Mit diesem Vergleich unterstrich der Käsemeister aus dem Zillertal, Bernhard Pircher, die hohe Qualität. „Hut ab, durch die Bank“, lobte er. Pircher war einer der Fachjuroren, die einen Vormittag lang in der Fürstenburg den Alpkäse von 34 Südtiroler Milchviehalmen (27 aus dem Vinschgau und sieben aus anderen Landesteilen) unter die Lupe genommen hatten. Auch drei Ziegenkäse waren dabei. Koordiniert wurde die Verkostung von Betram Stecher und Elisabeth Haid. Ein Hauptkriterium waren Geruch und Geschmack. Am Nachmittag standen die mundgerecht vorbereiteten Alpkäsesorten für das Publikum bereit. Alpverantwortliche und Alppersonal verkosteten und bewerteten. Unter das Publikum mischten sich auch die Landespolitiker Arnold Schuler, Richard Theiner und Josef Noggler. Über Zahlen rund um die Milchviehalmen im Vinschgau informierte anschließend Markus Joos, vom Bezirksamt für Landwirtschaft. Die Auftriebszahlen sind in den vergangenen 25 Jahren mit 1400 bis 1400 konstant geblieben. 200 Kühe aus anderen Landesteilen machen Rückgänge wett. „Auf der Alm spiegelt sich das wider, was im Tal passiert. Wenn unten auf Äpfel gesetzt wird, fehlen oben die Kühe“, so Joos. Durchschnittlich bewirtschaften drei Personen eine Alm, 40 Prozent sind Frauen. Es kommt regelmäßig zum Personalwechsel. Pro Almsommer werden 1,5 Mio Liter Milch verarbeitet (38 Mio gehen an die Milchhöfe). Sorge bereitet die nicht ausbezahlte Alpungsprämie für 2014. „Das Geld liegt irgenwo auf Eis. Das ist ungut, denn wir sind darauf angewiesen, sagt ein Alpmeister. Der zuständige LR Schüler versprach eine baldige Klärung und Ausbezahlung. Beim Publikum überzeugte der Käse der Schleiser Alm vor jenem der Melager Alm (Langtaufers) und der Mitteralm (Taufers i.M.) Musikalisch umrahmt wurde die Kasverkostung von der „Tauferer Tanzlmusi“.
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