von KA Albrecht Plangger - Freitag der 9. August . Um 11.05 Uhr geht die letzte Abstimmung zum sog. Beschäftigungsdekret „Del fare“ über die Bühne. Mit der Unterschrift des Staatspräsidenten Napolitano wird das Dekret „Del Fare“ zum Gesetz und in einigen Monaten werden wir sehen, ob sich die politischen Wünsche mit diesem Dekret zum wirtschaftlichen Aufschwung erfüllen werden.
Für Südtirol ist dieses Gesetz ein großer - auch autonomiepolitischer - Lichtblick. Mit größtem Verwundern haben unsere Parlamentskollegen aller Parteien feststellen müssen, dass im Senat Bestimmungen zur Urbanistik (Gebäudeabstände) und zur Handelsbeschränkung auf der „grünen Wiese“ eingefügt und ganze Artikel umgeschrieben wurden, obwohl eigentlich keine Abänderungsvorschläge mehr möglich waren. Die Regierung und das Verhandlungsgeschick unserer Landespolitik hat aber Mittel und Wege gefunden, in diesem Gesetzesentwurf für Südtirol wichtige Bestimmungen zu verankern und dem Besuch und den schönen Worten des Ministerpräsidenten Letta in Bozen auch Taten folgen zu lassen. Es war für mich eine durchaus positive Erfahrung, in den Kommissionen die Gemüter der Kollegen gegen diese Sonderbehandlung zu besänftigen und ihnen zu erklären, dass wir in der Urbanistik schon seit Jahrzehnten mit „besonderen“ Gebäudeabständen arbeiten und dass wir mit unseren Dorfläden (in meinem 350 Einwohner Heimatort Graun haben wir noch drei Läden!) noch Lebensqualität bieten können.... Diese Kommunikation ist sehr wichtig und trifft normalerweise auf mehr Interesse als auf „Neid“.