Töll/Bozen - Der Direktor der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) Joachim Dejaco und sein Team waren in der Vergangenheit alles andere als untätig: Man hat sich aus dem Vertrag mit der sich im Ausgleich befindenden Firma Emaprice herauslösen können. Intensive Verhandlungen sind am Laufen.
von Erwin Bernhart
Der Stillstand auf den Zugbaustellen in den Tunnels auf der Töll und in Marling könnten ein Ende finden. STA-Direktor Joachim Dejaco vermeldet auf Anfrage des Vinschgerwind, dass man sich im Juli aus dem Vertrag mit der Baufirma Emaprice herauslösen hat können. Man habe einen „kleinen“ Fehler im Ausgleichsverfahren ausfindig machen und nutzen können. Emaprice, die auch den Tunnel in Kastelbell bauen hätte sollen und dort regelrecht stecken geblieben ist, hat um Ausgleich (concordato) angesucht. „Wir sind nun vertraglich entbunden“, sagt Dejaco. Emaprice habe zwar dagegen Klage eingereicht, aber öffentliches Interesse hat Vorrang und man werde sehen. Nun sei man in intensiven Verhandlungen mit der für die Bahn-Tunnelprojekte zweitgereihten Firma FIS aus Brescia. FIS habe, so Dejaco, Bereitschaft signalisiert. Man sei dabei, alle technischen Varianten mit der FIS durchzusprechen. Wenn es gelänge, die FIS zur Fortsetzung der Arbeiten in den Zugtunnels zu gewinnen, wäre das ein erfreulicher Meilenstein. Denn intensive Verhandlungen mit einem möglichen positiven Ergebnis seien auf jeden Fall besser als eine Ausschreibung mit offenem Ausgang machen zu müssen. FIS sei gut aufgestellt, sagt Dejaco.
Die gute Nachricht ist: In den kommenden Tagen werden die Arbeiten für die Elektrifizierung der Vinschgerbahn unterschrieben werden. Für die Oberleitungen wird die Bietergemeinschaft GCF Generale Costruzioni Ferroviarie/Ineo Ferroviaire für den Betrag von gut 26 Millionen Euro zum Zuge kommen. Die italienisch/französische Bietergemeinschaft werde dann die Planungen in Angriff nehmen, welche noch von einer Art TÜV-Prüfstelle zu genehmigen sein wird. Im Frühjahr könnten die ersten Masten für dei Oberleitungen stehen. Dejaco und seine Mannschaft sind froh, ein solides diesbezügliches Angebot erhalten zu haben, was angesichts von volatilen Preisen gar nicht so selbstverständlich sei.
Die bessere Nachricht: Letzte Woche wurde der Vertrag für die Vergabe des neuen Signalsystems unterschrieben. Für knapp 12 Millionen Euro wird die Bietergemeinschaft Progress Rail Signaling/CETIP das neue Signalsystem entlang der Vinschgerbahnstrecke realisieren. Und man baut schon: Das Strom-Unterwerk in Algund wurde vorgezogen und wird derzeit von Firma Marx umgesetzt. „Es wird wieder langsam besser“, bleibt Joachim Dejaco im Understatement.