Das ist der „Ötzi Alpin Marathon“, der extremste Marathon im ganzen Land, der die Teilnehmer von Naturns auf den Schnalstaler Gletscher führt.
Dieses einzigartige Sportevent vereint drei unterschiedliche Sportarten und wird aufgrund unterschiedlicher Vegetationen, denen die Sportler ausgesetzt sind, der Bezeichnung „extrem“ völlig gerecht.
Nicht nur in sportlicher Hinsicht ist der Marathon ein einzigartiges Erlebnis; das Event bietet auch einen geschichtlichen Hintergrund. Denn die Sportler wandeln auf den Spuren des wohl berühmtesten Mannes aus dem Eis, „Ötzi“, dem dieses Event seinem Namen verdankt und dessen Fundort sich im Zielbereich des Marathons befindet.
Um Punkt 9 Uhr fiel bei strahlendem Sonnenschein im Naturnser Dorfzentrum der Startschuss zur 12. Auflage. Nach 24,2 Kilometern und 1.579 Höhenmetern im Mountainbikesattel tauschten die Sportler ihr Bike gegen die Laufschuhe ein und machten sich auf den Weg nach Kurzras. Dort angekommen, schnallten sie sich die Tourenskier an und mussten im dichten Nebel und bei leichtem Schneefall noch 6,2 Kilometer zurücklegen, um das Ziel bei der Bergstation der Gletscherbahn auf der Grawand zu erreichen. Von den 225 Einzelstartern erreichten am Ende 184 Athleten das Ziel. Von den 53 gestarteten Teams schafften es 48 (darunter zwei Frauenstaffeln) bis nach Schnals.
Nach 3:26.51,8 Stunden, 42,2 Kilometern und 3.266 Höhenmetern war der erste Teilnehmer im Ziel. Es war kein Unbekannter: Philipp Götsch aus Dorf Tirol konnte bereits vor vier Jahren den „Ötzi-Marathon“ gewinnen. Aber so knapp wie heuer wurde das Rennen noch nie entschieden. Gerade einmal 15,4 Sekunden war er schneller als Georg Piazza.
Mit Oswald Weisenhorn platzierte sich auch ein Vinschger auf dem Podium. Der Malser beschenkte sich mit dem dritten Platz, einen Tag vor seinem 45. Geburtstag, selbst.
Bei den Frauen konnte eine Vinschgerin jubeln. Anna Pircher aus Morter, die keine Unbekannte in der Sportszene ist, setzte sich nach 4:17.16,5 Stunden die Krone auf und feierte mit fast neun Minuten Vorsprung einen klaren Sieg. Bei den Staffeln hießen die Siegerteams Team Dynafit (Herren) und Team Skinfit Bozen (Damen).
Am Ende wurde jeder, der das Ziel erreichte, von den Fans wie ein Held gefeiert. Denn die Athleten gingen nicht nur körperlich sondern auch psychisch bis zur Grenze der eigenen Belastbarkeit und konnten stolz darauf sein, diese extreme Herausforderung gemeistert zu haben.
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