Das Schauschneiden an der Wasser betriebenen Venezianersäge und das Mahlen von Korn an der ebenfalls Wasser betriebenen Getreidemühle sind weitere Attraktionen. Das Freigelände an der Säge ist ein Phantasie anregender Spielort für Kinder. Das Nationalparkhaus in St. Gertraud Ulten ist auch mit dem öffentlichen Linienbus gut erreichbar. Die Bushaltestelle befindet sich in unmittelbarer Nähe unserer Besuchereinrichtung. Der nachstehende Infokasten enthält die Öffnungszeiten des Nationalparkhauses Lahnersäge
Öffnungszeiten 2. April bis 30. Juni:
Di. – Fr. 09.00-12.00 und 13.30-17.30 Uhr
Sa., 14.30-18.00 Uhr, So., Mo. und Feiertage geschlossen
Öffnungszeiten 1. Juli bis 31. Oktober:
Di. – Fr. 09.00-12.00 und 13.30-17.30 Uhr
Sa., So. und Feiertage 14.30-18.00 Uhr, Mo. geschlossen
Information: Lahnersäge 62, I-39016 St. Gertraud Ulten
Telefon: 0473 798123, Telefax: 0473 788079
info@lahnersaege.com
Der Rotfuchs – ein Anpassungskünstler
Der Rotfuchs ist ein Anpassungskünstler. Seine Flexibilität gegenüber Lebensraum- und Nahrungsansprüchen hat es dem Rotfuchs erlaubt, weite Bereiche der Nordhalbkugel unserer Erde zu besiedeln: Er ist in ganz Europa außer Island verbreitet, außerdem in großen Teilen Asiens. Er lebt in Nordafrika und in Nordamerika. In Australien wurde er 1864 von England aus eingeführt.
Lebensraum
Der Rotfuchs bevorzugt deckungsreiches Gelände, vor allem Waldbestände mit reichlichem Unterwuchs, aber auch Felder und offene Steppenlandschaften. Er ist aber auch in der Wohnumgebung des Menschen und in Städten anzutreffen (sog. Stadtfüchse).
Systematische Einordnung
In der zoologischen Systematik gehört der Rotfuchs (Vulpes vulpes) zur Ordnung der Raubtiere (Carnivora) und innerhalb dieser Ordnung zur Familie der Hundeartigen (Canidae). Die Gattung Vulpes umfasst insgesamt 10 Arten.
Biometrisches Porträt:
Körperlänge: 60-70 cm
Länge der Lunte: 32-48 cm
Körpergewicht: 6-10 kg
Schulterhöhe: 38 cm
Fortpflanzung:
Ranzzeit: Ende Dezember bis Mitte Februar
Tragzeit: 49-58 Tage
Wurf: Ab Anfang April
Wurfgröße: 4-6 Junge
Lebensweise und Nahrungsspektrum
Der Rotfuchs lebt einzelgängerisch. Er ist ein Generalist und Nahrungsopportunist, welcher aufgrund seiner hohen Anpassungsfähigkeit in den unterschiedlichsten Lebensräumen überlebt. Als Allesfresser hat er ein breites Nahrungsspektrum. Die Hauptnahrung stellen Mäuse, andere Klein-säuger, Würmer und Insekten dar. Auf seinem Speisezettel stehen auch Hasen, Rehkitze, Hühnervögel und Kleinhaustiere. In der Nähe von Wohnsiedlungen erschließt sich der Allesfresser mit den Müllbehältern, Komposthaufen, Obst- und Gemüsegärten ein weiteres Nahrungsangebot. Auch Futternäpfe von Hunden und Katzen, welche im Freien aufgestellt sind, lässt er nicht aus. Über 80% der Nahrung sind aber Mäuse. Ein Jungfuchs benötigt eine Tagesration von 300-500 Gramm. Dies entspricht 15-20 Mäusen. Somit ist der Fuchs trotz gelegentlicher Hühnerdiebstähle ein Helfer: Er erbeutet im Jahr rund 4.000 Mäuse.
Schnüren und Laufen
Der Fuchs ist ein Zehengänger: Er tritt nicht wie ein Sohlengänger mit der ganzen Pfote auf, sondern nur mit den Zehen. Der Fuchs besitzt viele Gangarten. Am häufigsten bewegt er sich im Trab. Die Schrittlänge beträgt im Trab etwa 70-80 cm. Im Schnee setzt das Tier den Hinterfuß stets in das Trittsiegel des Vorderfußes. Die Fußabdrucke liegen auf einer Geraden, welche wie eine Schnur aussieht. Davon kommt der Ausdruck „Schnüren“ für diese Gangart.
Beim Laufen (Galopp) setzt der Fuchs seine Hinterläufe vor die Vorderläufe. Die Trittsiegel sind in Vierergruppen angeordnet, wobei die Schrittlänge bis zu 120 cm beträgt.
Die Sinnesorgane
Als Jäger der Nacht ist der Fuchs auf seine guten Sinnesleistungen angewiesen. Zu den Sinnen des Rotfuchses schreibt Ronald Oberhofer in den Begleittexten zur Ausstellung Folgendes:
Gehörsinn
Mit Hilfe der Ohren werden die Nahrungssuche und das Ausloten von Gefahren deutlich verbessert. Dem Rotfuchs ist es möglich, seinen Kopf um 180° und seine Ohren in fast alle Richtungen zu drehen. Dies ermöglicht es ihm, in eine Richtung zu schauen, während er die Ohren in eine andere Richtung spitzt. Mit seinen trichterförmigen Ohren werden nicht nur die Geräusche verstärkt, sondern auch Artgenossen verständigt.
Geruchssinn
Mit 225 Millionen Riechzellen riecht der Fuchs 450 Mal besser als der Mensch, welcher auf lediglich 5 Millionen Riechzellen kommt. Der Geruchssinn dient neben der Ortung von Nahrung, außerdem der Identifikation von anderen Füchsen. Auch bei der Wahrnehmung von Gefahren ist der Fuchs auf seinen Riecher angewiesen.
Sehsinn
Der Fuchs besitzt einen ähnlichen Sehsinn wie Katzen. Auch bilden die Pupillen tagsüber einen Spalt und nachts ein Oval. Ein Fuchs kann nachts wesentlich besser sehen als die Menschen. Ausschlaggebend dafür ist eine reflektierende Schicht hinter der Retina. Die Farbwahrnehmung ist ähnlich wie bei Katzen, nicht so ausgeprägt wie beim Menschen.
Tastsinn
Der Fuchs besitzt Tasthaare rund um den Fang, an den Backen, über den Augen und an den Fußballen. Mit Hilfe dieser Tasthaare spürt der Fuchs jede kleinste Bewegung. So kann er zum Beispiel Erschütterungen wahrnehmen, welche ihn auf Beute oder auf eine Gefahr aufmerksam machen.
Der Fuchsbau
Der Fuchsbau, auch Burg genannt, ist meist ein unterirdisches Gang- und Kesselsystem, welches neben der Hauptröhre auch Fluchtröhren besitzt. Meist sind es aber kleine Röhren, welche nach Südwesten orientiert sind, was diese vor Wind und Regen schützt. Im Fuchsbau beteiligen sich Fähe und Rüde gemeinsam an der Aufzucht ihrer Jungen und werden dabei auch von den weiblichen, nichtreproduzierenden Vorjahresfüchsen unterstützt.
Der schlaue Fuchs
Der schlaue Fuchs baut seinen Bau nicht immer selbst. Manchmal lässt er sich seinen Bau vom Dachs graben und zieht in die Dachs-Höhle ein. In größeren Bauten wurden sogar Wohngemeinschaften zwischen Fuchs, Dachs, Iltis und sogar Kaninchen beobachtet. Innerhalb des Baus herrscht ein sogenannter Burgfrieden, wonach jeder friedlich in seinem eigenen Teil der Höhle wohnt.