Ziel war es, die Möglichkeit einer künftigen Bahnverbindung über die Grenzen hinaus von Norden nach Süden und umgekehrt näher zu untersuchen und eventuell die Projektierung voranzutreiben. Die Einreichung und Genehmigung eines INTERREG IV-Projektes Italien-Schweiz im Herbst 2010 ermöglichte es dann, die Machbarkeit dieses Vorhabens tiefergehend zu überprüfen. In mehreren Projektphasen und Teilprojekten wurden die volkswirtschaftlichen Auswirkungen und die technische Umsetzbarkeit ausgelotet. Als ökonomisch günstigste Variante wurde diejenige, die von Scuol direkt nach Mals und/oder umgekehrt führt, in Betracht gezogen. Da aber sowohl die Linien der Rhätischen Bahn sowie die Anschlussstrecke Meran-Bozen bereits elektrifiziert sind, musste die geplante Bahnverbindung zwischen dem Vinschgau und dem Engadin auch elektrisch betrieben werden. Die Elektrifizierung der Strecke Meran-Mals war somit unbedingte Voraussetzung für die weitere Vorgangsweise. Die eingesetzte grenzüberschreitende Arbeitsgruppe und die Abteilung Mobilität des Landes haben einen Änderungsantrag zur Ausarbeitung einer Machbarkeitsstudie für die Elektrifizierung der Strecke Meran-Mals eingereicht und es wurden INTERREG-Mittel für dieses Vorhaben in Höhe von 225.000 Euro genehmigt. Damit konnten die entsprechenden Studien zu Landschafts- und Ortsbild, zur Variantenanalyse, für Projekte zur Stromversorgung, geologische Studien für Mastfundierung, die Machbarkeit zur Verlängerung der Bahnsteige, Signalsystemoptimierung, Risikoanalyse, dynamische Lastflussanalyse und natürlich eine umfassende Kostenanalyse durchgeführt werden. Dank dieser Vorarbeiten erfolgte am 16.12.2014 der Beschluss der Landesregierung zur Elektrifizierung der Vinschger Bahn. Die Vorteile dafür liegen auf der Hand: internationale Anbindung, verbesserter Fahrkomfort, Reduzierung der CO2 Emission, Reduktion von Betriebskosten durch Anbindungen an lokale Energienetze und einheitliche Zugflotte im ganzen Land. Die Weichen wären damit gestellt, um an dem bestehenden Lückenschluss zwischen der Vereinalinie der RhB und der Vinschger Bahn weiterzuarbeiten. Aber auch dafür wurden mit der Erstellung einer volkswirtschaftlichen Studie und der Planung der technischen Variante einige Voraussetzungen im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bereits geschaffen.
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