Der Wald als Problemlöser

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Der Gemeindeausschuss von Schlanders war letztes Jahr in Landsberg am Lech. Am 5. Juni kam es zu einem Gegenbesuch und einer Waldtagung in Schlanders, sowie einer Besichtigung der Bestandsflächen am Nördersberg und am Sonnenberg. Im Bild Ludwig Pertl (sechster von links) sowie weitere Teilnehmer:innen der Tagung.  Der Gemeindeausschuss von Schlanders war letztes Jahr in Landsberg am Lech. Am 5. Juni kam es zu einem Gegenbesuch und einer Waldtagung in Schlanders, sowie einer Besichtigung der Bestandsflächen am Nördersberg und am Sonnenberg. Im Bild Ludwig Pertl (sechster von links) sowie weitere Teilnehmer:innen der Tagung.

Schlanders/Tagung - Der Wald hat viele wichtige Funktionen und kann in der Zeit des Klimawandels auch zu einem Problemlöser werden. Der Wald ist mehr als nur Lieferant für Brennholz und Bauholz, er produziert auch gute Luft, sauberes Trinkwasser und artenreiche Böden, er ist Schutzwald, wichtiges Erholungsgebiet für die Menschen und Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Der Wald verbessert das Mikroklima und schützt vor Lärmimmissionen und Feinstaub. Damit der Wald diese Funktionen in Zeiten des Klimawandels leisten kann, braucht es einen nachhaltigen Umbau von einem Nadelwald zu einem naturnahen Mischwald. Notwendig sind Konzepte für nachhaltiges Wassermanagement, die Bodennutzung und ein Jagdmanagement. Es geht um Lebensqualität und Menschenschutz. Das ist kurz zusammengefasst das Ergebnis der Tagung „Wald der Zukunft – nachhaltiger und zukunftsorientierter Waldumbau in Zeiten des Klimawandels“, organisiert vom Forstinspektorat und der Marktgemeinde Schlanders. Nach der Begrüßung durch die Gemeindereferentin Christine Kaaserer, gab der Forstinspektor Georg Pircher einen kurzen Überblick über die Waldsituation im Vinschgau. Im niederschlagsarmen Vinschgau hat die Jahresdurchschnittstemperatur auch zugenommen, genauso wie die Wetterextreme. Es gab Hitzeperioden und große Trockenheit. Nach den historischen Aufforstungen von Föhrenwäldern ab 1884 – 1912, von 1926 – 1935 und 1951 – 1965, kam es ab 1990 zu einer Umstrukturierung und den Aufbau eines laubholzreichen naturnahen Mischwaldes. Ab 2017 kam es zum Föhrensterben durch die Trockenheit und Hitze, ab 2021 zur Ausbreitung des Borkenkäfers. Außerdem gibt es den Befall durch die Prozessionsspinner. Durch die Klimaerwärmung wird der Wald geschwächt und die Insekten breiten sich vermehrt aus, so Pircher. Der ehemalige Revierförster Ludwig Pertl aus Markt Kaufering im Landkreis Landsberg am Lech berichtete über das EU-Projekt „LIFE Future Forest-Wald der Zukunft“. Das wichtigste ist ein gesunder, lebendiger Boden mit vielen Regenwürmern. Dauerwälder, vor allem Laubwälder sind eine wichtige Voraussetzung dafür. (hzg)

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