von Albrecht Plangger - Die Sommerpause in der römischen Politik neigt sich zu Ende. Jetzt sollten die Medien wieder über konkrete Fakten berichten können, statt Sommerlöcher auszufüllen. Für Südtirol war es sicher gut, dass uns Staatspräsident Napolitano und sein Vorgänger Ciampi in dieser schwierigen Zeit, in der alle die Abschaffung der Sonderautonomien verlangen, die Stange gehalten und wieder in Südtirol geurlaubt haben. Bei der Diskussion um die Verfassungsreform haben wir gesehen, dass sich die großen und auch wirtschaftsstarken Regionen des Nordens vor der Eigenverantwortung drücken und sich nicht um Verwaltungsautonomie und Eigenverwaltung bemühen, sondern lieber nur das Geld des Staates verteilen wollen. Dies ist für uns gänzlich unverständlich, aber wir müssen es akzeptieren.
Nun muss sich unser Ministerpräsident aber endlich konkret mit den Wirtschaftsthemen befassen und Lösungen anbieten, damit die Jugendarbeitslosigkeit gestoppt und das Wirtschaftskarussell wieder in Schwung gebracht werden kann. Die Ansätze bei der jüngst verkündeten Justizreform sind gut, aber sie müssen auch umgesetzt werden .Die Hälfte der italienischen EU-Ratspräsidentschaft ist schon fast vorbei, ohne dass man im Lande etwas Weltbewegendes bemerkt hätte. Südtirol wartet auf verbindliche Antworten beim Brennerbasistunnel, bei der Autobahnkonzession und beim Verlängerungsmodus für die Großwasserableitungen. Italiens direkte Nachbarn Österreich und Frankreich habe Wege gefunden, wie man dieses wertvolle Kapital gegen „auswärts“ schützt. Italien hätte jetzt die Gelegenheit für Gleichbehandlung zu sorgen und aus dem totalen Stillstand im Energiebereich auszubrechen.
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