Dienstag, 09 August 2011 00:00

Leserbriefe

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Der Ober-Vinschgau

In oubern Vinschgau
do geat oam s’Herz auf;
dia Weite fadr Molser Hoad,
dia tuat foscht wea,
ondrsch wea
as  dr Wint und dr Schea.
Deis golda Getroad
fan Schludernser Sunnaberg
deis gips nimmermea.
Wou isch deis pliebn?
„Epflpaam“ sein in Tartscher Pichl
um di Fiaß ummergstellt
„Plantaschn“ mit Dacher wia Zelt,
olz wegn Gelt!
Di Urspringlichkeit dia
ziacht vorbei wia dr Aoubrwint,
lei, dass der holt olm ober kimmp.
Rosina Spiess


Tragikomödie – oder wenn der Rainer mit dem Laimer und dem Bauernbund
Groß war die Freude am 23.07. – nun schien der Landschaftsschutzplan der Gemeinde Schnals endgültig unter Dach und Fach zu sein und somit dem Wunsch der Schnalser und des Gemeinderates Rechnung getragen, dass das Lagauntal in seiner jetzigen Form erhalten bliebe. Doch zu früh hatten sich die alten Zirmbestände in Sicherheit gewiegt. Nach Aussprache zwischen Landesrat  Michl Laimer , BGM Karl Josef Rainer und dem Bauernbund war der Beschluss der Landesregierung, in welchem lt. Dolomiten vom 23.07. zu lesen stand: „Die Errichtung von Straßen würde einen Teil der urwüchsigen Landschaft zerstören und unerwünschten Verkehr in dieses idyllische Berggebiet bringen…“ plötzlich ein „Fehler der Verwaltung“ (Erklärung von LR Laimer, Dolomiten vom 28.07.) Ganz im Sinne von K.J. Rainer und des Bauernbundes sind jetzt die Weichen für die Erschließung des sensiblen Lagauntales gestellt. Besteht die Aufgabe der Politik nun darin, Einzelinteressen vor das Wohl der Allgemeinheit zu stellen? Haben die Wünsche einzelner Grundbesitzer Vorrang vor jenen der Talbevölkerung und der Entscheidung des Gemeinderates? Quo vadis,  Schnalstal?
Im Namen der Ortsstelle Schnals des Südtiroler Alpenvereins
der AVS-Ortsstellenleiter
Michael Langes

Auch Union will Rambach schützen
Kassiert wird und wollen einige wenige aus den Kraftwerken und dies zu Lasten der Natur, zu Lasten der Bevölkerung, die verkabelt ist und wird (x-Stromleitungen über die Köpfe hinweg - Strahlenbelastung);  viele Fische werden durch Wasserkraftwerke getötet (Techniker, welche beim Kraftwerk zuständig sind, sagten mir, dass Fische in die Turbinen hineinkommen, auch modernste Filter können das nicht total verhindern). Der Rambach wurde auf Schweizer Seite unter Schutz gestellt und wird nicht für die Stromerzeugung genutzt. „An den Ufern des Roms. Der Rom ist einer der schönsten Schweizer Haupttalflüsse. Kein Kraftwerk hemmt seinen Lauf, seine prächtigen Auen blieben weitgehend unberührt“. So heißt es in einem Faltblatt von Pro Natura Graubünden. Die Vorstandsfunktionärin und Gemeinderätin der BürgerUnion, Christa Pardeller, sagt, dass die Bachlandschaft und ihre Umgebung und insgesamt die Natur zu erhalten sind. Die sofortige Unterschutzstellung des Rambachs ist gefordert, siehe auch die Bürgerinitiative PRO RAMBACH und Umweltschutzgruppe Vinschgau. Es wird an die Südtiroler Landesregierung appelliert, den Rambach unter Schutz zu stellen. Auf Wasserkraftwerke verzichten und die richtigere und modernere Art der Stromerzeugung, jene der unerschöpflichen Sonnenenergie, nutzen.
Christa Pardeller, BürgerUnion

Nachgedacht

von Don Mario Pinggera

Zu der Zeit, als ich noch Pfarrer des Val Müstair war, bekam ich auch immer wieder Anfragen für Trauungen oder Taufen aus dem Vinschgau. Eine dieser Anfragen ist noch sehr gut im Gedächtnis. Eine Mutter fragte mich (Termin war noch nicht fest), ob ich ihr Kind (in einer Kapelle) taufen könne. Grundsätzlich sagte ich ja, vorbehaltlich aller pfarramtlichen Genehmigungen. Wenige Tage später rief sie mich an und teilte mir den Tauftermin mit, den sie schon, ohne Rücksprache mit mir als Taufspender, fest gebucht hatte. Meine Anfrage, ob nicht ein Datum möglich sei, das auch mir ginge, verneinte sie mit dem Verweis, das Gasthaus sei schon reserviert. Dann müsse es halt „ein anderer machen“. Im Hinblick auf diverse Leserbriefe der letzten „Wind“-Ausgaben kam mir diese Geschichte wieder in den Sinn und damit die Entwicklung, welche diese in meinen Pfarreien für die Zukunft auslösen sollte. Die Geschichte zeigt überdeutlich, wie das eigentliche Sakramentale in der Gefahr steht, äußeren Formen angepasst zu werden. Es ist wichtig, WO die Taufe stattfindet: Ein möglichst idyllischer Ort muss es sein. Eine schön gelegene, kleine Kapelle zum Beispiel. Und es ist wichtig, WER die Taufe spendet. Natürlich sollen Wünsche nach Ort und Person berücksichtigt werden und damit das WO und WER.  Aber ehrlich gesagt, genügen mir diese zwei Aspekte schon lange nicht mehr. Der dritte und meines Erachtens wichtigste Aspekt sollte immer noch das WIE sein: WIE findet die Spendung des Sakramentes statt und nicht nur WO und durch WEN. Was mir nämlich auch immer auffiel, war, dass Taufen ausnahmslos als Familienfeiern und damit Privatveranstaltungen am Sonntag um 11 oder 14 Uhr gestaltet werden. Aus diesem Grund haben wir in der Pfarrei vor einigen Jahren überlegt, wie unsere Taufpastoral in der Zukunft aussehen soll. Die Zeugnisse des Neuen Testaments waren bei diesen Überlegungen hilfreich: Waren Taufen in dieser Zeit doch immer Handlungen, welche in aller Öffentlichkeit stattfanden (als Zeichen der Aufnahme in eine große Christengemeinschaft). So haben wir uns entschlossen, den Taufeltern die Tauffeier im Rahmen des Hauptgottesdienstes (Samstagabend oder Sonntag) anzubieten. Mittlerweile findet von gut 50 Taufen im Jahr lediglich eine (begründete Ausnahme) außerhalb der Messfeier statt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Zahl der Familien im Sonntagsgottesdienst steigt. Die Kinder dürfen während der Taufe zum Taufstein treten und bekommen die Taufe aus nächster Nähe (erklärt) mit. Eltern/Großeltern/Paten bringen sich manchmal auf eigenen Wunsch in die Fürbitten ein, die Predigt wird eine Verbindung vom Evangelium zur Taufe leisten usw. So heißt es ja auch am Beginn des Taufritus: „Mit großer Freude nimmt dich die Kirche auf.“ Und Zeichen für Kirche ist zwar auch der enge Familienkreis, jedoch viel mehr die lebendige feiernde Gemeinde.


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