Dienstag, 16 April 2013 00:00

Aufbruch zur Grenzüberschreitung

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Langtaufers/Tirol

s4_3379Zuerst wird das Konzept den Langtauferern vorgestellt und dann soll die Bevölkerung informell darüber abstimmen. Dies ist die Gangart, auf die man sich am Montag im Langtaufererhof lose verständigt hat. Eine leidenschaftliche Diskussion über die Anbindung ans Kaunertal über das Karlesjoch ist dem vorausgegangen. Anlass zur Diskussion war eine von der Handelskammer Tirol Bezirk Landeck organisierte Grenzüberschreitung:

Mit dem Lift auf den Kaunertaler Gletscher, aufs Karlesjoch mit anschließender Abfahrt ins Langtauferertal, über jene mögliche Piste, die angelegt werden könnte, wenn eine Bahn von Melag aufs Karlesjoch gebaut wird. Begeisterung über die guten Abfahrtsbedingungen bei den Teilnehmern war zu spüren, darunter der Geschäftsführer der HK Tirol Bezirk Landeck, Thomas Köhle, der Geschäftsführer der Kauntertalbahnen, Franz Wackernell, Josef Thöni vom Langtaufererhof, der kürzlich als HGV-Präsident der Gemeinde Graun gekürt worde ist, Geometer Peter Oberhofer und Hartmann Ploner aus Nauders. Auch Gemeinderat Roman Theiner ist mitgefahren, „um sich vor Ort ein Bild zu machen.“ Zu der skibegeisterten Gruppe gesellten sich nach und nach junge Langtauferer und Hoteliers. Mit Ausnahme einer kritischen Stellungnahme von Richard Fliri - der Verkehr werde das Tal überrollen - und von Christian Hohenegger - wenn schon, dann auf die Weißseespitze - herrschte in der Runde einhellige Zustimmung für den Zusammenschluss. Weil die wirtschaftliche Situation keine anderen Alternativen zulasse und die Jugend außerhalb des Tales ihr Einkommen suchen muss. Für seine vehementen Stellungnahmen für einen Zusammenschluss und sogar für eine einzige Skiliftgesellschaft im Obervinschgau, so sein Traum, erhielt Urgestein Hansi Klöckner mehrmals Applaus. Der Rüstige hatte, am Rande, gerade am Montag seinen 77.Geburtstag. Das Projekt Zusammenschluss, welches mittlerweile 30 Jahre alt sei, habe Bedeutung für die gesamte Region, meinte Hartmann Ploner vom Hotel Zentral in Nauders. Bei Zusammenschlüssen habe es in der Vergangenheit immer nur Gewinner gegeben. Zudem ergebe sich aus einem Zusammenschluss mit dem Kaunertal ein gewaltiger Alleinstellungswert: Es wäre das erste grenzüberschreitende Gletscherskigebiet in den Alpen. Nicht gegen Schöneben sei dieses Vorhaben voranzutreiben, sondern mit Schöneben, sagte Thomas Köhle. Das Konkurrenzdenken müsse weg. Das Bekenntnis von Nordtirol sei auf jeden Fall da, sei es von der Familie Rubatscher, von der Handelskammer bis hinein in die Regierungsspitze um LH Günther Platter. Es gebe überall grünes Licht, sagte Köhle. Man müsse aber wissen, ob die Bevölkerung von Langtaufers, ob die Gemeindeverwaltung hinter dem Projekt stehe. Allerdings ticke, so Köhle, die Bombe. Denn Rubatscher könne auch anderswo investieren. Die Vorfinanzierung des Projektes, so Peter Oberhofer, stehe. Im Tal brauche kein einziger einen Euro aus seiner Tasche ziehen.
Fraktionsvorsteher Toni Zanini legte sich für einen Zusammenschluss ins Zeug und erhielt von den jungen Langtauferern Zustimmung.
Nun müssen, so die Meinung, die Signale für die Gemeindeverwalter gebündelt werden. Deshalb steht eine mögliche Bürgerbefragung im Raum. Selbst Fliri ortete eine mögliche Mehrheit für den Zusammenschluss im Tal, nicht aber auf Gemeindeebene. (eb)

 

 


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