Pressemitteilung der HOPPE holding AG - Die Schließung des HOPPE-Werkes in St. Martin in Passeier hat hohe Wellen in Südtirol geschlagen: 158 Arbeiter sind mit Ende des Jahres entlassen, von heute auf morgen. Das Passeiertal ist geschockt. Auch im Vinschgau hat die Werk-Schließung Unsicherheit hervorgerufen. In der Pressemitteilung der HOPPE Holding AG wird beschwichtigt. Die vorhandene Grundausrichtung in den Werken in Laas und in Schluderns (Bild) werde gestärkt. Die Überschrift ist der Pressemitteilung entnommen. Im Folgenden der gesamte Wortlaut der Pressemitteilung:
„Als europäischer Marktführer und weltweiter Kompetenzführer in seiner Branche ist HOPPE seit fast zwei Jahren dabei, die langfristige Strategie der gesamten HOPPE-Gruppe zu prüfen, anzupassen, weiterzuentwickeln und inzwischen auch umzusetzen.
Die gesunde wirtschaftliche Situation des Unternehmens erlaubt es, den erkannten Handlungsbedarf – der durch die Weltwirtschaftskrise und die damit einhergehende Krise der Bauwirtschaft in wichtigen Märkten der HOPPE-Gruppe noch verstärkt wurde – rechtzeitig und konsequent anzugehen.
Das intensivste „Fitness-Programm“ in der über 60-jährigen Geschichte des Unternehmens hat das Ziel, zukunftsfeste Strukturen zu schaffen, um langfristig seine gesteigerte Überlebensfähigkeit zu sichern.
Die Verbesserungen betreffen alle Bereiche des Unternehmens. So gibt es u. a. verschiedene Vermarktungs-Projekte, die weitere Umsatz-Potentiale erschließen werden.
Ein wichtiger Eckpfeiler der Strategie ist auch weiterhin eine starke Produktion in Europa mit weltmarktgerechten Herstellkosten. Dies soll durch die Optimierung der Produktion erreicht werden, deren Kern eine höhere Spezialisierung der Werke auf der Basis der stärkeren Bündelung der bestehenden Produktions-Kompetenzen ist. Das Ergebnis sind klar segmentierte Strukturen mit einem deutlichen Effizienzgewinn.
Die verschiedenen Szenarien dafür wurden nach einer Vielzahl von Kriterien bewertet. Auch wenn diese ergebnisoffen analysiert wurden, war es doch insgeheim das Ziel aller am Prozess Beteiligten und vor allem der Eigentümer, sämtliche HOPPE-Werke beibehalten zu können. Dies ist jedoch leider nicht gelungen. Die konsequente Anwendung der Gestaltungsrichtlinien für die Optimierung der Produktion sowie die darauf basierende detaillierte und profunde Analyse haben ergeben, dass das Werk in St. Martin geschlossen werden muss. Die bisher in St. Martin angesiedelte Verwaltung der Südtiroler HOPPE AG wird in den Raum Meran umziehen.
Vor dem Hintergrund der wertebasierten und sinnorientierten Führung des Familien-Unternehmens spüren die Eigentümer eine soziale Verantwortung für die Mitarbeiter. Deshalb haben sie sich die Entscheidung nicht leicht gemacht – sie ist ihnen im Gegenteil sehr schwer gefallen. Die Menschen im Werk in St. Martin sind keine anonymen Personen, sondern gute, engagierte und loyale Mitarbeiter, deren Schicksal keinem der Verantwortlichen egal ist. Aufgrund der Tatsache, dass sich HOPPE im globalen Wettbewerb behaupten muss, ist diese harte Maßnahme jetzt allerdings unumgänglich. Die Abwicklung wird gemeinsam mit den Südtiroler Sozialpartnern sozialverträglich gestaltet werden.
Im Werk in Chomutov (Tschechien) werden Schritte der Vorfertigung gebündelt. Insbesondere übernimmt es die Fertigung von Beschlägen aus massivem Messing – für die der Bedarf schon seit Jahren stark rückläufig ist – aus St. Martin. Selbstverständlich spielten Kostenbetrachtungen für die Verlagerung arbeitsintensiver Tätigkeiten in den angestammten HOPPE-Standort mit den niedrigsten Arbeitskosten eine Rolle, sie waren aber nicht ausschlaggebend für die Entscheidung. Nur ein kleinerer Teil der aus dem Projekt erwarteten Effekte kommt aus Arbeitskosten-Vorteilen, der weitaus größte Teil aus Effizienz-Steigerungen.
Die massivsten Umstrukturierungen innerhalb eines Werkes werden in Crottendorf/Erzgebirge passieren. Das Werk wird zum einzigen Montage-Logistik-Zentrum der HOPPE-Gruppe. Damit wird seine Position langfristig gestärkt.
Auch in den hessischen Werken in Stadtallendorf und Bromskirchen sowie den Südtiroler Werken in Schluderns und Laas wird die vorhandene Grundausrichtung insgesamt gestärkt. Dies hat positive Auswirkungen auf die Beschäftigung in den Vinschger Werken.
Der bevorstehende Umstrukturierungsprozess wird sich über eine längere Zeit erstrecken und gibt so u. a. Gestaltungsspielraum bei Mitarbeiter-bezogenen Maßnahmen.
Durch die Gesamtheit der Maßnahmen werden in der Produktion zukunftsfeste Strukturen geschaffen, aus denen heraus die Bedarfe der Kunden in Zukunft noch effizienter und besser befriedigt werden können.
Müstair, 08. November 2013
HOPPE Holding AG“