Der junge Pater Urs Maria Stadelmann ist ein mutiger Mann. Den Pater Urs hat der Bauernbund Vinschgau zu einem Vortrag eingeladen. Bei der Bezirkstagung am vergangenen Montag hat Pater Urs vom Kloster Marienberg „Gedanken zur Landwirtschaft und Schöpfung aus christlicher Sicht“ vorgetragen. Die Bauern hatten einen penibel vorbereiteten und humorvoll vortragenden Gottesmann vor sich. Bei politischen oder auch wirtschaftlichen Entscheidungen solle man vorsichtig sein, mit Gott, mit der Bibel, auch mit dem Papst zu argumentieren, sagte Pater Urs unter anderem. Man hüte sich auch vor Ideologien, denn Ideologien gefährden das Gemeinwohl. „Ich rufe zu ehrlicher und transparenter Diskussion aller Parteien auf.“ Pater Urs bezog sich mit diesem Aufruf auf die Pestiziddebatte in der Gemeinde Mals im Besonderen und auf die Debatte von Anbaumethoden im Allgemeinen. Man solle Schritte aufeinander zumachen, denn es gebe auch Gift, welches die Herzen vergifte. Selbstverständlich rief er die Bauern auch zum Gebet zum Heiligen Geist auf und sie sollten den Sonntag heiligen. Ein denkwürdiges Beispiel führte der Pater an: Wenn er durch die klösterliche Backstube führe, kämen sehr viele Leute, die sich das Backen von Vinschger Paarlen erklären ließen. „Wenn viele Leute den Erklärungen eines Schweizers über das Vinschger Brotbacken lauschten, welches Potenzial habt ihr gebürtigen Vinschger dann, zu erklären, zu erzählen?“
Wenn ein Gottesmann, wie es Pater Urs einer ist, nicht nur „christliche Dekoration“ bei einer bäuerlichen Bezirkstagung gewesen sein soll, könnte das eine oder andere hängen geblieben sein , bei den Bauern, bei den Funktionären, bei der Politik.
So der Heilige Geist will.
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