Dienstag, 11 November 2014 00:00

Die Kompetenzgärtner

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

s18 4206Schlanders - Einmal im Jahr nimmt man sich am Schulsprengel Schlanders die Zeit, das eigene Handwerk zu prüfen. Mit diesen Worten eröffnete Schuldirektor Reinhard Zangerle den Pädagogischen Tag am vergangenen 3. November. Das heurige Thema: kompetenzorientierter Unterricht.

von Angelika Ploner

Was kann ich?

Genau diese Frage hatte Direktor Reinhard Zangerle einigen Grund- und Mittelschülern am Schulsprengel Schlanders gestellt. Mähmaschine fahren, Kühe melken, Fenster putzen, Lasagne kochen, Goaßl schnöllen, klettern, Fußball spielen, ein guter Kumpel sein, Äpfel klauben, Ape fahren oder Computer und Handy bedienen: Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sorgten mitunter für Schmunzeln bei der Lehrerschaft, die sich am 3. November zum Pädagogischen Tag in der Aula der Mittelschule Schlanders versammelt hatte. Kompetenzorientierter Unterricht lautete das Thema, ein Begriff, der, so Direktor Zangerle, seit einigen Jahren durch die Bildungswelt schwirrt und der die Vorstellungen darüber, entzweit.
Das Kurz-Referat von Angelika Maria Janz (Pädagogisches Beratungszentrum Meran)  sollte den Lehrern Inputs geben, wie kompetenzorientierter Unterricht geplant und gestaltet werden kann. „Zum guten Lernen braucht es verlässliche Beziehungen zu Lehrpersonen und Mitschülern“, eröffnete Janz ihr Referat. Nicht weniger wichtig ist die Freude am Lernen, den Sinn des Lernens zu erkennen, Handwerkszeug zum Lernen zu haben und eine Struktur. „Die Struktur  - ein klarer Inhalt, ein klarer Auftrag – ist ganz wichtig. Unser Gehirn ist so aufgebaut, dass es Struktur braucht.“ Doch Lernen muss jeder für sich selbst. Kompetenzen kann man weder übertragen, noch unterrichten. Und: Es gibt nicht die hundertprozentige Kompetenz. „Man kann immer nur Momentaufnahmen machen.“ Dafür müsse man aber öfter hinschauen. Denn, ob jemand kompetent ist oder nicht, zeigt sich in seinem Handeln. Deshalb ist es wichtig, Lern- und Leistungssituationen zu schaffen. Während in einer Leistungssituation Fehler nicht erwünscht sind, soll in klar erkennbaren Lernsituationen aus Fehlern gelernt werden. Janz abschließend: „Wenn wir als Schule kompetenzorientiertes Lernen ermöglichen wollen, so ist das Aufgabe der Schule, der Lehrer und der Schülerinnen und Schüler. Die Lehrer sind in diesem Dreigestirn die Kompetenzgärtner und „gießen das Pflänzlein, solange es das braucht.“

{jcomments on}


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/item.php on line 248
Gelesen 2312 mal
Mehr in dieser Kategorie: « Trauer als Kraftquelle Naturstudien »

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.