Dienstag, 06 August 2013 09:06

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Ein Manifest von Ärzten, Zahnärzten, Veterinärmedizinern, Biologen und Apothekern des Obervinschgaus


Einzugsgebiet Reschen – Prad
für den Schutz der Gesundheit und für den nachhaltigen Umgang mit Boden, Wasser und Luft
Prämisse: Wir betrachten das Eigentum des Einzelnen als unantastbar und jeder kann, im Rahmen der Gesetze, auf seinem Grund und Boden tun und lassen was er will. Aber eben: auf seinem Grund! Und nicht auf dem Grund des Nachbarn und schon gar nicht auf dem Grund einer ganzen Gemeinschaft.
Es muss für alle das uralte Rechtsprinzip gelten: „Die Freiheit des Einzelnen hat ihre Grenzen am Recht des Nächsten.“
Und das Recht des Nächsten auf Unversehrtheit von Luft, Wasser und Boden und auf die Unversehrtheit seiner Gesundheit wird durch chemisch-synthetische Spritzmittel gefährdet und durch die Abdrift sogar massiv verletzt.

•    In Anbetracht der Tatsache, dass im konventionellen und integrierten Obstbau eine große Anzahl an chemisch-synthetischen Pestiziden und Insektiziden eingesetzt wird,
•    in Anbetracht der Tatsache, dass keines der Mittel als „ungefährlich“ einzustufen ist, ganz im Gegenteil, dass bei einigen Spritzmitteln der wissenschaftlich nachweisbare Verdacht besteht, dass diese krebserregend sind, viele sind gesundheitsschädlich, wirken hormonstörend und erbgutschädigend,
•    in Anbetracht der Tatsache, dass der Obstanbau im Oberen Vinschgau zunimmt, dass durch den beständigen Wind (siehe z.B. die schief wachsenden Bäume auf der Malser Haide) keine Ausbringung von Spritzmitteln ohne massive, kilometerweite Abdrift möglich ist, dass also die Spritzmittel auf alle Wiesen geweht werden, in alle Dörfer hineingeweht werden, dass neben privaten auch öffentliche Einrichtungen und Anlagen wie z.B. Schulen, Kindergärten, Spielplätze, Fahrradwege etc. betroffen sind,
•    in Anbetracht der Tatsache, dass saubere Atemluft eine überlebenswichtige Notwenigkeit und demzufolge Bestandteil des Menschenrechts auf Gesundheit ist, und dass ein großer Teil der Spritzmittel über die Atemwege und die Haut aufgenommen wird,
•    in Anbetracht der Tatsache, dass besonders Ungeborene und Kinder aufgrund ihrer körperlichen Sensibilität unter Vergiftungsgefahr leiden,
bringen wir mit diesem Manifest unsere große Besorgnis um die Gesundheit zum Ausdruck,
und wir fordern mit unserer Unterschrift die Bürgermeister des Einzugsgebietes „Oberer Vinschgau“ und alle im Land Südtirol Verantwortlichen auf, ernsthafte Anbaualternativen umzusetzen,
bis hin zum Verbot der Ausbringung von chemisch-synthetischen Pestiziden und Insektiziden, insbesondere auf dem Einzugsgebiet „Malser Haide“.
Im Namen des „Promotorenkomitees“

Dr. Fragner-Unterpertinger Johannes
Apotheker in Mals, Vorsitzender
und Dr. Viertler Elisabeth
Kinderärztin in Mals, Stellvertreterin


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