Der Weckruf

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Die Ankündigung der Tourismusvereine Reschenpass und Obervinschgau, eine eigene Marke aufbauen zu wollen, kommt nicht aus heiterem Himmel und hat sich schon Ende 2023 abgezeichnet. Ist das ein Weckruf für die kleinen Tourismusvereine sich zusammenzuschließen? Die Ankündigung der Tourismusvereine Reschenpass und Obervinschgau, eine eigene Marke aufbauen zu wollen, kommt nicht aus heiterem Himmel und hat sich schon Ende 2023 abgezeichnet. Ist das ein Weckruf für die kleinen Tourismusvereine sich zusammenzuschließen?

Mals/Graun/Vinschgau - Aus der in den vergangenen Jahren aufgebauten und laufend guten Zusammenarbeit zwischen den Ferienregionen Obervinschgau und Reschenpass wächst möglicherweise eine eigene Marke heraus. In einer „Reschensee Konsortioal GmbH“ könnten die Obervinschger Tourismuskräfte neu gebündelt werden. Und Vinschgau Marketing?

von Erwin Bernhart

Die kürzlich von den Präsidenten der Ferienregionen Reschenpass und Obervinschgau Deborah Zanzotti und Lukas Gerstl an die Tourismuspräsidenten und -direktoren des Tales geschickte E-Mail hat eingeschlagen wie eine Bombe. Zanzotti und Gerstl erklärten, dass die beiden Ferienregionen künftig gemeinsam nach außen unter dem Namen „Reschensee“ kommunizieren wollen. Damit wolle man die ohnehin gute Zusammenarbeit weiter ausbauen, zusammenwachsen und den „Grundstein eines zukünftigen Zusammenschlusses“ mit der Gründung einer „Reschensee Konsortial GmbH“ legen. Man denke daran, dieses Projekt von einen Marketingexperten begleiten zu lassen.
Beide Vorstände können sich eine „Zusammenarbeit mit Vinschgau Marketing mittels einer Basisbeteiligung oder auch einer projektbezogenen Beteiligung“ vorstellen.
Die Präsidenten der anderen Tourismusvereine sind wie gelähmt und vor allem die Wiederbelebung einer gemeinsamen Kommunikationsplattform wie Vinschgau Marketing dürfte darunter leiden. Der Alleingang der Obervinschger hat sich bereits zu Beginn des Jahres angekündigt, als es große Diskussionen über die finanzielle Ausstattung und über die inhaltliche Ausrichtung von Vinschgau Marketing gegeben hat. Der Vinschgerwind hat über die Hintergründe dieser Diskussionen ausführlich im Februar 2024 berichtet. Offensichtlich konnte innerhalb des Verwaltungsrates von Vinschgau Marketing kein für alle tragbarer Konsens gefunden werden.
Ob das forsche Vorpreschen der Obervinschger Tourisitker als Weckruf für die amtierenden Tourismuspräsidenten von Prad, Sulden, Schlanders-Laas, Latsch-Martell und Kastelbell-Tschars und deren Vorstände gewertet werden kann, muss abgewartet werden. Ein starkes Auftreten nicht nur gegenüber dem oberen Vinschgau, sondern auch gegenüber IDM, Landesregierung und Gemeinden wäre mehr als logisch.
Natürlich, sagen Insider, ist der Tourismus im Tal aufgrund der Wintersaison in den Skigebieten zweigeteilt. Natürlich können da andere Interessen für Kommunikation und Bewerbung hervortreten. Aber wie können die Untervinschger dagegenhalten?
Am vergangenen Montag hat endlich eine Sitzung des Verwaltungsrates von Vinschgau Marketing stattgefunden. Die kleinen Tourismusvereine scheinen, so formuliert es ein Insider, erkannt zu haben, dass aus den ehemaligen Vereinen regelrechte Betreibe mit großen Budgets entstanden und die entsprechend zielgerichtet zu managen sind. Der Präsident von Vinschgau Marketing Matthias Tschenett spricht von einer Nachdenkpause und davon, dass man sich möglicherweise die vorhandenen Konzepte vom schweizerischen Tourismusberater Grisch Consulta nochmals ansehen wird müssen.

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