Mals/Obervinschgau
Wie ist derzeit die Lebenssituation der Jugendlichen im Obervinschgau? Wie ist die Lebenssituation in 5 Jahren? Wie kann ich dazu beitragen diesen Vorzug zu fördern? Diesen Fragen stellten sich die insgesamt acht Diskussionsgruppen im Rahmen der dritten Auflage der Obervinschger Einsichten. Die Veranstaltung fand am 29. April im Jungendzentrum JUMA in Mals statt. Gemeinsam mit Funktionären aus den Bereichen Kultur, Bildung, Sport, Freizeit, Soziales, Kirche, Politik sowie Wirtschaft wurden die acht Themenschwerpunkte Freunde- und (Frei)Räume, Dorfgemeinschaft, Vereine, Bräuche und Tradition, Natur/Sport/Musik, Familie und Glaube, Mobilität sowie (Aus)bildung und Beruf diskutiert. Nachdem sich die jeweiligen Gruppen eingehend mit den Fragestellungen auseinandergesetzt hatten, wurden die Ergebnisse vorgestellt und Ideen zur Verbesserung und Förderung der jugendlichen Entwicklung gesammelt.
Während der Veranstaltung bildete sich noch eine weitere Diskussionsrunde, nämlich eine Runde aus Jugendlichen selbst, die am Ende der Veranstaltung Stellung zu den verschiedenen Themenbereichen nahm. Weitestgehend sind die Jugendlichen mit ihrer Situation zufrieden, äußerten aber auch Kritik in Bezug auf bestimmte Themenbereiche. Positiv betrachteten die Jugendlichen das relativ große Angebot an Einrichtungen für Jugendliche wie Jugendzentren usw., obwohl bestimmte Infrastrukturen wie z.B. ein Kino im Obervinschgau komplett fehlen. Kritik gab es auch für die Dorfbevölkerung, welche laut Jugendlichen nicht davor scheut, Ausrutscher aufzubauschen und öffentlich zu machen. Obwohl das Sport- und Freizeitangebot sehr gut ist, gibt es für Mädchen immer noch weniger Angebote als für Jungen. In Bezug auf Ausbildung und Beruf wurde vor allem auf den frühen Entscheidungsdruck hingewiesen. Nicht glücklich ist man auch mit der neuen Schulreform. Die Zusammenlegung der Oberschulen nach Ausbildungsrichtung bringt automatisch längere Fahrtzeiten mit sich, wenn man sich für eine bestimmte Studienrichtung entscheidet.
Inhaltlich begleitet wurde die Diskussion vom Sozialraumplaner Peter Kappenstein aus Deutschland. Laut Geschäftsführer des Jugenddienstes Obervinschgau Stefan Hellweger war die Diskussion eine Ideensammlung und gleichzeitig Startschuss für die Initiierung eines Prozesses bei dem die gesammelten Ideen weiter vertieft und teilweise umgesetzt werden sollen. (chr)