Zum Programm gehören neben dem üblichen Festbetrieb und der Präsentation typischer Vinschger Produkte der Auftritt namhafter Musiker, professionelle Showeinlagen, eine perfekt zweisprachige Moderation sowie der Anschnitt einer Riesen-Erdbeertorte durch die jeweilige Erdbeerkönigin. Die Bedeutung des Events zeigt die Anwesenheit zahlreicher Prominenter aus Politik, Verbänden, Wirtschaft und Kultur, die sich schon am Samstag, zum Anschnitt der Riesenerdbeertorte gegenseitig auf die Zehen stiegen.
Dabei fand das Fest dieses Mal seinen Höhepunkt erst am Sonntag mit der feierlichen Eröffnung der „Südtiroler Erdbeererlebniswelt“ in der Freizeitanlage Trattla. Die Idee dazu war im Jahr 2005 im Rahmen eines Zukunftsworkshops entstanden. Damals hatten sich die Marteller Entscheidungsträger im Trattla Gedanken zur Entwicklung ihrer Gemeinde gemacht. Ihr Blick war dabei auch auf den Rohbau des Hallenbades gefallen, dessen Weiterbau zuvor als wirtschaftlich unsinnig gestoppt worden war. Die Anwesenden fanden eine bessere Verwendung für die ungenutzte Kubatur. Sie bauten sie einfach in ihre Überlegungen zu einer Erlebniswelt rund um die Erdbeeren ein.
In den vergangenen acht Jahren wurden ihre Gedankengänge mit Unterstützung des Landes und der Gemeinde konkretisiert und schrittweise umgesetzt. Im letzten Jahr wurde ein „Erdbeerrundweg“ eröffnet. Heuer kamen ein Verkaufsraum und ein Schauproduktionsraum im Trattla hinzu. Auch bei der Organisation und Führung der Strukturen haben sich die Marteller Neues einfallen lassen. Eingebunden sind neben der Gemeinde und dem Land das Nationalparkhaus CulturaMartell und die Erzeugergenossenschaft MEG. Die Marteller wollen nicht nur Erdbeeren verkaufen. Sie investieren viel in die Veredelung der kleinen Beeren und kümmern sich intensiv um neue Kunden. Die „Südtiroler Erdbeerwelt“ dient dabei auch mit ihrem gastronomischen Betrieb als Aushängeschild vor Ort. In Meran übernimmt diese Aufgabe der Feinkostvertrieb Seibstock mit seinem Geschäft.
In den nächsten Jahren werden die Marteller versuchen, zu einem Südtiroler Kompetenzzentrum für den Anbau, die Veredelung und die Vermarktung von Beeren zu werden. Die ersten nötigen Verhandlungen mit der Laimburg und weiteren Kooperationspartnern haben bereits stattgefunden.