Vorgestellt wurde das Projekt von der verantwortlichen Ingenieurin Marina Maestri: Passieren wird viel, denn in einer Bauzeit von 10 Monaten soll unterhalb des Sees in die Bergseite ein Tunnel zur Schieberkammer am Schalthaus getrieben werden, um jederzeit eine Zugänglichkeit zu dieser zu gewährleisten. Seit 2001 wurden bereits Arbeiten für die statische Verstärkung des Schalthauses und zur Stabilisierung des südlichen Berghanges des Stausees durchgeführt, beispielsweise die Verlängerung des Zulaufes zum Abflussstollen oder die Stabilisierung des Hangs durch Aufschüttung.
Leider befindet sich das Schalthaus an der heikelsten Stelle in diesem Hang und so erläutert Maestri: „Vorausgesetzt, dass einige Probleme für den Zugang zur Schleusenkammer am Stausee aufgetreten sind, haben die Etschwerke beschlossen, dafür einen noch sichereren und bequemeren Zugang mittels eines Stollens zu schaffen.“
Der 636 Meter lange Stollen verläuft fast horizontal von unterhalb des Staudammes in einer Schleife durch vorwiegend Felsgestein bis zur Schleusenkammer und ermöglicht auch die Zufahrt für LKWs. Die Einfahrt wird mit Natursteinen verkleidet und das Aushubmaterial weitestgehend zur Verstärkung des Staudamms genutzt, um LKW-Verkehr zu vermeiden. Die Ausbrucharbeiten werden auch mit Sprengstoff ausgeführt. Auftretende Schwingungen und Vibrationen bei den empfindlichen Bauwerken werden deshalb permanent kontrolliert. Das Ausführungsprojekt soll in Kürze fertig gestellt sein, um den zuständigen Behörden und der Gemeinde zur Genehmigung vorgelegt zu werden.
Im Anschluss an die Präsentation beantwortete man gemeinsam mit Ingenieur Anton Stimpfl offene Fragen der Bürger im Hinblick auf Sicherheit und Zuleitungen. Siegfried Tutzer sagte die Unterstützung der Etschwerke zu einer Dokumentation über den Stausee und seinen Bau zu. (ew)