Im Jahr 1848 gab es eine berühmte Revolution. Weniger in Tirol, als im restlichen Reich der Habsburger, vor allem in Wien. Das Bürgertum hatte die Schnauze voll vom Machtgehabe der Habsburger. Die Bürger wollten ein Mitspracherecht, verlangten eine anständige Verfassung. Damals war Ferdinand I. Kaiser in der Donaumonarchie. Vom Kaiser Ferdinand, selig, würde man in der heutigen Diktion sagen, dass er ein Mensch „mit besonderen Fähigkeiten“ war. In schulischer Sprache würde man von einer „Teilleistungstörung“ beim Ferdl sprechen. Dem Ferdinand wird ein Spruch nachgesagt, den er angesichts einer demonstrierenden Menge verdutzt getan haben soll: „Ja dürfen’s denn des?“ Irgendwie scheint sich, vielleicht abgesehen von den „Teilleistungsstörungen“, die Geschichte, wenn auch auf kleinerem Terrain, zu wiederholen. Im Vinschgau gibt es aktuell tatsächlich mehrere Beispiele. Nur eines sei, stellvertretend, herausgehoben. In der Stadt Glurns etwa, wo der dortige König (er ist kein Habsburger), in der heutigen Sprache Bürgermeister und auch demokratisch gewählt, potzblitz aufdreht, wenn eine Gruppe von Bürgern eine andere Meinung vertritt, als er selbst. Die Menschen haben sich gar erdreistet, Unterschriften zu sammeln, um ihre Ansicht, dass eine Umfahrung im Westen der Stadt nichts bringt, zu untermauern. Sogar Köpferollen, na na nicht im wirklichen Sinne, sondern in Form von Rücktritten, soll der Glurnser BM verlangt haben. Nach dem Motto: Wer gegen mich ist, soll gehen, oder zumindest schweigen. Des darf er net tun.