Mittendrin steht Hannes Oberdörfer, der mit seinen heurigen Leistungen die Eishockeyexperten auch außerhalb der italienischen Grenze überzeugen konnte und sich schnell einen Stammplatz im Kader des neuen Meisters erspielte. Der 25-Jährige hat das geschafft, wovon viele Eishockeyspieler träumen: ein Leben als Profi. Seine ersten Schritte auf Schlittschuhen machte „Obi“ in Latsch, wenig später spielte er im Juniorenbereich und der ersten Mannschaft von Meran. Es folgten Spielstationen in Mailand und Fassa, ehe Oberdörfer 2012 nach Bozen in die Serie A wechselte.
Heuer nahm der Verteidiger mit dem HCB-Südtirol an der EBEL teil und schon nach kurzer Zeit wurde der Goldrainer zum Stammspieler. In 63 Spielen für den neuen Meister gelangen ihm drei Tore und sieben Assists.
Schon das Erreichen des Finales, das im TV übertragen wurde, war eine Sensation, dass es zum Titel reicht, hätte wohl kaum einer gedacht. Zwei Finalspiele fanden in Bozen statt, beide Male war die Eiswelle ausverkauft. Es herrschte eine unglaubliche Atmosphäre, 7200 Zuschauer feuerten „Obi“ und seine Füchse mit Transparenten und Sprechchören frenetisch an und wollten so ihr Team zum Sieg treiben. Erst im letzten Finalspiel, das in Salzburg ausgetragen wurde, wurde die Meisterschaft entschieden. Oberdörfer musste sich dies aufgrund einer Schulterverletzung, die er sich im vierten Finalspiel zuzog, von der Tribüne aus ansehen. Das Match war ein echter Krimi und wurde erst in der Verlängerung entschieden. Als Bozen in der 72. Minute der Treffer zum Titel gelang, stürmte „Obi“ gemeinsam mit dem Prader Peter Wunderer, der heuer zu Kurzeinsätzen beim HCB kam und das erste EBEL-Tor in Italien schoss, zu seinen Mannschaftskameraden aufs Eis und konnte die 18,25 Kilogramm schwere Trophäe in die Höhe stemmen.
Bozen ist das erste nicht-österreichische Team, das diese Meisterschaft gewinnen konnte und die beiden Vinschger Hockeycracks sicherten sich so einen Eintrag in die Sport-Geschichtsbücher.