„Eigentlich wollte ich nichts mehr vom Biathlon wissen“

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Weltcupeinsätze, WM-Teilnahmen und ein Italienmeistertitel – auf diese Erfolge kann der ehemalige Biathlet Klaus Höllrigl zurückblicken. Nach seinem Karriereende wollte der heute 42-Jährige zunächst dem Biathlon den Rücken kehren. Doch dann kam alles anders, vielmehr noch: Es ging in die andere Richtung. Vor kurzem ist der Goldrainer sogar zu Italiens höchstem Biathlon-Funktionär aufgestiegen.

Von Sarah Mitterer

Viele Jahre lang waren die Loipen und Schießstände dieser Welt das zu Hause von Klaus Höllrigl. Mit elf Jahren entdeckte er den Biathlonsport für sich. Damals gründete Andreas Kuppelwieser beim ASV Latsch die Sektion Biathlon und Höllrigl, der zuvor das Langlaufen durch seine Großeltern erlernt hatte, entschied sich dafür, diese für ihn neue Sportart einmal auszuprobieren. Sofort war er vom Biathlon gefesselt und in ihm reifte der Entschluss, Profisportler zu werden. Mit 14 Jahren entschied er sich, die neu gegründete Sportoberschule in Mals zu besuchen, um seinen Traum verwirklichen zu können. Durch sein Talent, seinen Ehrgeiz und Einsatz wurde er mit gerade einmal 17 Jahren in die Sportgruppe der Carabinieri sowie in die Nationalmannschaft aufgenommen. Sein internationales Debüt gab er bei der Junioren-WM 1999 in Pokljuka. Es folgten die ersten Weltcupeinsätze und im Jahre 2003 erlebte er schließlich sein persönliches Karriere-Highlight: Die Nominierung für die Weltmeisterschaft in Chanty-Mansijsk. Damit ging für den damals 23-Jährigen ein großer Traum in Erfüllung. „Nun war ich endlich da, wo ich immer hinwollte“, erzählt Höllrigl voller Stolz. Auch im Folgejahr konnte er wieder an der WM teilnehmen und sicherte sich zudem s46 Klaus Höllrigl als aktiver Athletden Italienmeistertitel in der Verfolgung. Doch eine Erkrankung an Pfeifferschem Drüsenfieber warf ihn zurück. „Danach fand ich nicht mehr zu alter Stärke“, berichtet er. Im Alter von 28 Jahren beendete Höllrigl schließlich seine aktive Karriere als Biathlet und wollte sich ganz aus der Sportwelt zurückziehen: „Ich hatte mehr vor, als ich am Ende geleistet habe und wollte eigentlich nichts mehr vom Biathlon wissen.“ Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung trat die Sportoberschule Mals an ihn heran und bot ihm einen Trainerposten an. Höllrigl wagte sich ans neue Abenteuer und fand immer mehr Gefallen an dieser Arbeit. Acht Jahre lang war er dort tätig, ehe er 2016 sein Engagement beendete und sich an eine neue berufliche Herausforderung abseits der Sportwelt wagte. Doch seine Liebe zum Biathlon war nie erloschen, im Gegenteil: „In dieser Zeit merkte ich, wie sehr mir der Sport fehlte“, begründet Höllrigl seine Rückkehr zum Biathlon. Zunächst nahm er einen Trainerposten bei der italienischen B-Mannschaft an, nur ein Jahr später wurde er Teil des Trainerteams der A-Mannschaft. Seit Mai 2022 ist er der sportliche Leiter im italienischen Biathlonsport und startete Ende November mit dem Weltcupauftakt im finnischen Kontiolahti in seine erste Saison als Italiens Biathlonchef.

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