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Dienstag, 17 Februar 2015 00:00

Spezial - Schlanders ist anders: Die Wirtschaft im Blick

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s42 4994Schlanders genießt als Wirtschaftsstandort große Wertschätzung im Vinschgau. Ganz oben auf der Wunschliste der Wirtschaftstreibenden stehen eine bessere Verkehrsanbindung und die Reduzierung der Gebühren. Zuhause sind in Schlanders große Betriebe, genauso wie Klein- und Mittelbetriebe, die ein Auskommen suchen. Den Ton gibt aber die Landwirtschaft an. Der Vinschgerwind hat viele Zahlen zusammengetragen, hat Interviews geführt, sich Traditionsbetriebe und „junge Küken“ herausgepickt.

von Angelika Ploner

Dieter Pinggera stellt der Wirtschaft in Schlanders ein gutes Zeugnis aus. Des Bürgermeisters Sorgenkind ist einzig das Krankenhaus. Die Schließungspläne, die seit Monaten im Raum stehen, bereiten Pinggera Bauchschmerzen.

Mit gutem Grund: Die medizinische Versorgung ist das eine, das Krankenhaus ist aber auch für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt enorm wichtig, schließlich stellt es den größten Teil an Arbeitsplätzen, ist Primus unter den Arbeitgebern in Schlanders. Blickt man in den Vinschgau rangiert das Krankenhaus sogar auf Platz zwei. „Es sind knapp 400 Personen derzeit im Krankenhaus Schlanders beschäftigt“, heißt es in der Personalabteilung des Krankenhauses auf Anfrage des Vinschgerwind. Eine stolze Zahl. Krankenhaus, Schulen, verschiedene Ämter, die Bezirksgemeinschaft: Der öffentliche Dienst nimmt als Arbeitgeber im Wirtschaftsleben von Schlanders überhaupt eine wichtige Rolle ein. Viele Arbeitnehmer pendeln von außen zu und  verdienen in Schlanders ihr tägliches Brot. Dieter Pinggera zählt auf: „Rund 130 Personen sind in der Bezirksgemeinschaft beschäftigt, im Schulsprengel Schlanders rund 120 Personen, im Oberschulzentrum etwa 100, in der Landesberufsschule rund 60 Personen und im Bürgerheim kommen wir auf 90 Beschäftigte.“  Die  Zahlen sind Richtwerte, sagt der BM.

Vom öffentlichen Dienst in die Privatwirtschaft. Im privaten Sektor heißt der größte Arbeitgeber Recla GmbH. 230 Mitarbeiter arbeiten beim Speckfabrikanten in der Industriezone Vetzan. Franz und Gino Recla, die Inhaber, haben den Speck in die Welt gebracht, mittlerweile verteilen sie Speck- und Wurstwaren bis nach Honkong. Mit einem Jahresumsatz von über 80 Millionen zählt die Recla GmbH zu den Großen im Vinschgau und in Südtirol. (s. Interview S. 40)
An dritter Stelle reiht sich ein für Schlanders bezeichnendes Unternehmen: Die GEOS, die Genossenschaft der Obsterzeuger Schlanders. „Die GEOS beschäftigt 120 Mitarbeiter“, sagt Hannes Spögler, der neue Geschäftsführer der GEOS, der – ganz nebenbei erwähnt – vor kurzem den langjährigen Direktor Karlheinz Wörnhard beerbt hat. Führt man die Reihe der bedeutenden Arbeitgeber in Schlanders fort, dann sind da noch zwei zu nennen: die Firma Mair Josef & Co. und die Marx AG. Die Firma Mair Josef & Co. beschäftigt derzeit 104 Mitarbeiter, die Marx AG  hingegen 89 Mitarbeiter.

Wirtschaftsleben. Schlanders hat eine breit aufgestellte Wirtschaftsstruktur, sagt BM Pinggera. Und doch: Tonangebender Wirtschaftszweig - mit Abstand - ist die Landwirtschaft. 312 landwirtschaftliche Mitgliedsbetriebe zählt die GEOS. Diese bewirtschaften eine Katasterfläche von rund 1.000 Hektar und produzieren durchschnittlich 70.000 bis 75.000 Tonnen an Äpfeln im Jahr. „Zu 77 Prozent werden Golden Delicious angebaut, 8 Prozent macht die Sorte Red Delicious aus, gefolgt von Pinova und Gala mit jeweils 4,5 Prozent“, erklärt Hannes Spögler dem Vinschgerwind. Nur 7 Prozent macht der Anteil von Bio in Schlanders aus, der Rest entfällt auf den konventionellen  Obstbau. Vor knapp 70 Jahren, im Jahr 1946 – kurz nach dem 2. Weltkrieg – wurde die GEOS gegründet. Zweifelsohne hat sie die wirtschaftliche Entwicklung von Schlanders und darüber hinaus in entscheidendem Maße beeinflusst, mehr noch: Sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt.
Weitere Branchenschwerpunkte sind das produzierende Gewerbe, der Handel und der Tourismus in Schlanders. Während das produzierende Gewerbe und der Handel im Wirtschaftsleben von Schlanders mitmischen, spielt der Tourismus vergleichsweise – etwa zu Naturns - nur eine kleine Rolle. „Der Tourismus in Schlanders ist schwach“, bemängeln Dieter Pinggera und hds-Bezirksleiter Walter Holzeisen. Das spürt vor allem der Handel. „Der Kuchen ist immer gleich groß“, erklärt Holzeisen, „es muss Kaufkraft von außen kommen, damit es dem Handel gut geht.“ Vor allem aber fehle in Schlanders ein Camping.
72 Beherbergungsbetriebe zählte der Tourismusverein Schlanders-Laas im Jahr 2012/2013. An 120 Tagen waren diese ausgelastet, die Aufenthaltsdauer lag bei durchschnittlich 4 Tagen. Die Zahlen beziehen sich nicht auf das jüngste, sondern das davorliegende Tourismusjahr, die neuesten Zahlen liegen noch nicht auf dem Tisch.

Gewerbegebiete. „Im Bauleitplan der Marktgemeinde Schlanders sind drei Gewerbegebiete mit einem Flächenausmaß von insgesamt 22,70 Hektar ausgewiesen“, erklärt Pinggera dem Vinschgerwind. Rund 15,4 Hektar entfallen allein auf die Gewerbezone Vetzan. Detail am Rande: In den vergangenen zehn Jahren sind rund 22 Prozent der im Gemeindegebiet konzessionierten Baumasse in den Gewerbegebieten errichtet worden.
Zwischen 1975 und 1980 ist die Gewerbezone Vetzan erschlossen worden, auch die Erschließung der Gewerbezone Schlanders fällt in diesen Zeitraum. Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre kam dann das Gewerbegebiet Kortsch dazu. Vor allem das Baugewerbe – Maurer, Tischler, Schlosser, Hydrauliker – sind in den drei Gewerbezonen zu finden, bis auf wenige Ausnahmen Kleinbetriebe, die durchschnittlich 2 – 10 Mitarbeiter beschäftigen. Nachfrage nach neuem Gewerbegrund gibt es derzeit keine einzige.

Die Stärken. Gute Mitarbeiter zu finden, sagt Alfred Marx, sei nicht leicht, aber machbar. Das bestätigen auch Ulrich Rechenmacher und Günther Telser vom Ingenieur- und Vermessungsbüro Alphaplan in Kortsch: „Vielfach fehlt speziell bei jungen Leuten die Selbstständigkeit und die Motivation sowie der Ehrgeiz neue Herausforderungen anzunehmen.“ Und doch: Die hiesigen Mitarbeiter zählen zu den Stärken des Wirtschaftsstandorts Schlanders, sie zeichnen sich durch Arbeitseinsatz und Fleiß aus, sagt Franz Recla. Hinzu kommt der persönliche Kontakt unter den Wirtschaftstreibenden. „Das ist sicher eine Stärke von Schlanders, die Zusammenschau aller Wirtschaftszweige“, sagt Marx. Bürgermeister Dieter Pinggera schwärmt: „Die positiven Eigenschaften des Wirtschaftsstandorts sind vor allem die Zentrumsfunktion, die geografisch zentrale Lage im Vinschgau, die Fußgängerzone, das Vorhandensein aller wesentlichen Einrichtungen, Ämter und Dienstleistungen, die gute Verkehrsanbindung der Gemeinde, die Erreichbarkeit und Mobilität durch öffentliche Verkehrsmittel, die effiziente und innovative Gemeindeverwaltung und die hohe Lebensqualität.“ (siehe Interview Seite 42)
Es ist aber auch der Service- und Qualitätsgedanke, der von vielen Unternehmen gelebt wird und zu den Stärken von Schlanders zählt. Kompetenz hat man sich in mehreren Bereichen angeeignet, ist mit der Zeit gegangen. Beispiel: die Firma Mairösl Josef in Schlanders. Das Angebot ist über die Jahre zu einem vielfältigen angewachsen: Angefangen hat man klassisch mit Hydraulikerarbeiten, mittlerweile reicht das Angebot von Öl-, Gas-, Holz und Pelletheizungen, Wärmepumpen, kontrollierter Wohnraumlüftung über Solar- und Staubsaugeranlagen, Sanitäranlagen bis hin zu zweckmäßigen oder – je nach Wunsch – exklusiven Bädern. Wer sich auf Ideensuche begeben mag, für den stehen jede Menge Bad-Ideen in den hellen Ausstellungsräumen an der Hauptstraße bereit. Sämtliche Leistungen - von der Planung bis zur Installation und vom Großprojekt bis zum Einfamilienhaus – werden von Mairösl durchgeführt. Das geht natürlich nur mit Mitarbeitern, auf die Verlass ist, sagt Sonja Mairösl.

Es gibt Licht- und Schattenseiten. Als Belastung empfinden die Unternehmer die hohe Steuerbelastung. „Diese beläuft sich derzeit um die 60 Prozent“, sagt Marx. Zudem wird mit unnützer Bürokratie den Unternehmen das Leben schwer gemacht. „Das Wort Bürokratieabbau ist eine Floskel. Fakt ist, dass die Bürokratie konstant zunimmt. Der Aufwand und die Kosten sind enorm“, sagen Rechenmacher und Telser von Alphaplan. Die eigentliche Arbeit rücke in den Hintergrund. Lokal wird vor allem die Verkehrsanbindung als schwierig empfunden. Lokale, nationale oder gar internationale Ziele sind nur langsam zu erreichen. Alles läuft über die Straße. Infrastruktur, Straßen, die Glasfaserleitung: Die Wunschliste an die lokalen Politiker ist eine lange. Und nicht zuletzt, wünscht man sich eine unternehmerfreundlichere Haltung.

Die Umwelt. Der Umweltgedanke spielt in vielen Betrieben, die in Schlanders angesiedelt sind, eine große Rolle. Beispiel Marx AG: „Durch die Umstellung auf Photovoltaik wird seit einigen Jahren ein großer Anteil des benötigten Strombedarfs bei der Schotterverarbeitungsanlage und der Fertigbetonanlage selbst abgedeckt“, erklärt Alfrd Marx. Im Jahr werden damit an die 80.000 Liter Dieseltreibstoff für die Stromgeneratoren nicht mehr benötigt. Das wirkt sich natürlich auch positiv auf die Umweltbilanz aus. Und auch beim Fuhrpark hat man bei der Marx AG die Umwelt stets im Blick: Euro 5 und Euro 6 klassifizierte LKWs und Betonmischer gehören zum Standard, bei den Greifbaggern sind Stage IIIA-Motoren im Einsatz und sogar Bagger, die mit Hybridantrieb laufen.

 

„Unternehmer werden als Melkkühe missbraucht“

s42 1792Vinschgerwind: Die Recla GmbH ist ein big player im Vinschgau und der größte Arbeitgeber in Schlanders. Wieviele Mitarbeiter beschäftigen Sie derzeit?
Franz Recla: Ich denke, das mit dem „big player“ ist  etwas übertrieben. Wir sind mit unseren 230 Mitarbeitern in der globalen Wirtschaft immer noch ein kleineres Familienunternehmen.
Als Sie und ihr Bruder Gino den Betrieb übernahmen, mit wievielen Mitarbeitern haben Sie angefangen?
Als wir vor 30 Jahren in den neuen EWG-Exportbetrieb nach Schlanders übersiedelt sind, beschäftigten wir 12 Mitarbeiter und erreichten einen Jahresumsatz von etwa 3,6 Millionen Euro.
Wieviel Umsatz macht die Recla GmbH heute im Jahr?
Wir erreichen einen Jahresumsatz von etwas über 80 Millionen Euro und generieren jährlich eine Wertschöpfung von knapp 40 Millionen Euro. Die Wertschöpfung bleibt weitestgehend im Land und wird ausgegeben für Personalkosten, Energiekosten an Fernheizwerk und SEL, Dienstleistungen an heimische Handwerker, Dienstleister und Berater, Finanzierungsrückzahlungen, für Gebühren und Steuern an Land und Gemeinde. Im Vorjahr 2014 haben wir für  Gebühren, Steuern und Sozialabgaben knapp 11 Millionen Euro überwiesen!
Die Zukunft ist gesichert: Zwei neue, junge Gesichter zeigen sich in der Führungsetage.
Wir freuen uns sehr, dass durch den Eintritt unserer Söhne die Familientradition in der 3. Generation fortgeführt wird.David und Robert (i. Bild) haben bereits Verantwortung übernommen, Paul wird nach seiner Berufserfahrung im Ausland nachrücken und vielleicht kommt von den zwei Jüngsten auch noch einer nach. Sie werden in den kommenden Jahren die Gesamtleitung übernehmen.
Wo liegen die Absatzmärkte der Firma Recla?
Über zwei Drittel bleibt im Inland, Exportländer sind Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweiz, Skandinavien, Benelux, England, USA, Canada und Hongkong.
Die USA haben Sie vor wenigen Jahren als Absatzmarkt  besonders ins Auge gefasst. Inwieweit sind diese Pläne gediegen?
Wir sind 2004 als erste Speckhersteller für den US-Markt zugelassen worden. Damals sind wir mit zwei  Hammen Speck zur Fancy Food Messe nach New York aufgebrochen. Wir haben das in den USA noch unbekannte Produkt durch harte Pionierarbeit eingeführt. Es wurden dann bald Karton, Paletten und nun verschiffen wir regelmäßig einen Container pro Monat.
Von Schlanders in die Welt, welches sind die Vor-, welches die Nachteile?
Die Standortvorteile sind zum einen die Verfügbarkeit von zuverlässigen Mitarbeitern und zum andern die gute Luft zwischen den Gletschern Ortler und Weißkugel. Letztere ist nicht nur qualitativ gut für die Speckreifung, sondern bringt bedeutende Energieeinsparungen. Wir beziehen Fernwärme und seit Jahren ausschließlich umweltfreundlichen Wasserkraftstrom von der heimischen Energiegesellschaft SEL. Die Standortnachteile sind zum einen die im europäischen Vergleich überhöhten Unternehmenssteuern, lokalen Immobilen Gebühren, Wasser-/Abwasser und Müllgebühren, wie auch die europaweit höchsten Energiesteuern. Dann der Gesetzesdschungel mit viel zu viel unnützer Bürokratie und in Südtirol wird dazu noch übertrieben, z.B. bei Arbeitssicherheit und Unfallverhütung.  Aber auch die Verkehrsanbindung ist schwierig, wobei es im Tal nur noch wenige Umfahrungen bräuchte. Und das Schlimmste ist die immer wieder unternehmerfeindliche Haltung seitens einiger öffentlicher Macher. Unternehmer werden vielfach als Melkkühe missbraucht, als Steuerhinterzieher, Profiteure und als unsozial ins Abseits gestellt. Sir Winston Churchill formulierte treffend. Ich übersetze: Manche Leute halten Privatunternehmen für einen zu jagenden Tiger, der zu erschießen ist. Andere sehen in ihm eine Kuh, die es zu melken gilt. Nicht genug Leute erkennen in ihm das gesunde Pferd, das einen strengen Karren zieht.


„Glasfaserinfrastuktur in Gewerbegebieten kommt“

s42 5545Vinschgerwind: Wie attraktiv ist Schlanders als Wirtschaftsstandort? Eine Einschätzung?
Dieter Pinggera: Schlanders ist ein höchst attraktiver Wirtschaftsstandort, liegt im Zentrum des Bezirkes und verfügt über alle maßgebenden Einrichtungen, Dienstleistungen und Infrastrukturen, welche die BürgerInnen und Unternehmen benötigen. Die zentrale Lage ist auch verkehrstechnisch günstig; so sind alle drei Gewerbezonen gut an die Hauptdurchzugsstraße angebunden. Die Gemeindeverwaltung bemüht sich außerdem den Steuerdruck für die Unternehmen in Schlanders so gering wie möglich zu halten (z.B. GIS).
Wo hebt sich Schlanders ab?
Als allgemeine positive Eigenschaften des Wirtschaftsstandortes Schlanders ist einiges zu nennen: die Zentrumsfunktion, die geografisch zentrale Lage, die Fußgängerzone, das Vorhandensein aller wesentlichen Einrichtungen, Ämter und Dienstleistungen, die gute Verkehrsanbindung, die Errreichbarkeit und Mobilität durch öffentliche Verkehrsmittel, die effiziente und innovative Gemeindeverwaltung und die hohe Lebensqualität.
Was fehlt in Schlanders?
Im Bereich Tourismus, welcher in Schlanders im Vergleich zu anderen Gemeinden in Südtirol als schwach eingestuft ist, gibt es ein großes Potential. Aus diesem Grund wurde auch die Ausarbeitung eines Tourismusentwicklungskonzeptes in Auftrag gegeben, welches Chancen und Maßnahmen zur Stärkung  aufzeigt.Eine Herausforderung ist es, die vorhandenen öffentlichen Ämter und Dienstleistungen abzusichern und die Peripherie gegenüber den zentralistischen Tendenzen aus Bozen zu stärken.
Mit welchen Problemen kämpfen die Betriebe?
Die Betriebe in Schlanders kämpfen mit den selben Problemen wie Wirtschaftsbetriebe in anderen Gemeinden. Der Großteil der Probleme der Wirtschaftstreibenden ist auf höherer Ebene angesiedelt. Dazu zählen vor allem der extrem hohe Steuerdruck, die oft nicht nachvollziehbaren Auflagen im Bereich der Arbeitssicherheit und bei der Ausbildung von Lehrlingen sowie die große Bürokratie.
Stichwort Infrastrukturen: Zufrieden?
Schlanders bietet im Bereich der Infrastrukturen im Allgemeinen sehr gute Voraussetzungen für die Wirtschaftstreibenden. Die Gemeinde bemüht sich laufend und mit großem Aufwand die Infrastrukturen zu modernisieren und zu potenzieren. In diesen Wochen beginnen außerdem die Arbeiten für die Verlegung der Glasfaserinfrastruktur in allen drei Gewerbegebieten.
Welche politischen Akzente braucht der Wirtschaftsstandort Schlanders für eine erfolgreiche Zukunft?
Die Gemeinden werden sich zunehmend im Wettbewerb untereinander befinden. Um in diesem Bereich gerüstet zu sein, wurde in dieser Amtsperiode eine ganzheitliche Komunalentwicklung “Schlanders 2020” betrieben und als eines der Resultate daraus ist auch Schlanders Marketing entstanden.Schlanders Marketing soll u. a. den Wirtschaftstreibenden in der Gemeinde unterstützend und stärkend zur Seite stehen, die Bestrebungen der Wirtschaft flankieren und die Zusammenarbeit fördern.  Bei Bedarf können in der Gemeinde Schlanders außerdem weitere Gewerbeflächen vergeben werden und auch besonders im touristischen Bereich steht die Gemeinde neuen touristischen Betrieben und Erweiterungen bestehender Betriebe positiv gegenüber (laufende Bauleitplanänderung zum Campingplatz, Tourismus-Entwicklungs-Konzept). Außerdem bietet sich mit dem Kasernenareal eine enorme Chance für den Wirtschaftsstandort Schlanders, wobei wir ein attraktives Gesamtkonzept erarbeitet haben.


Erfolgreiche Betriebe – Vorzeigeunternehmen – gibt es einige in Schlanders.
Herausgepickt haben wir – stellvertretend - einen, der heuer Geburtstag hat: Graber.

60 Jahre Graber Bettenhaus

s42 831160 Jahre alt und voller neuer Ideen: Das Bettenhaus Graber in Schlanders zeigt, dass die Zukunft neuen Ideen gehört. STELVIO nennt sich die jüngste Kreation, mit der Graber derzeit den deutschsprachigen Markt erobert. STELVIO, das sind Duftsäckchen und Kissen – von Hand und mit viel Liebe von Graber kreiert und produziert.
Kühne Ideen sind bei Graber keine Seltenheit. Ständig entwickelt man sich weiter, erfindet Neues oder zaubert Aktionen  für Kunden. Graber hat nicht nur Seele, sondern auch Herz. Denn neben erstklassiger Qualität in einem wohl sortierten Sortiment, steckt Herzblut drin, Kreativität, Mut. Das macht das Unternehmen unverwechselbar. Natürlich gab es Schlüsselmomente in der 60-Jährigen Betriebsgeschichte, Auf- und auch Abschwünge. Die Anfänge von Johann Graber, der 1955 das Unternehmen als Tapezierer gründete, waren mühsame und verlangten großen Arbeitseinsatz ab. Johann Graber war arbeitsam und ambitioniert bis in die Fingerspitzen, heute gilt dasselbe für Sohn Herbert, seine Frau Thea,  der dritten Generation die bereits aktiv eingebunden ist  und die Mitarbeiterinnen von Graber. War damals das Tapezieren Kernstück des Geschäfts, so sind es heute gleich mehrere Bereiche, die Graber bilden: Fahnen, Bettenhaus und STELVIO. Das wohlsortierte Sortiment – Heimtextilien Betten und Bettwäsche, Matratzen, Hand- und Badetücher, Bademäntel, Badeteppiche -  verteilt sich auf zwei Etagen.  Die Atmosphäre ist hell, freundlich, vor allem aber familiär. Und überall sprüht es vor Ideen ....


Eines der Jüngsten im Reigen der Schlanderser Unternehmen ist die Flamingo Group. Dahinter steht der Jungunternehmer Thomas Graber.

„Es ist vor allem Mut gefragt“

s47 flamingoVinschgerwind: Was ist Euer größtes Kapital bei der Flamingo Group?
Thomas Graber: Unser größtes Kapital sind unsere Kreativität und unsere Visionen. Die Flamingo Group ist ein junges Team mit innovativen Ideen.
Gründen, investieren, wachsen: Die junge Erfolgsgeschichte Eures Unternehmens - der Flamingo Group -  ist genau diese.
Ganz so einfach ist es nicht, denn dahinter steckt viel Fleiß, Energie und Arbeit. Von Anfang an war Durchhaltevermögen und Mut gefragt. Wir blicken mit viel Zuversicht und neuen Investitionen Richtung Zukunft.
Auch der Kunde ist für den Erfolg verantwortlich. Wer sind Eure Kunden?
Unsere Kunden sind auf der einen Seite Werbeagenturen, Architekten und Designer, auf der anderen Seite Unternehmen wie: FC-Südtirol, ADAC Germany, Loacker AG, Brauerei Forst, Rossins Restaurants, Kabel 1....usw.
Welchen Stellenwert nimmt in Eurer Philosophie die Umwelt ein?
Umweltbewusstsein ist ein sehr wichtiger Punkt in unserer Betriebsphilosophie. Darauf wird nicht nur bei den verwendeten Grundmaterialien geachtet, sondern auch beim Maschinenpark. Wir investieren ausschließlich in umweltfreundliche Technologie, in Kürze wird unser Maschinenpark mit einer weiteren neuen hochmodernen, leistungsstarken und ökologischen Großformat-Digitaldruckmaschine ergänzt.

 

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