Vom Wind gefunden - Beim Gaslighting handelt es sich um Manipulation, emotionale Gewalt bzw. emotionalen Missbrauch. Es ist eine Art von verdecktem Mobbing. Die Betroffenen werden dabei gezielt und solange verunsichert, bis sie an ihrem Selbstwert, ihrer Meinung oder Wahrnehmung zweifeln. Ziel der Täter ist es, die Opfer zu brechen oder in eine seelische Abhängigkeit zu zwingen. Gaslighting ist so systematisch wie Gehirnwäsche. Die Opfer sind immer die Schuldigen. Der Täter verbreitet dazu immer wieder Lügen, Intrigen, Unwahrheiten. Das Opfer wird immer wieder verunsichert, durch gestreute Zweifel, Denunzierungen oder Falschaussagen, bis das Opfer schließlich das Gefühl für die Realität verliert. Die Verunsicherungstaktik ist nach dem Theaterstück „Gaslight“ von Patrick Hamilton benannt, in dem die Praxis erstmals beschrieben wird. Im gleichnamigen Film (deutscher Titel „Das Haus der Lady Alquist“) wird Ingrid Bergman Opfer ihres Ehemanns, der sie in den Wahnsinn treibt, indem er beispielsweise die Gaslichter dimmt und dies ständig leugnet. Von Gaslighting betroffen sind meist Frauen. Ebenfalls häufig betroffen sind Kinder, die so von ihren Eltern manipuliert werden. Gaslighting gibt es aber nicht nur in der Partnerschaft und Familie, sondern auch im Freundeskreis und bei der Arbeit. Gaslighting ist kein Kavaliersdelikt. Tatsächlich handelt es sich dabei um einen besonders schweren emotionalen und seelischen Missbrauch. Im Extremfall kann die Manipulation zur systematischen Zerstörung der Wahrnehmung und des Selbstvertrauens führen und Menschen in den Wahnsinn treiben. (hzg)