Graun - Der Gemeinderat von Graun hat auf Vorschlag von BM Franz Prieth auf eine von ihm selbst aufgebaute Drohkulisse wieder rasch abgebaut. Es geht darum, wie man mit den Grundbesitzern in Langtaufers wegen der Langlaufloipe umgehen will.
von Erwin Bernhart
Mit den Langtauferer Bauern ist nicht gut Kirschen essen. In der Vergangenheit hat es immer wieder Widerstand und kleinere Scharmützel im Tal gegeben und zwar wegen der Langlaufloipe, vor allem wegen der Großveranstaltung „La Venosta“. Um die Widerspenstigen zu zähmen, hat BM Franz Prieth eine Drohkulisse augebaut, die es in sich hatte: Auf der Tagesordnung der Ratssitzung am 11. Juli stand schlicht: „Langlaufloipe samt Beschneiungsanlage: Deklarierung des öffentlichen Interesses (Gemeinnutzungserklärung)“. Ziel der Drohung war es, den Grundbesitzern ein Servitut für die Benutzung der Langlaufloipe in Melag ins Grundbuch schreiben zu lassen. „Um Planungssicherheit haben zu können“, wie es BM Franz Prieth formulierte. Über diese Vorgangsweise waren die Grundbesitzer in Langtaufers sehr aufgebracht. Die Referentin Manuela Wallnöfer musste im Vorfeld der Ratssitzung eine Versammlung mit den Grundbesitzern einberufen. BM Franz Prieth sprach von einem konstruktiven Gespräch, im Tal spricht man davon, dass dem BM bei diesem Treffen in Melag ordentlich die „Kutteln gewaschen“ worden sind. Die Eintragung eines Servitutes und eine Beschneiungsanlage lehnen die Grundbesitzer rundweg ab. Man wolle nun die Vereinbarungen neu aufsetzen, sagte Prieth und die Angelegenheit einvernehmlich lösen. Die Drohkulisse wurde abgebaut und der Tagesordnungspunkt einstimmig fallen gelassen. Lob dafür, die Dinge mit den Grundbesitzern einvernehmlich lösen zu wollen, kam vom Ratsmitglied Valentin Paulmichl. Das sei der richtige Weg.
Bei der Ratssitzung wurde der Entwurf des Gefahrenzonenplanes, online vorgetragen von Andreas Heinz von Planteam GmbH, genehmigt. Seit zwei jahren sei man mit der Dokumentenerstellung unterwegs und den Bürgern, den betroffenen Grundbesitzern sei der Entwurf bereits vorgestellt worden. Langtaufers ist von Lawinen- und Wassergefahren besonders betroffen. Bei den Lawinengefahren liegen 11 Gebäude und bei den Wassergefahren 8 Gebäude in der roten Zone. Der Langtauferer Gemeinderat Sepp Thöni sagte, dass er im Entwurf die Lawinen in Melag, orografisch links, vermisse. BM Prieth sagte, dass es sich beim Gefahrenzonenplan um ein dynamisches Instrument handle und dass in den kommenden Jahren viel an Verbauungen bevorstehe. Der Entwurf wurde genehmigt, kommt nun in die Dienstellenkonferenz, dann zu einer zweiten Lesung in den Gemeindrat und letztlich in die Landesregeirung.