Frank erinnerte daran, dass vor fünf Jahren ein erstes Projekt eines 9-Loch-Golfplatzes in den Ischgl-Wiesen gescheitert ist und 2013 die Obere Au als neuer Standort von den Golfbetreibern ausgewählt wurde, daraufhin ein Promotorenkomitee um den Heimatpflegeverband die Unterschutzstellung der Au beantragte. Derzeit ist das Amt für Landschaftsökologie dabei, eine Erhebung durchzuführen, um die Schutzwürdigkeit zu bewerten, wie Georg Praxmarer erklärte. Sollte diese Erhebung zum Ergebnis führen, dass die Obere Au schützenswert ist, dann wird die Idee zur Errichtung eines Golfplatzes fallen gelassen, meinte der Bürgermeister am Ende des Diskussionsabends. Florin Florineth von der BOKU Wien zeigte mehrere Golfplätze in Südtirol, Österreich und der Schweiz. Er betonte, dass ein 9-Loch-Golfplatz rund 20 bis 30 ha Grundfläche benötigt, der Boden besandet, wasserdurchlässig und trittfest sein sollte. Eine Au ist nach Florineth dafür höchst ungeeignet. Wahrscheinlich muss man 80 bis 100 cm Boden abtragen. Will man neben dem Golfplatz eine Naherholungszone machen, dann muss der Golfplatz aus Sicherheitsgründen mit einem hohen Zaun umgeben werden. Peter Ortner, der Obmann des Heimatpflegeverbandes und Eva Prantl, die Vorsitzende der Umweltschutzgruppe Vinschgau unterstrichen den Schutz der letzten Auwälder, welche nach den EU Richtlinien zu den wertvollsten Lebensräumen gehören. Kurt Sagmeister, der Direktor der Vinschgau Marketing, betonte, dass man mit einem Golfplatz nicht den klassischen Golfspieler in den Vinschgau locken, sondern den Vinschgauurlaubern nur eine zusätzliche Attraktion anbieten möchte. In der Diskussion sprach sich niemand grundsätzlich gegen einen Golfplatz aus, die Obere Au sollte aber nur als Naherholungszone aufgewertet werden. Die Bauern sollten dort auch keine Gülle und keinen Mist ausbringen. Mehrere Redner verwiesen auf das Ex-Flughafengelände in Schluderns als geeigneteren Standort für einen Golfplatz.
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