Nach einem Referat von Werner Pramstrahler vom Arbeitsförderungsinstitut und von Verena Rinner, der Direktorin des Oberschulzentrums Schlanders, gab es eine angeregte Diskussion über die Ausbildungswege sowie die Chancen, Herausforderungen und Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt. Pramstrahler stellte die Studie „Jugend und Arbeit“ vor, die vom Arbeitsförderungsinstitut ausgearbeitet wurde. Offiziell spricht man heute von einer Jugendarbeitslosigkeit von 43% in Italien und von 12% in Südtirol. Diese Zahlen müssen aber revidiert werden, denn tatsächlich arbeitslos und auf Arbeitssuche sind nur rund die Hälfte dieser Personen. Problematisch ist die Situation von sogenannten NEETs, also Jugendlichen, welche keine Schule besuchen, keine Ausbildung machen und auch keiner Arbeit nachgehen. Jugendliche zählen zu den Verlierern der Wirtschaftskrise, weil durch die Sparprogramme, sowie den Aufnahmestopp im öffentlichen Dienst viel weniger Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung stehen und viele nur über befristete Arbeitsverhältnisse den Einstieg in die Berufswelt finden. Flexibilität, Mobilität und Eigeninitiative sind deshalb gefragt. Es ist schwierig, Prognosen für die Zukunft zu machen, meinte Pramstrahler, wichtig ist eine stärkere Berufsbegleitung, mehr praktische Arbeitserfahrungen während der Oberschulzeit und eine größere Durchlässigkeit zwischen den verschiedenen Bildungseinrichtungen. Verena Rinner betonte vor allem die Wichtigkeit einer breiten Ausbildung, das Erlernen von Sprachen und die soziale Kompetenz. Dies wird an der Oberschule auch umgesetzt. (hzg)
{jcomments on}