Charlotte Dietl: Die Internetportale sind sehr wichtig geworden. Heute schaut jeder, der in den Urlaub fahren möchte in die Portale hinein. Für uns war das ein Anerkennung, vor allem für die MitarbeiterInnen, die sich besonders gefreut haben. Wir haben uns gesagt, unsere Arbeit wird auch honoriert. Ich habe nicht mit einer solchen Platzierung gerechnet, weil wir mit 59 Betten ein kleines Hotel sind, der Quellenhof hat ein Vielfaches mehr. Wir arbeiten vor allem mit Stammgästen.
Vinschgerwind: Sie führen den Matillhof seit Jahren. Führen Frauen Hotels anders als Männer?
Dietl: Das kann ich nicht beurteilen. Jeder, ob Mann oder Frau, hat seine Stärken. Eine Frau ist vielleicht ein bisschen sensibler, etwas feinfühliger, sei es den MitarbeiterInnen gegenüber, oder auch den Gästen gegenüber. Männer sind vielleicht etwas rationaler, auch kalkulierender. In unserem Beruf braucht es beides. Viellciht ist die Frau auch etwas persönlicher, achtet auf Details. Es gibt wohl kein Hotel, welches nur von einem Mann geführt wird, meist von Paaren. Vielfach kommt dabei halt der Mann in den Vordergrund.
Vinschgerwind: Haben Sie Kontakte zu anderen Frauen-geführten Hotels?
Dietl: Überhaupt nicht. Ich habe kürzlich die Südtiroler Frauenhandballmannschaft gesponsort. Die Mannschaft hat unter dem Motto „Frauen für Frauen“ Hotels gesucht, die von Frauen geführt werden. Da sind etwa 12 Sponsorinnen zusammengekommen.
Vinschgerwind: Nochmals zurück zur Bewertung im Internetportal Holiday Check. Sind solche Bewertungen Ansporn für die Tätigkeiten im Hotel?
Dietl: Auf jeden Fall. Die Mitarbeiter haben es zuerst nicht glauben können. Ich denke, alles, das man gern tut, will man in Zukunft noch besser machen. Ich habe sehr motivierte Stammangestellte, die immer wieder einen Schritt weiter gehen wollen. Ein kleiner Betrieb, wie wir das sind, kann nur mit guten Mitarbeitern funktionieren, die hinter dem Betrieb stehen.
Interview: Erwin Bernhart
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