In Sulden tat er dies vor einem „irren Iren“, vor Sir Ernest Shackleton und vor allem auch vor dessen Stellvertreter Frank Wild. Messner hat das Publikum, rund 800 Leute, auf eine emotionale Zeitreise mitgenommen. Eingebettet in das „goldene Zeitalter der Antarktisforschung“ hat Shackleton an vier Antarktisexpeditionen teilgenommen, drei davon hat er selbst geleitet. Auf einer dieser Expeditionen musst er kurz vor Erreichen des Südpols umkehren. Die verwegendste Expedition Shackletons, die als „Endurance-Expedition“ in die Geschichte Einzug gefunden hat, war Mittelpunkt von Messsners Ausführungen. Bei Kriegseintritt Großbritanniens 1914 bricht Shackleton mit 27 Mann auf dem Expeditionsschiff Endurance in Richtung Antarktis auf. Ziel ist es, die Antarktis zu durchqueren. Eine zweite Mannschaft sollte dazu von der anderen Seite des Pols kommend Depots anlegen, um diese Überquerung zu ermöglichen. Messner hat mit Arved Fuchs 1989 diese Idee tatsächlich verwirklicht: In 92 Tagen haben sie den Südpol durchquert.
Shackleton und seiner Mannschaft waren damals anderes bestimmt: Die Endurance wird im Jänner 2015 vom Packeis gefangen, die Küste der Antarktis kann nicht mehr erreicht werden, die Mannschaft muss überwintern und vertreibt sich mit Spielen und definierten Arbeiten die Zeit. Nach mehreren Monaten wird das Schiff vollends aufgegeben und sinkt schließlich im November 2015, nachdem es von den Eismassen zerdrückt worden war. Die Männer trieben auf einer Eisscholle, bestiegen die Rettungsboote und ruderten 5 Tage lan, bis sie die Insel „Elephant Island“. Nach knapp 500 Tagen haten sie erstmals festen Boden unter den Füßen. Rettung war dennoch nicht in Sicht. 1500 Kilometer legte dann Shackleton mit kleiner Mannschaft zu einer Walfangstation zurück, während Frank Wild vor Ort die Männer von einem kollektiven Selbstmord abhielt. Schließlich gelang die Rettung der gesamten Mannschaft.
Messner erzählte derart packend, dass er selbst hie und da vor emotionaler Überwältigung nicht gefeit war. Zwischenapplaus und Begeisterung im Publikum.
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