Herbst und Winter hinter dem Schloss Goldrain. Diesen Weinberg möchte ich dem amerikanischen Lyriker und Dichter Ezra Pound widmen, dem Großvater von Siegfried de Rachewiltz. Er wirkt durch zahlreiche Anregungen, auch auf dem Gebiet der Landwirtschaft, unter anderem durch Experimente mit neuen Obstsorten.
Das schattige Rebendach nennen die Italiener "Pergola", wir kennen dafür das rätische Wort "Pataun". Reben ranken sich um die Pergeln, zahlreich wie die Anregungen des Amerikaners, der zwischen seiner alten und neuen Heimat geistige "Drähte" spannte.
Unter dem Titel "Wo die Masken herkommen" erschien im Jahre 2023 die ARUNDA 106. Diese üppige Dokumentation handelt von den vielen Veranstaltungen auf der Brunnenburg, wobei der Dichter Pound in den "Masken" die vielen Talente der Tiroler erkennt.
"Homo ferens" heißt die ARUNDA 107, sinngemäß übersetzt "Der Mensch als Lastenträger". Das Titelbild zeigt eine Dienstmagd, eine Frau unter einer schweren Heulast. Der Glaskünstler Robert Scherer schuf für die Kortscher Pfarrkiche einen farbenfunkelnden Meditationsraum. Das Bildprogramm enthält auch eine heilige Katharina, Symbol für die Mägde, die am Bauernhof arbeiten.
Der Dichter Ezra Pound (1885-1972) träumte nach seiner Rückkehr aus Amerika von einem Denkmal in Laaser Mamor über dem Schloss Tirol, auf der Meraner Mutspitze. Entstanden aber ist es in Laas auf dem Tschengelsberg als strahlende Dreifaltigkeit, mit 3 Marmorstelen aus der Werkstatt von Bernhard Grassl.
Am Fuß eingraviert ein Zitat aus CANTO LXXIV "aram vult nemus" mit der Bedeutung "Der Wald will einen Altar". Ezra Pound als Sozialreformer und Naturmystiker?
Hans Wielander
Die Nummer 108 der ARUNDA mit dem Titel "Norggn- Lorggn - Fraielen" behandelt Vinschger Sagen, neu erzählt von Sebastian Marseiler mit Zeichnungen des Laaser Künstlers Armin Schönthaler.
Ulrike Kindl, die Sagenforscherin, erklärt die rätselhaft tönenen Namen, Dialektwendungen und Begriffe. Gestaltung des Buches Ulrich G.M.Wielander und Einleitung "Das Seeloch" von Hans Wielander.