein starkes EU-Lieferkettengesetz würde Unternehmen endlich verpflichten, wirksam gegen diese Form der Ausbeutung von Kindern vorzugehen.
In Indien etwa werden 25 % des weltweit verbrauchten Micas gewonnen, illegal und ohne jegliche staatliche Kontrolle. Die jüngsten Kinder, die Mica schürfen, sind vier Jahre alt. Sie arbeiten gemeinsam mit ihren Eltern, so auch auf Madagaskar.
Kinderarbeit im Bergbau gehört mit zur hässlichsten Art der Kinderarbeit. Will man ausbeuterische Kinderarbeit- wie beim Mica Abbau – verhindern, braucht es ein EU-Lieferkettengesetz, das die Unternehmen explizit verpflichtet Menschenrechtsverletzungen in der GESAMTEN Lieferkette zu verhindern. Werden Kinder ausgebeutet, sollten Unternehmen wirksame Präventions- und Abhilfemaßnahmen ergreifen müssen.
Otto von Dellemann
Die Liebe zur Geige entwickelte sich schon im frühen Kindheitsalter. Die Sologeigerin ist 1970 in Weißrussland geboren, mit ihrer Musik auf der ganzen Welt unterwegs, seit 2005 lebt sie in Südtirol und unterrichtet in der Musikschule Schlanders, Mals und Prad. Im Vinschgau fand sie viele Freunde und fühlt sich wohl.
von Christine Weithaler
Schon als fünfjährige kam Alina zur Geige. Es war wohl ein Kindheitstraum ihrer Mutter und Großmutter. Im Kindergarten wurde man auf das Talent von Alina aufmerksam. Von da an nahm sie drei Mal in der Woche Geigenunterricht und einmal Klavierstunden. Sie war ein begabtes Kind, konnte früh lesen und schreiben. Ihre Mutter begleitete sie immer zu den Unterrichtsstunden, lernte und übte mit ihr Noten. Es war eine strenge erstklassige Ausbildung. Gern erinnert sich Alina an den Tag, an dem ihre Mutter mit ihr die erste eigene Geige kaufte. Voller Stolz trug das Mädchen ihre Geige, die fast genauso groß war wie sie selbst. Durch die gute Anstellung der Mutter als Bauingenieurin konnte sich die Familie dies leisten. Mit 11 Jahren erhielt sie eine von Hand gefertigte Geige, auf der sie heute noch spielt. „Das wird meine erste und letzte Geige bleiben“, sagt sie, mit einem Strahlen im Gesicht. Der Klang des Instruments wird mit den Jahren immer besser, je öfter man auf ihr spielt. Durch das viele Üben wird die Geige zu einem Körperteil. Zarte Körperbewegungen bringen Gefühl in die Musik. Das Spielen erfordert eine gute Körperhaltung und -spannung.
Die Geige muss lange in der gleichen Position gehalten werden. Die Schule verweist auf eine korrekte Haltung, die eine gute Körperfitness erfordert. Alina achtet als Lehrerin auf anständiges Benehmen, ein gepflegtes Äußeres und eine gesunde Lebensweise. Alles hat Einfluss auf die Musik und die Aufführung. „Musik ist mehr als ein Notenspielen“, sagt die Künstlerin. Während ihres Studiums an der belarussischen Musikakademie absolvierte sie immer wieder musikalische Prüfungen. Von 1992 bis 2005 arbeitete sie am Nationalopernorchester Weißrussland in Minsk. Sie war mit Operntheatern, Kammer- und Jugendorchestern auf der ganzen Welt unterwegs. 2005 heiratete sie einen Südtiroler und kam so nach Meran. Sie lernte bald ihre nun langjährige Freundin Sabina Mair kennen. Diese war damals Obfrau vom Jugend- und Domorchester in Bozen. Unter der Leitung von Dr. Herbert Paulmichl, einem gebürtigen Stilfser, spielten sie gemeinsam viele interessante Konzerte. Als erste Geigerin und Solistin des Orchesters „Musikfreunde Meran“, spielte sie auch beim „Merano Pop-Symphony Orchester“ und als Ersatz beim Haydn Orchester. Alena unterrichtet auch privat. Eigentlich hatte sie sich nie als Lehrerin gesehen. Doch so kann sie ihr Wissen weiterzugeben. Das Unterrichtsfach Musikpädagogik und -psychologie in ihrer Ausbildung kam ihr jetzt zugute. Sie bildet sich immer weiter, schrieb ein Doktorat über die Improvisation in der Musik. Alina bekam eine Tochter, doch ihr damaliger Mann wünschte sich eine Hausfrau und Mutter. Er verwehrte ihr das Studieren. Sie fand das Muttersein schön, doch der Künstlerin fehlte die Musik. Sobald ihre Tochter die Schule besuchte, kehrte sie Vollzeit in ihren Beruf zurück und nutzte jede Gelegenheit zu spielen. Sie genoss die Abwechslung zu ihrem Alltag. Die Ehe entzweite sich. Alina unterrichtete weiterhin als Privatlehrerin an der Musikschule. Bei der „Frühmusikalischen Kindererziehung“ beginnt man Kleinkindern das Spielen mit Bildern, Texten und Noten beizubringen. Kinder sind lernfähiger, haben weiche Hände, sind lieblich und folgsam. Alina ist eine sehr strenge, aber herzliche Lehrerin. Sie verlangt Disziplin im Üben und Spielen. Sie liebt es, selbst zu spielen. Sie tankt dabei Kraft und blüht auf. Die Lockdownzeit nutzte die Künstlerin um sich weiterzubilden. Online und teilweise in Präsenz unterrichtete sie nebenbei mehrere Kleinkinder. Sie ist Geigenlehrerin in Schlanders, Mals und Prad. Alina ist im „Künstlerischen Beirat“ des Vereins „Venusta Musica“, der seit 2018 Kammermusik, insbesondere Kindern und Jugendlichen, näherbringen möchte. Der Verein organisierte heuer in Zusammenarbeit mit den Musikschulen Vinschgaus ein Friedenskonzert im Vereinshaus von Kortsch. Ein großes Ereignis, nicht nur für die Spielenden, sondern auch für die Eltern und Alina. Jetzt ist sie, immer Donnerstags Nachmittag im Widum in Schlanders (Probelokal des MGV/Chores) für das Projekt von Venusta Musisa „ Musikalische Früherziehung“. Am 9. September stellt Alina am Dorfplatz in Schlanders der Bevölkerung viele Instrumente vor. Gleichzeitig malt an diesem Tag der Künstler Alessio Nalesini für den Verein „Venusta Musica“eine 10 Meter große Geige (Straßenmalerei). Alles wird von schwungvoller Musik von Alena begleitet. Sie freut sich schon auf diesen Tag und hofft mit ihren wunderbaren Geigenklängen viele Herzen zu erreichen.
Buchbesprechung
Robert Seethaler:
Das Café ohne Namen.
Roman. Claassen: 2023. 288 S.
Bringt ein Bestsellerautor ein neues Werk auf den Büchermarkt, wird es dann automatisch ein Erfolgsroman? Scheinbar. Dem aus Wien stammenden Autor Robert Seethaler ist es jedenfalls wieder gelungen. Sein aktueller Roman „Das Café ohne Namen“ ist eine prima Strand- oder Schwimmbadlektüre, bietet aber jenen, die gerne tiefer blicken und über Figuren und Orte sinnieren, ebenfalls Fläche dafür. Erneut schickt er einen männlichen Protagonisten los, nämlich Robert Simon. Er pachtet in den 60er Jahren am Rande des Karmelitermarktes im 2. Wiener Gemeindebezirk ein Café. Als nüchterner, eher verhaltener Bursche stellt er sich nicht als Wirt in den Vordergrund, sondern lebt und erlebt das Treiben der ranzigen, ausrangiert wirkenden Kundschaft. Sie geht auf und ab wie auf einer Bühne. Marktlergespräche wechseln mit flüchtigem Stimmengewirr vor dem Lokal, während drinnen besonders in den Wintermonaten eine heimelige Atmosphäre entsteht. Für eine Gesellschaft, die diese bitter nötig hat. Der Figurenreigen wirkt skurril, bleibt jedoch wenig aufregend. Zwischen Schmalzbrot, Salzgurken und Zwetschengeist reift der stinknormale Alltag, den Seethaler freilich meisterhaft erzählt. Da glaubt man, zwei nähern sich an – und schon entfernen sie sich wieder voneinander. Durch ihre Schicksale lässt sich die Stadt erleben, die sich langsam aus dem Weltkriegsmief erhebt. Seethaler tunkt ihre Welt in Sprache, zeigt Wien als große Baustelle und die „verluderte und verhunzte Vergangenheit“ als drückende Bürde. Das Bedürfnis nach Veränderung ist den Gästen eingeschrieben, nicht allen geht sie auf. Robert Simon rennt andauernd, hangelt sich bis in die 70er hinein an seinem inneren Antrieb entlang. Ohne Illusion, doch mit jener Abgeklärtheit, die, wenn’s denn sein muss, neu beginnen lässt.
Maria Raffeiner
Aus dem Gerichtssaal - Ja, es ist tatsächlich schwer, nicht in schallendes Gelächter auszubrechen! Da ist unser Landesgesetz über den Geschlossenen Hof so perfekt gen-dergerecht geschrieben, mit den „Hofübergeber/Hofübergeberin“, „Erbe/Erbin“, „Bauer/Bäuerin“, und so fort. Und doch konnte es nicht verhindern, dass in Corvara im Gadertal die ungeteilte Hälfte eines solchen Hofes im Mai 2022 zum stolzen Preis von Euro 2.450.000 an einen Chinesen aus Hongkong namens Kenneth Kwok Kit Pang verkauft wurde! So zu lesen in der Titelgeschichte des Wochenmagazins ff vom 27. Juli 2023. Verkäufer des Anteils von 1/4 der abtrünnige Abgeordnete der SVP Thomas Widmann, das andere Viertel gehörte Franz Lanthaler, einem Meraner Unternehmer und über das Hotel „Vier Jahreszeiten“ mit Bezug zu Schlanders. Als der Deal bekannt wurde, war in politischen und bäuerlichen Kreisen Feuer am Dach. Das Schlagwort vom „Ausverkauf der Heimat“ machte wieder die Runde. Doch um einen altehrwürdigen geschlossenen Hof, und noch dazu eine ungeteilte Hälfte davon, zur Handelsware verkommen zu lassen und sogar für einen Chinesen begehrenswert zu machen, dürften einige vom Höferecht und vom Landesraumordnungsgesetz vorgesehenen Schleusen nicht funktioniert haben. Gemeint ist damit schon einmal die örtliche Höfekommission von Corvara. Die musste laut Art. 4 des Höfegesetzes jede Änderung am Bestand des geschlossenen Hofes bewilligen. Und die Errichtung zweier Wohnhäuser an der Hofstelle war auf jeden Fall als genehmigungspflichtig anzusehen. Angenommen, die Höfekommission wurde befragt, hat alle Augen zugedrückt und hat die Bewilligung erteilt, waren als nächste Instanz die‚ Baukommisssion und der Bürgermeister von Corvara gefragt. Auch denen fiel anscheinend nicht auf, dass mit den geplanten zwei Wohnhäusern am Bedarf eines landwirtschaftlichen Selbstbebauerbetriebes vorbeigedacht wurde. Das Ganze wäre wohl wie am Schnürchen abgelaufen, wäre nicht Franz Lanthalers damalige finanzielle Schieflage dazwischen gekommen. Und die hätte, falls es zur Pfändung und zur gerichtlichen Versteigerung gekommen wäre, tatsächlich das ganze Vorhaben zum Scheitern gebracht. Denn ein geschlossener Hof ist laut Höferecht eine unteilbare Einheit. Ein quotenmäßiger Anteil daran kann nur zusammen mit dem ganzen Hof versteigert werden. So betrachtet war die von Thomas Widmann als „Feuerwehraktion“ bezeichnete Abwendung der Versteigerung ein gelungenes Husarenstück, besonders wenn man an den stolzen Preis von 2.450.000 Euro denkt, den der Chinese bezahlt hat.
Doch der Vorfall als solcher ist äußerst lehrreich, denn er offenbart in aller Deutlichkeit wie hilflos beim Versagen der ersten beiden Schleusen die über das Höfegesetz zu schützenden Objekte eigentlich sind.
Der von der Landesrätin für Raumordnung Maria Hochgruber Kuenzer vorgeschlagene Werbestopp für Südtirol für fünf Jahre ist Ausdruck von Hilflosigkeit und wirtschaftlicher Naivität. Auf das Ergebnis der vom Landesrat für Landwirtschaft Arnold Schuler eingesetzten Studiengruppe kann man gespannt sein. Beschränkungen des Eigentumserwerbs durch Ausländer sind schon vom Europarecht enge Grenzen gezogen. Viel eher sollten sich die Experten des Landesrates Gedanken darüber machen, ob die Einbringung von geschlossenen Höfen in Personen- oder landwirtschaftliche Gesellschaften nicht einer totalen Entartung und Zweckentfremdung gleichkommt und dadurch nicht deren Umwandlung in ein kapitalistisches Wirtschaftsgut befördert wird. Und damit wären wir wieder beim „Ausverkauf der Heimat“. Gegen den von Corvara war allerdings kein Kraut gewachsen, denn er lief erstens wie geschmiert und war obendrein hausgemacht!
Peter Tappeiner
Rechtsanwalt
info@rechtsanwalt-tappeiner.it
Mals - Clown Stauni ist der Liebling der Kinder. Bei den Zirkuswochen, organisiert vom VKE in Mals, gewann er kürzlich die Herzen der Kleinen. Ihm gelingt es, Kinder spielerisch zu besonderen Leistungen hinzuführen, deren Kreativität zu fördern und sie zu ermutigen, neue Schritte zu wagen. Geschickt bringt er Bewegung, Zauberei, Freude, Lachen und großen Spaß mit Disziplin unter einen Hut. Clown Stauni heißt mit richtigem Namen Bernhard Wiesler (im Bild mit Jakob Laganda) und stammt aus Taufers i. M. Als sympathischer Clown hat er seine Lebensaufgabe gefunden. Er versprüht Lebensfreude und Optimismus. Südtirolweit bekannt wurde Clown Stauni kürzlich in „Toms Keller Show“ von RAI Südtirol. (mds)
Pressemitteilung Süd-Tiroler Freiheit - Mit zwei Frauen und einem Mann geht die Süd-Tiroler Freiheit Vinschgau in die Landtagswahl. Karin Meister und Benjamin Pixner sind die beiden Spitzenkandidaten. Bei einer Bezirksversammlung in Göflan stimmten sich die Mitglieder auf die Wahl ein.
Karin Meister (39) kandidiert zum ersten Mal für den Landtag. Meister kommt aus Schlanders und lebt in Naturns. Sie war lange Zeit in der Tourismusbranche tätig, unter anderem als Leiterin von „Schlanders Marketing“ und als Bezirksleiterin des Handels- und Dienstleistungsverbandes (hds). Seit eineinhalb Jahren arbeitet Meister als freiberufliche Beraterin, Supervisorin in Tourismusbetrieben, Seminarleiterin, Life-Coach und Wanderleiterin. „Als zweifache Mutter liegen mir Familienthemen besonders am Herzen. Auch die Jugend, sowie der Schutz unserer Sprache, Kultur und Tradition sind mir wichtig“, betont Meister.
Beniamin Pixner (33) stammt aus Kastelbell. Der frischgebackene Vater einer Tochter ist Kundenberater und Verkäufer im Außendienst. Politisch ist Pixner ein landesweit bekanntes Gesicht. Seit 2010 setzt er sich im Gemeinderat von Kastelbell-Tschars für die Bürger ein. Pixner war neun Jahre lang Landesjugendsprecher der Süd-Tiroler Freiheit und ist amtierender Bezirkssprecher der Bewegung im Vinschgau. Besonders wichtig ist Pixner das Ehrenamt: „Ich arbeite in mehreren Vereinen mit und weiß, wo es hakt. Die ehrenamtlichen Vereine werden mittlerweile wie Betriebe behandelt und von der Bürokratie erdrückt! So darf es nicht weitergehen“, kritisiert Pixner. Zudem will er sich für die Arbeitnehmer stark machen und ihnen im Landtag wieder Gehör verschaffen.
Esther Tappeiner (33) stammt aus dem traditionsverbundenen Ort Göflan, einer Fraktion von Schlanders. Nach der Matura absolvierte sie eine Ausbildung zur Physiotherapeutin und arbeitet als solche im Bürgerheim St. Nikolaus von der Flüe in Schlanders.
Die Süd-Tiroler Freiheit im Vinschgau konnte in den letzten Jahren eine breite Basis an Gemeinderäten und aktiven Mitgliedern aufbauen. Durch ihre Arbeit kamen viele Themen und Anliegen auf Landes-, Bezirks- und Gemeindeebene aufs Tapet. „Die konstruktive Oppositionsarbeit der letzten Jahre soll nun die Basis für die Wahl im Herbst bilden und dem Land endlich wieder eine patriotische Kraft verleihen“, betonen Meister, Pixner und Tappeiner.
Inflationsanpassung des Pflegegeldes, jetzt!
Das so genannte Pflegegeld kam 2008 das erste Mal zum Einsatz. Seine Einführung war ein großer Erfolg. Dank ihm können Angehörige von pflegebedürftigen älteren oder beeinträchtigten Menschen sich um eine gute Betreuung ihrer Familienmitglieder kümmern. Über dieses Geld definiert sich in großen Teilen auch der Wert, der Care-Arbeit zusteht (und der leider trotzdem oft nicht der Wert zugesprochen wird, den sie verdient).
Nun erleben wir seit dem Jahr 2008 eine Inflation, die besonders seit dem Krieg in der Ukraine vormals unvorstellbare Ausmaße angenommen hat. Wir können den Preisen buchstäblich beim Steigen zusehen – in den Haushaltskassen macht sich der Wertverlust des Geldes stark bemerkbar. Dies wirkt sich auch auf das Pflegegeld aus, das seit seiner Einführung keine Inflationsanpassung erfahren hat. Ausgenommen davon ist lediglich die niedrigste Pflegestufe, die an das staatliche Begleitgeld angeglichen wurde. Stufe zwei bis vier hingegen sind seit 2008 unangetastet gleich geblieben. „Das Pflegegeld von heute hat bei weitem nicht mehr dieselbe Kaufkraft wie im Jahr 2008. Eine Anpassung ist längst überfällig, damit pflegende Angehörige ihren Kaufkraftverlust zumindest teilweise abfedern können,“ so die grüne Fraktionsvorsitzende Brigitte Foppa. In einem Beschlussantrag zum Haushalt, der diese Woche im Landtag behandelt wird, fordern die Grünen, diese Anpassung vorzunehmen. Ein längst überfälliger Schritt für das Sozialwesen und die Care-Arbeit in Südtirol.
Brigitte Foppa, Hanspeter Staffler, Riccardo Dello Sbarba
In einer Stunde von Mals nach Bozen
Diese Vision hat die Kraft, schon bald in die Wirklichkeit zu kommen. Schnelle Verbindungen zwischen Stadt und Land als eine der Antworten auf Abwanderung und Fachkräftemangel.
Während die Elektrifizierung der Vinschger Bahn im Jahr 2025 abgeschlossen sein wird, müssen ein landesweiter effizienter Ausbau der Bahnstrecken mit etwas mehr Geduld abgewartet werden, vor allem eine wirksame Verkürzung der Fahrzeiten auf der Strecke zwischen Meran und Bozen. Das ist keine gute Botschaft für die vielen Pendler:innen, jene Menschen, die nachhaltiger unterwegs sein wollen. Erst recht ist es keine Perspektive für junge Menschen, die bei ihrer Zukunftsplanung auf der Suche nach attraktiven Lebens- und Arbeitsangeboten sind. Auch nicht für Südtiroler:innen, die im In- und Ausland studiert oder gearbeitet haben, Fachkräfte, die Stadt und Land kombinieren wollen und oft auch müssen, Kreative und Kulturschaffende, die sich in einem urbanen Umfeld austauschen wollen und in naturnahen Lebensräumen leben wollen.
Eine schnelle Zugverbindung hätte revolutionäre Kraft und könnte eine großen Schub hin zu mehr Nachhaltigkeit leisten. Schnelles Pendeln und kapillare Mobilität müssen sich nicht widersprechen, wenn die Fahrzeiten auf die Nutzerbedürfnisse abgestimmt werden. Schon heute spielen Zug und Busverkehr gut zusammen. In Zukunft können schnelle, integrierte Mobilitätslösungen ganz neue Perspektiven eröffnen.
Der Landesmobilitätsplan rechnet schon heute im Idealfall mit einer Fahrtzeit von rund 1,5 Stunden für diese Strecke, in der Summe von Hin- und Rückfahrt noch immer ein großes Investment an Zeit und wenig verlockend für eine Generation Z, die einen guten Ausgleich zwischen Leben und Arbeit sucht, die freie Zeit und Arbeitszeit sinnvoll gestalten wollen.
Ich bin zuversichtlich, dass Innovation, technischer Fortschritt und unser Wille, Zukunft zu gestalten, vieles möglich machen. Besonders in einer Zeit, in der die Abwanderung junger Menschen aus dem Vinschgau besorgniserregende Ausmaße erreicht hat. Unser ländlicher Raum lebt von den Menschen, die dort wirtschaften und leben. Ein zukunftsfähiger ländlicher Raum braucht Fachkräfte, Innovatoren, kreative Köpfe und Heimatverbundene. Das sicherzustellen, braucht kreative Lösungen. Schnelle nachhaltige Mobilität ist einer der Bausteine.
Südtirol ist ein Land, das sich diese Vision leisten kann und anstreben muss.
David Frank
Landtagskandidat SVP, Junge Generation
Gendern zu kompliziert?
Zum Unfug mit Gendersprache/Tappeiner Peter: Einfacher Vorschlag zur Güte: in Zukunft wird die weibliche Form verwendet und vor den Text geschrieben: Männer sind natürlich mitgemeint.
Oder ist es dann doch nicht ganz so einfach??
Tappeiner Elisabeth, Tschars
Und er hatte doch Recht! Paketabschluss so nicht!
Wenn die AKB- „Ausrichtungs- und Koordinierungsbefugnis bleibt, dann ist das sog. Paket nicht mehr viel wert; je nachdem der Wind aus Rom bläst.
Auf Grund der letzten Vorkommnisse sieht man, dass der“ Alfons“ es sehr wohl vorausgesehen hat. Trotz geltender Landesgesetze werden diese einfach in Rom vom Tisch gewischt und unsere Verwalter zu hohen Strafen verurteilt. Ironie des Schicksals, dass es ausgerechnet den Luis, einen der schärfsten Kritiker und Gegner von A. Benedikter getroffen hat!
Man wollte mit der Verurteilung des LH. a. D. als höchsten Vertreter Südtirols vor allem uns
Südtiroler im Allgemeinen treffen und zeigen wer hier das „Sagen“ hat. Es ist auch ein Schuss vor den Bug der aktuellen Südtiroler Landesregierung. Es ist eine Illusion. zu glauben vor dem Verfassungsgericht Recht zu bekommen, denn auch dort sitzen „nur“ Italiener.
Für uns .SOdtiroler (dt und lad) gilt ein ungeschriebenes Gesetz: „Man den darf den Italienern, speziell den Politikern, nicht trauen.“
Ein Spruch von Henry Ford: „Wenn du jemanden vertrauen kannst, dann brauchst du keinen Vertrag ansonsten ist er wertlos; denn der Gegner wird immer einen Weg finden ihn zu umgehen bzw. wirkungslos zu machen. PS: Sollte es so weitergehen, müssen wir den alten „Alfons“ wieder ausgraben.
Josef Winkler, Planeil
Stellungnahme zur „provozierten Strafe bei der Geschwindigkeitskontrolle in Vezzan am 04.07.2023“
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Pinggera, sehr geehrter Herr Major Carli,
durch Ihre Stellungnahme in der Gemeinderatssitzung und getätigten Aussagen gegenüber diversen Medien entnehme ich, dass obgenannte Strafe unter anderem aufgrund einer Provokation meinerseits ausgestellt wurde.
Dies verwundert mich, denn bei der persönlichen Aussprache zwischen Herrn Carli und mir, wurde mir wortwörtlich mitgeteilt:
„Es gibt keine anderen Gründe, weil meine Mitarbeiter stellen weder nach Lust und Laune, noch nach persönlichem Empfinden Strafen aus, unsere Absicht ist es keinesfalls den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, das möchte ich schon klarstellen. In Ihrem Fall haben Sie gegen die Verkehrsordnung verstoßen, sodass Art. 141 „Gefahr und Hindernis für den normalen Verkehrsfluss“ zur Anwendung gebracht werden musste, dafür sei eine Straßenverkehrsordnung ja auch da“.
Außerdem überrascht mich die plötzliche Wandlung von Schneckentempo (Südtiroler Tageszeitung) in Schritttempo (Der Vinschger), würde mich nicht wundern, wenn ich bei einer nächsten Aussage das Auto vorbeigeschoben hätte.
Wenn ich wirklich, wie behauptet, im Schritttempo gefahren wäre und eine Gefahr für den Verkehr dargestellt hätte, warum wurde ich nicht aufgehalten oder direkt aus dem Verkehr gezogen, bei meinem angeblichen Tempo müsste das dann doch leicht möglich gewesen sein, die Ordnungshüter hätten sogar durch mein scheinbares Wenden gleich nach der Kontrollstelle zwei Mal hintereinander die Möglichkeit gehabt?
Und wenn ich laut Ihrer neuesten Aussage (im Vinschger) durch mein Fahrverhalten (laut Strafprotokoll waren es 4-5 Autos hinter mir) nun plötzlich auch noch einen Stau verursacht habe, dann würde ich Sie bitten, die tägliche Verkehrssituation auf der Vinschgauer Straße zu beobachten, keinesfalls um dort langsam fahrende Fahrzeuge zu bestrafen!, nur damit Sie zwecks Unfallrisikobewertung einen Vergleich zu meiner „verursachten Situation“ haben.
Die „sofortige Kehrtwende“, die festgestellt wurde, verwundert mich auch, immerhin habe ich es in dieser angeblich kürzesten Zeit geschafft, einem Kunden ein Paket zu übergeben (kann auch belegt werden).
Ich sehe ein, dass ich mich in der Wortwahl in den sozialen Medien etwas moderater ausdrücken hätte können, da gebe ich Ihnen Recht, aber warum müssen wir Bürger immer alles akzeptieren und hinunterschlucken?
Seit es den übergreifenden Ortspolizeidienst über die Bezirksgemeinschaft gibt (2013), habe ich nur eine einzige Strafe erhalten (Vorhalteprotokoll Nr. 100026/T/16 – 4698/16 vom 10/08/2016 Übertretung des Art. 142-8 StVO.)
Wie können Sie somit behaupten, ich sei ein Provokateur und in Polizei Kreisen für meine Aversion gegen Geschwindigkeitskontrollen bereits bekannt?
Auf meine Anfrage bei der Bezirksgemeinschaft liegen keine weiteren Akten zu meiner Person vor, weder irgendeine Verwarnung, Mahnung, Anzeige, Beleidigung, Provokation, Disziplinarmaßnahme noch sonstige negative Auffälligkeiten im Zusammenhang mit der Ortpolizei, keine einzige! Ich brauche Ihnen diese schriftliche Bestätigung, die von der Ortspolizei selber kommt, nicht zukommen lassen, Sie wissen Bescheid.
Ich hoffe dieser Fall ist nun erledigt und ich bin mir sicher, dass Sie auch weiterhin im Interesse und zum Wohle aller Bürger handeln.
Viele Grüße
Manfred Pircher
Was bleibt I Kunstausstellung
Der in Glurns lebende Künstler Ariel Trettel stellt im Rathaus Glurns unter dem Titel „Was bleibt“ einen Ausschnitt seiner Kunstwerke aus. Die Eröffnung der Ausstellung findet am Samstag, den 12. August um 19 Uhr statt. Die Ausstellung ist bis 12. September von Montag bis Freitag von 8 bis 12.30 Uhr zugänglich.
Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Psychologie
Alle meine Gefühle
Gefühle geben uns Orientierung für uns selber und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Je deutlicher und differenzierter es gelingt, Gefühlen nachzuspüren, sie zu benennen und mitzuteilen, umso lebendiger fühlen wir uns.
Liebe
„Ich habe mich mit dir so wohl gefühlt; die Zeit ist wie im Flug vergangen.“ Liebe ist ein Gefühl starker Zuneigung, Wärme und Wertschätzung. Sich bei jemanden angenommen fühlen und dessen Gegenwart genießen drückt sich in tiefer Verbundenheit aus. Der liebende Mensch geht mit Worten und Taten auf Bedürfnisse ein und verspürt Leichtigkeit, wenn auch sein Gegenüber ihn mit allen Stärken und Schwächen annimmt und so behandelt, dass es ihn berührt und selig stimmt. So verstanden ist Liebe eine Kraftquelle, die in guten Zeiten das Glück vergrößert und in schwierigen Momenten Zuversicht und Trost gibt. Sie verleiht Flügel und trifft manchmal mitten ins Herz. Auf der Körperebene werden die Gesichtszüge weicher, im Brustbereich entsteht ein Gefühl von Weite und gleichzeitig Entspanntheit. Beruht Liebe auf Gegenseitigkeit, so ist sie ein starkes Band zwischen Menschen und befriedigt unsere Grundbedürfnisse nach Bindung, Loyalität und Gemeinschaft.
Liebe ist eine Empfindung und es ist ohne Zweifel großartig zu lieben und sein Handeln dementsprechend auszurichten. Wir können sie allerdings nicht erzwingen, vom anderen mit überzogenen Erwartungen einfordern oder gar zur Pflicht machen.
Liebesfähigkeit bedarf der Selbstliebe, d. h. ich nehme mich selbst an aus ganzem Herzen mit all meinen Unzulänglichkeiten. Liebe verleiht dem Leben Sinn und erinnert uns daran, wertschätzend und verzeihend mit uns Nahestehenden umzugehen. Selbst wenn wir jemanden verlieren, so können wir gewiss sein, dass die Liebe bleibt.
Elisabeth Hickmann
Diplom Sozialpädagogin
Systemische Beratung (SG)
Tel. 333 269 0799
beratung@hickmann.it
Stilfserjoch - Der für die Aufwertung des Stilfser Jochs zuständige Landesrat Alfreider Daniel war verst kürztlich am 18.Juli bei einer Informationsversammlung in Prad. Dabei versprach dieser ,die noch offenen rechtlichen Punkte der sog. „Eintrittsgebühr“ aud Südtiroler Seite mit dem Infrastrukturminister Matteo Salvini in Rom abklären zu wollen , um gerade über diese „Eintrittsgebühr“ den Verkehr über die Jochstrasse besser und anrainerfreundlicher organisieren zu können z.B. durch Potenzierung des öffentlichen Personentransports, einer ev. Schliessung der Straße in den Nachtstunden und effizientere Lärm-und Geschwindigkeitskontrollen .
Der Präsident der Stilfserjoch -Gesellschaft Brenner Roland hat sich kürzlich auch mit den SVP Landtagskandidaten Noggler Sepp, Tröger Verena und David Frank zu einem Lokalaugenschein in Spondinig und Prad getroffen , um sich deren Unterstützung für due anstehenden Infrastrukturmaßnahmen längs der Strasse und auf dem Passareal zu sichern . Man will die Projekte auf dem Passareal wie öffentliche Sanitäranlagen (Duschen /WC) ,Fahrraddepot , Verkehrsberuhigungsmaßnahmen und eine bessere Parkinfrastruktur sowie Müllentsorgung (zentrale Sammelstelle und Minirecyklinghof) und Projekte längs der Strasße („Festung Gomagoi“- Tor zum Stilfser Joch) gemeinsam vorantreiben. Pünktlich zur 200 Jahr Feier 2025 die „Eintrittsgebühr“ nach dem Muster wie beim Pragser Wildsee eingeführt werden kann.
Zu den Verkehrsdaten:
Im letzten Sommer haben rund 102.000 Fahrzeuge auf Südtiroler Seite das
Joch befahren.
Davon waren rund 80.500 Autos und rund 21.600 Motorräder.
44.500 Fahrzeuge haben das Joch bergauf befahren, und 57.700 bergab.
Der Gesamtverkehr am Joch kommt zu rund 30% auf Südtiroler Seite, zu
rund 51 % auf der Seite der Lombardei, und zu rund 19 % auf der Schweizer
Seite zustande.
Schluderns - Es dürfte über 40 Jahre her sein, dass es in Schluderns eine Kornernte gegeben hatte. Dabei galt die sonnige Lage rund um die Churburg jahrhundertelang als Kornkammer des Vinschgaus. Der Getreideanbau war nach und nach von anderen Anbauformen, wie den Apfel- und Weinkulturen ersetzt worden. Doch nun hat ein Umkehrtrend eingesetzt. Der Wert des heimischen Korns ist wiederentdeckt worden. Andreas Lingg hat die Ernte aus seinem Acker am Hang unter dem Kalvarienberg bereits eingefahren. Und die Bäuerin Natalie Schwienbacher vom Schlummhof wird ihr Korn auf dem Feld in der Schudernser Ebene demnächst ernten. Die goldgelben Getreidefelder erfreuten jüngst das Auge vieler Betrachter.
Andreas Lingg hatte im vergangenen Herbst auf seinem frisch gepflügten Feld in der Größe von rund 500 Quadratmetern Winterroggen gesät. Den Roggen hatte er zum Teil selbst aus Burgeiser Korn gezogen. Einen Teil des Saatgutes hatte er sich von einem Biobauern aus Kärnten geholt, der dort seit Jahren Vinschger Roggen anbaut. „Den Roggen baue ich in erster Linie an, weil ich ein unbehandeltes, wertvolles Nahrungsmittel für meine Familie erzeugen will“, erklärt Lingg. „Dazu kommt noch ein weiterer Aspekt. Ich möchte meinen Beitrag zur Anbau-Vielfalt leisten, die immer wichtiger wird, um den immer weiter vordringenden Apfelmonokulturen etwas entgegen zu setzen.“ Das reife Getreide erntete Lingg kürzlich mit Hilfe von Famileinmitglieder und Freunden. Derzeit lagert es im Hof des Bauern Rudi Stocker und zwar so lange, bis auch das Getreide von Schwienbacher geerntet ist. Dann wird alles gedroschen. Lingg mahlt sein Korn in der kleinen Mühle daheim, und zwar immer dann, wenn Mehl zum Kochen und zum Brotbacken benötitigt wird. (mds)
Laas/Vinschgau - Seit heuer trägt Marmor & Marillen den Zusatz Markt – Kultur – Fest und definiert damit das, was sich über Jahre entwickelt hat und nun als Inhalt manifestiert. Bei der Vorstellung der Marmor & Marillen-Broschüre Ende Juli in der neuen Marmorwelt in Laas gab es einen kleinen Einblick. Broschüre und Vorstellung haben Tradition in Laas. Auch „um der Arbeit einen bestimmten Wert zu geben“, ließ Koordinator Dietmar Spechtenhauser die Anwesenden wissen. Dass es Spechtenhauser immer wieder gelingt, ehrenamtlich Autoren zu gewinne ist mit Lob und Respekt bedacht worden. Einerseits. Andererseits wissen diese ihrerseits die Broschüre mit Inhalten zu füllen, die immer wieder eine neue Optik auf den Marmor und die Marille werfen. Auf 56 Seiten gibt es deshalb auch heuer viel Neues und Unveröffentlichtes, Interessantes, Wertvolles und - auch Anregungen. Am Kandlwaal etwa soll ein Marmor & Marillen-Themenweg entstehen. Eine Gemeinschaftsskulptur aus Marillenholz und Laaser Marmor macht den Auftakt. Peter Lenz, ein Pionier der hiesigen professionellen Marmorerschließung hat bei der alten Marmorfabrik am Schießstandweg Spuren in Laas hinterlassen. Autor Hansjörg Telfser gab dem Organisationskomitee damit ein mögliches Zukunftsprojekt in die Hand.
Führungen, vier Ausstellungen (in der Marxkirche, im Lechnerstadel, im Freilichtmuseum Marmorwelt und Dauerausstellung in der Fachschule für Steinbearbeitung), Verkostungen, Musik, zwei Festbereiche beim Peernstadel und Santl, und der m & m-Markt mit über 40 Marktständen vom Peernstadl bis zum Santl und der Marmorwelt zeichneten heuer das Kulturfest am 5. und 6. August aus (siehe Laas feiert Marmor & Marillen). Gedankt wurde allen in irgendeiner Form Beteiligten und dem Tourismusverein Schlanders-Laas für die gute Zusammenarbeit. (ap)
Bozen/Vinschgau - Die Vereinigung der Campingplatzbetreiber Südtirols hat das Problem des wilden Campens an Landesrat Arnold Schuler herangetragen – Kontrollen und Strafen müssen verschärft werden.
Am 27. Juli haben sich die Vereinigung der Campingplatzbetreiber Südtirols gemeinsam mit den Vertretenden des Gemeindeverbandes und dem Landtagsabgeordneten Helmut Tauber mit Tourismuslandesrat Arnold Schuler getroffen, um über die Problematik des illegalen Campens zu diskutieren.
Der Präsident der Vereinigung der Campingplatzbetreiber Südtirols, Thomas Rinner, erklärte einleitend, dass „das wilde Campen zunehmend ein ernsthaftes Problem in unserem Land darstellt. Immer mehr Personen entscheiden sich für diese Art der Übernachtung, was nicht nur gesetzeswidrig ist, sondern auch negative Auswirkungen auf die Natur und Umwelt hat und zu Sicherheits- und Hygieneproblemen führt.“
Tourismuslandesrat Arnold Schuler äußerte seine Besorgnis über diese Entwicklung und betonte die Notwendigkeit, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um dem wilden Campen effektiv entgegenzuwirken. Dabei hob er hervor, dass es schwierig sei, Personen, die illegal im Land nächtigen, zu kontrollieren und zu identifizieren. Die Kontrolle, bestätigte der Präsident des Gemeindeverbandes, Andreas Schatzer, obliegt der Gemeindepolizei, die fehlenden Meldepflichten erschweren die Überwachung jedoch erheblich.
Die Anwesenden waren sich einig, dass verstärkte Kontrollen und verschärfte Strafen notwendig sind, um das illegale Campen einzudämmen. Vereinbart wurde, dass der Gemeindeverband die zuständigen lokalen Behörden aufrufen wird, die Kontrollen zu verschärfen. Außerdem sollen die illegalen Angebote auf den Onlineplattformen geprüft werden.
„Es dürfen nur Campingplätze und offizielle Übernachtungsmöglichkeiten genutzt werden“, betonte Arnold Schuler. Er unterstrich abschließend, dass „es uns allen ein Anliegen ist, dem illegalen Campen Einhalt zu gebieten und den Schutz unserer einzigartigen Natur und Umwelt zu gewährleisten. Dazu gehört die Einhaltung der geltenden Regeln und Gesetze.“
Dass der Borkenkäfer nunmehr auch im Vinschgau großen Schaden anrichtet ist mittlerweile mit freiem Auge erkennbar. Die Lage scheint auf den ersten Blick erschreckend, gar einige braune bzw. gerodete Flächen sind weitum sichtbar. Wie es um den Wald bestellt ist und was momentan vor allem gegen den Borkenkäfer unternommen wird, hat der „Wind“ beim zuständigen Forstinspektorat in Schlanders nachgefragt.
von Bruno Telser
Auf die Frage ob der Wald stirbt, antwortet Amtsdirektor Georg Pircher ganz klar mit „Nein“. Die vom Borkenkäfer befallenen Gebiete im Vinschgau betrugen im Winter 2022 ca. 4 % der Waldfläche. Dies liege noch im Rahmen des Überschaubaren. Wie viele Flächen heuer dazu kommen, ist noch schwer abzuschätzen. Fakt ist, heuer gibt es außergewöhnlich hohen Befall. Die braun gefärbten und abgestorbenen Fichten sind dabei nicht das größte Problem, denn diese Bäume sind bereits abgestorben und der Käfer längst ausgeflogen. Momentan bereiten vor allem die neu befallenen Bäume große Sorgen, welche rasch entnommen werden müssen, denn andere Gegenmittel gibt es leider keine. Die Ursachen liegen klar auf der Hand: Sturmtief Vaja hat 2018 für einiges an Schadholz gesorgt und die schneereichen Winter der Jahre 2020/21 ließen ebenso ihre Spuren in den Wäldern zurück. Der Fichtenborkenkäfer (Buchdrucker) ist nur einer von über hundert Arten von Borkenkäfern. Ein mäßiger Befall sei ständig gegeben und normalerweise werden vor allem kranke oder bereits umgefallene Bäume befallen. Durch das viele Schadholz in den Wäldern konnte sich der Käfer überdurchschnittlich stark ausbreiten und vermehrte sich in den trockenen Sommern 2021/22 explosionsartig. Die Schwierigkeiten, der Lage Herr zu werden, liegen laut Pircher vor allem in der für Südtirol noch recht neuen Situation. Es fehlen die Erfahrungswerte mit einem derart starken Befall, zudem mangelt es an Kapazitäten, Arbeitskräften und einer effizienten Verwertungskette um befallene Bäume rasch abzuholzen und zu verwerten. Da man auch für die Wiederaufforstung an die Grenzen der Kapazitäten komme, liege der Fokus momentan darin, Flächen wiederaufzuforsten wo darunter liegende Infrastruktur durch Hangrutschung oder Lawinen gefährdet sein könnte, den Rest müsse die Natur übernehmen.
Gastkommentar - Auch wenn uns der Internethandel und die großen Online-Plattformen mit ihrer riesigen Werbemaschinerie täglich von ihrer Wichtigkeit erzählen wollen: Entspricht das aber wirklich den Tatsachen? Wenngleich viele Menschen ihre Einkäufe bei internationalen Online-Plattformen tätigen: Die Menschen sehnen sich auf der anderen Seite nach einem lebendigen, attraktiven und lebenswerten Ort – so wie es auch unsere Orte und Dörfer im Vinschgau bleiben sollen.
Dazu gehört auch der Erlebniseinkauf. Eine schöne Auslage, eine gute Bedienung, Vertrauen in den Unternehmer, die persönliche Ansprache, das Markterlebnis werden immer nachgefragt werden. Die Menschen werden immer die Attraktivität eines Ortes nachfragen. Der Mensch lebt von Spannung und Entspannung, das liegt in seinem Naturell und das wird in der realen Welt besser befriedigt. Selbst wer oft von der Couch aus bestellt, wird irgendwann nach Abwechslung suchen – und die findet er im Dorf und im Ortszentrum.
Was braucht es, um ein lebendiges und attraktives Dorf zu erhalten und vor allem weiterzuentwickeln? Ein lebendiger Ort bietet eine Mischnutzung. Wir fühlen uns in einem Ortszentrum wohl, die alle Lebensbereiche in einer relativen Nähe abbildet: Wohnen, Freizeit, Arbeit, Einkaufen, Gastronomie, Dienstleistungen, Sport, Kultur, Gesundheit.
Nicht umsonst sprechen wir oft von einem 15-Minuten-Ort, in dem alle wichtigen Einrichtungen vorhanden sind und in einer attraktiven Zeit erreichbar sind. Es muss auch wieder eine Rückkehr zum „menschlichen Maß“ geben: Der Mensch muss der Maßstab für den Ort sein.
Nachhaltiges Wirtschaften, Vertrauen, lokale Produkte, Transparenz, Rückverfolgbarkeit, lebendige Orte, garantierte Qualität, soziale Verantwortung, persönlicher Kontakt und Nähe am Kunden sowie kurze Transportwege spielen dabei eine große Rolle– kurzum: Vertrauen gegenüber Produkt, Händler und Produzent werden immer wichtiger. Nachhaltiges und lokales Einkaufen, Konsumieren und Dienstleistungen in Anspruch nehmen in unserem Ort, dort wo wir leben und wohnen, sind somit Teil unserer Lebensqualität.
Mauro Stoffella, Experte für Ortsentwicklung und Handel im Wirtschaftsverband hds
Neue Führung für die Sparkasse in Sulden: Alex Medda heißt der neue Direktor der höchstgelegenen Sparkasse-Filiale am Fuße der Ortler-Gruppe. Der 30 Jahre junge, aus Schlanders stammende und in allen Bereichen des Bankgeschäftes erfahrene Sparkasse-Mitarbeiter freut sich auf die neue Herausforderung: „Meine Aufgabe sehe ich darin, die Kundinnen und Kunden bei der persönlichen Finanzplanung kompetent zu unterstützen und zu begleiten“, unterstreicht Alex Medda.