Das E-Werk im Zerzertal läuft zufriedenstellend. Dies sagt der Präsident der E-Werk „Zerzer Konsortial GmbH“ Egon Alber. Noch knapp vor Weihnachten im vorigen Jahr hat man den Probebetrieb aufnehmen können. Der Probebetrieb ist bis zur endgültigen Abnahme noch aufrecht. Die Wasserkonzession GD/8129 erlaubt eine maximale Ableitungsmenge von 360 Litern pro Sekunde aus dem Zerzerbach. Derzeit laufen rund 260 Sekundenliter über die Turbine im Krafthaus, welches sich in rund 100 Metern Entfernung von der Wasserfassung der Seledison befindet. Das abgearbeitete Wasser muss nämlich in die Fassungsstelle der Seledison zurückgegeben werden.
Der Bau des E-Werkes, der Fassung, des Entsanders, der Druckleitung, des Krafthauses und der Übergabestation war eine Herausforderung für die beteiligten Firmen (Planung: Patscheider und Partner; Betonarbeiten und Bau der Fassung, des Krafthauses und der Übergabestation: Firma Reinalter; Einbau der Turbine und des Generators, sämtliche Elektroarbeiten: Firma Obrist; Druckleitung: Ludwig Pföstl). Einmal war es der Zeitdruck, denn der Termin der Inbetriebnahme für den Probebetrieb (innerhalb 2012) rückte unaufhaltsam näher. Zum anderen war es die besondere und sehr steile Geländeformation, die es zu bezwingen galt. Und dazu kamen die Witterungsbedingungen: Teilweise musste bei starken Schneefällen betoniert und gearbeitet werden. Die Zufahrtsstraße musste zudem dauernd von den Schneemassen befreit werden.
Die Fassungsstelle ist mit einem Coandarechen genau an der „Planatschbrugg“ - in Sichtweite der St. Martinskirche - errichtet worden. Die Brücke wird derzeit etwas weiter oben neu errichtet. Der vierteilige Rechen ist so angelegt, dass immer ein Viertel der Wassermenge als Restwasser abgegeben wird. Das Entsanderbecken mit der Abgabestelle für das statische Restwasser (55 Liter in der Sekunde) sind unterirdisch ebenfalls vor der Kirche angelegt. In einer rund 600 Meter langen Leitung und einer Fallhöhe von 253 Meter schießt das Wasser hinunter ins Krafthaus und dort auf die Pelton-Turbine, welche die Kraft mit einer maximalen Leistung von 700 Kilowatt auf den Generator überträgt. Der erzeugte Strom wird in einer Übergabestation am Radweg am Haidersee in das Netz gespeist. Ein Zufahrtsweg musste in äußerst unwegsamen Gelände zum Krafthaus hin herausgebrochen werden.
Die „Zerzer Konsortial GmbH“ setzt sich aus der Fraktion Burgeis mit 51 Prozent Anteilen und der Touristik und Freizeit GmbH mit 49 Prozent Anteilen zusammen. Der Gewinn, so ist es ausgemacht, fließt zu 60 Prozent der Touristik und Freizeit zu und zu 40 Prozent der Fraktion Burgeis.
Die Kosten des gesamten Baues belaufen sich, laut Egon Alber, auf rund 1,8 Millionen Euro. Demgegenüber werden Erlöse von jährlich rund 500.000 Euro erwartet. Mit diesem Geld werden sowohl die Leasingraten bedient als auch die Gewinne an die Gesellschafter ausgeschüttet.
Die Einweihung der Anlage wird am 24. August 2013 in feierlichem Rahmen vorgenommen.
Technische Daten:
Zerzer Konsortial GmbH
- Wasserkonzession GD/8129 mit einer - maximalen Ableitungsmenge von 360 Litern/Sekunde
- dynamische Restwassermenge: 20 Prozent
- statische Restwassermenge: 55 Liter/Sekunde
- maximale Leistung: 700 Kilowatt