Es ist Mode geworden, dass unsere Landesräte durch die Lande ziehen und Workshops eröffnen. Der junge Achammer Philipp ist durch die Schulen getourt, um sich ein Bild vor Ort machen zu können. Die Landesrätin Waltraud Deeg ist mit einer Art Sozialdialog zu den Leuten gegangen. Unser Vinschger Richard Theiner, der die Sanität verlassen hat und nun die Energie, die Umwelt und die Raumordnung politisch beackern will, hat die Raumordnungsoffensive gestartet. Er sucht den Dialog mit den Bürgermeistern, mit den Architekten, mit den Raumplanern. Auch das „Volk“ soll irgendwie mitreden. Nun ist dem Richard ein fataler Fehler unterlaufen: Er hat gesagt, dass das neue Raumordnungsgesetz bis zum Jahre 2017 stehen und dann verabschiedet werden soll. Das klingt wie eine Einladung für alle Bauwilligen, Grundverkäufer oder einfach für alle Schlauen, bis dahin noch das eine oder andere - mit der derzeitigen Raumordnung - über die Bühne bringen zu können. Die Bürgermeister im Tal, auch alle in Südtirol, werden sich möglicherweise auf einiges gefasst machen müssen. Ist das vom Richard so gewollt? Es hat den Anschein. Richard Theiner bestreitet seine dritte und damit seine letzte Amtsperiode als Landesrat. Theiner hat ein Ablaufdatum sozusagen. Er könnte sich mit einem neuen Raumordnungsgesetz verabschieden, ohne den Leuten damit auf die Zehen getreten zu sein. Und bis dahin: Alle Schleusen und Tore geöffnet - für die Hotellerie, für den Handel, für die Bauern, für alle.
Das Pulsgreifen bei den Leuten kann auch kontraproduktiv sein. Mal schaun, wie es der Martha Stocker mit der Sanität gehen wird. Und einen vermisse ich schmerzlich: Landesrat Florian Mussner will partout nicht auf Tournee gehen.
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