Man muss sich vor dem Kauf eines Fahrrades über die eigenen Ansprüche im Klaren sein. Will ich ein Komfortrad, das zwischen 400 und 900 E kostet oder will ich die sportliche Variante, wo wir zwischen 1.000 und 1.600 E sind oder will ich mich im Supersportbereich bewegen, wo wir bei 1.800 E starten. Das Zweite, das es zu entscheiden gilt, ist: Fully oder Hardtail. Fully heißt hinten und vorne gefedert, Hardtail nur vorne gefedert. Das ist ungefähr so, wie wenn ich mich bei einem Motorradkauf zwischen einer Cross- und eine Straßenmaschine entscheiden muss.
Was ist das richtige Fahrrad für Freizeitsportler, was für Profis?
Der Rahmen macht beim Fahrrad den Unterschied. Freizeitsportler brauchen eine geradere Sitzposition, Profis hingegen eine sehr gestreckte Sitzposition, um eine optimale Kraftübertragung zu haben.
Kundenservice nach dem Kauf: Was ist wichtig? Worauf muss ich als Kunde achten?
Das Um und Auf ist, dass das Rad beim Fachhändler gekauft wird. Der Fachhändler muss hinter dem Produkt stehen und das Produkt kennen, dementsprechend gut ist die Beratung. Außerdem muss der Kunde darauf achten, einen Ansprechpartner vor Ort zu haben, zum Beispiel bei dringenden Reparaturen.
Auf was darf man bei der Ausstattung nicht verzichten?
Es gibt keine Ausstattung, auf die nicht verzichtet werden darf. Die Ausstattung muss ganz einfach dem Bedarf angepasst werden: Körpergewicht und Einsatz sind hier entscheidend. Deshalb muss die Ausstattung dem Bedarf entsprechen.
Ein Tipp für Mountainbike-Einsteiger.
Mountainbike-Einsteiger sollten Räder leihen und testen, das ist ein großer Vorteil.
Was ist ein Hardtail, was ist ein Fully, was ein Tourer?
Ein Hardtail ist ein vorne gefedertes Rad (Vorteil bergauf), ein Fully ist vorne und hinten gefedert (Vorteil bergab ) und ein Tourer ist ein Trekkingrad (Vorteil Radwege). Dann gibt es noch die Roadbikes, die Rennräder und nicht zu vergessen die E-Bikes.
Mountainbike-Rahmen: Carbon oder Alu?
Meine persönliche Meinung ist, nur des Gewichts wegen braucht man keinen Carbonrahmen wählen. Der entscheidende Unterschied liegt in der Steifigkeit des Carbon-Rahmens und dem dementsprechend hohen Fahrkomfort.
Klickpedale: Für und Wider?
Ein Für ist in jedem Fall die bessere Kraftübertragung. Auf eine Stunde gerechnet, das haben wir getestet, ist man mit Klickpedalen 5 Minuten schneller. Ein weiteres Für ist die bessere Blutzirkulation, die Füße sind ausgeruhter und entspannter. Wider kenne ich eigentlich nur eines: Das Risiko, dass ich es nicht schaffe, rechtzeitig auszuklicken und damit einen Sturz riskiere. Ein Tipp für den Durchschnittsfahrer sind kombinierte Pedale.
Wie finde ich die richtige Sitzposition?
Die richtige Sitzposition ist das Wichtigste beim Radfahren. Das beste Rad nützt gar nichts, wenn die Sitzposition nicht stimmt. Hier werden auch die meisten Fehler gemacht. Da liegt es eindeutig an den Händlern, sich Zeit zu nehmen und den Kunden genau auszumessen, um dann die optimale Sitzposition zu finden.
Saisonstart: Was muss beim Bike unbedingt gecheckt werden?
Zum Grundcheck gehört die Kontrolle der Bremsen, der Luft und des Reifenzustands, der Gangschaltung, der Federgabel, der Kette- und Kettenblätter, des Tretlagers und der Verschraubungen am Rad.
Was sollte man vor jeder Fahrradtour überprüfen?
Werkzeugtool und Reserveschlauch: Beides muss unbedingt mitgeführt werden. Überprüft werden sollte auch die Bekleidung und die Verpflegung.
Bleiben wir bei der Verpflegung. Kraft für die Biketour: Wie soll man das Essen und das Trinken bei einer Biketour einteilen, damit kein Leistungseinbruch droht?
Trinken ist das Wichtigste. Eine Faustregel besagt: Jede viertel Stunde einen Schluck Wasser trinken, damit der Körper nicht dehydriert. Beim Essen gilt: Jede Stunde einen halben Powerriegel oder Energieriegel. Diese kleinen Portionen sind wichtig, um einem Leistungseinbruch und einer Heißhungerattacke vorzubeugen.
Was sind typische Mountainbike-Fahrfehler?
Die zwei größten Fehler sind Selbstüberschätzung und Nicht-Kenntnis des Geländes. Aber auch die falsche Reifenwahl ist ein verbreiteter Fehler.
Die schönste Mountainbike-Tour im Vinschgau.
Der ganze Vinschgau ist ein Geheimtipp.
Ein Blick in die Zukunft.
Momentan ist das der Wechsel vom 26-Zoll-Rad auf das 27,5- oder 29-Zoll-Rad. In den nächsten 5 Jahren wird der E-Bike-Bereich boomen. Gesundheitlich beeinträchtigte Personen haben damit die Chance sich zu bewegen, zudem ist das E-Bike eine sehr umweltfreundliche Alternative zum Auto.
Interview: Angelika Ploner