Naturns/Tschirland/Staben - Der Heimatpflegeverein Naturns-Plaus hatte heuer bereits zum siebten Male auf dem Lorenziacker zwischen Tschirland und Staben Buchweizen, auch „Schwarzplentn“ genannt, angebaut. Somit wurde eine fast vergessene Kulturpflanze wieder ins Gedächtnis gerufen. Buchweizenfelder sind heute fast gänzlich aus dem Landschaftsbild verschwunden. Der Anbau ist heute bis auf kleine Restflächen zurückgegangen, umso bedeutsamer ist jetzt die Aufwertung dieser Körnerfrucht geworden.
Der Buchweizen braucht eine kurze Vegetationszeit und wird daher als Zweitfrucht nach der Roggenernte angebaut. Bei der Blüte fällt auch das noch so kleine Feld durch die Attraktivität der weiß-rosa Blüten in der Landschaft auf. Etwas problematisch ist die ungleiche Reifezeit. So muss eine mittlere Reife abgewartet werden. Auf dem „Lorenziacker“ konnte heuer der Schnitt am Samstag, den 4. Oktober stattfinden. Bereits um acht Uhr in der Früh haben sich die Schnitter bei günstiger Witterung eingefunden. Bei einem zünftigen Halbmittag, der aufs Feld gebracht wurde, konnten sich die Männer stärken und eine kurze Ruhepause gönnen. Die Arbeit vollzog sich nach traditioneller Art. Die geschnittenen Pflanzen wurden locker gebündelt und zu kleinen Hocken aufgestellt. Diese ziehen nun die Aufmerksamkeit der Wanderer und Vorbeifahrenden auf sich. Die Hocken verbleiben, je nach Witterung, einige Tage auf dem Feld, werden dann in die Scheune gebracht und gleich gedroschen.
Den Abschluss des „Plentenschnittes“ bildete ein gemeinsames Mittagessen, das vorwiegend aus Produkten des „Lorenziackers“ zubereitet worden war. Dabei wurde bewusst, dass der Buchweizen einst für die Selbstversorgung einen entscheidenden Anteil hatte und auch für medizinische und ernährungswissenschaftliche Berufskreise interessant war. (ria)
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