Die Stunde des Kofler Sepp

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Latsch - Mit drei Anfragen scheuchte Sepp Kofler von der Liste Mitanond-Insieme den Gemeindeausschuss und den Gemeinderat auf und zwang das Latscher Gemeindeparlament zum Nachdenken. BM Mauro Dalla Barba ließ die Diskussion zu.

von Erwin Bernhart

Sepp Kofler sticht ins Wespennest. Ob eine formelle Plattform zwischen Gemeindeärzten und Gemeinde bestehe und wie sich der Gemeindeausschuss die Zukunft der Haus- und Kinderärzte in Latsch vorstelle, wollte Kofler in einer ersten Anfrage wissen. Die zuständige Sozialreferentin Gerda Gunsch musste ersteres verneinen, es gebe keine formelle Plattform. Die Gemeinde müsse den Ärzten die Ambulatorien unentgeltlich zur Verfügung stellen. Es gebe engagierte Ärzte in Latsch, aber die Bürger wünschten organisatorische Verbesserungen. Deshalb strebe die Gemeindeverwaltung eine konstruktive Zusammenarbeit an. Man wollte zuerst die Bürgerversammlungen hinter sich lassen, um mit den Ärzten einen Termin vereinbaren zu können. Die Aufrechterhaltung des Kinderarztdienstes nach der Pensionierung von Walter Tscholl habe der Sanitätsbetrieb zugesichert. Kofler, der sagte, dass er sich als Kummerkasten für die Bürger vorkomme, bedankte sich öffentlich bei den Ärzten für die erbrachten Leistungen. Er wolle, dass über die Probleme diskutiert werde.
Mit einer nächsten Interpellation stieß er dann eine rege Diskussion im Gemeinderat an. Kofler warf das Problem des Konfliktes zwischen Mountainbikern und Fußgängern auf, Haftungsfragen, Beschilderungen, Trends. Denn mit den E-Bikes dürfte sich die Problematik verschärfen. VizeBM Christian Stricker verwies in seiner schriftlichen Beantwortung auf die eigene und vor mehr als 10 Jahren für Südtirol wegweisende Beschilderung. Man habe keine Zählungen der Biker zur Hand, auch keine Analysen über Trends, aber mit 50.000 Euro sei der Tourismusverein für die Instandhaltung der Wander- und Bikewege zuständig. Stricker verwies auch auf die kürzlich ins Leben gerufene Arbeitsgruppe Mobilität. Die Haftungs- und Versicherungsfragen habe man bereits 2011 klären können. Die Problemstellung untermalte Kofler mit eindrucksvollen Bildern von Bike- und Wanderwegen, die dermaßen ausgefahren waren, dass sie für Fußgänger nur mehr schwer benutzbar sind. Umgestürzte oder nicht vorhandene Schilder, Biker auf Waalwegen...
In der angeregten Diskussion gab Hotelier Martin Pirhofer („Ich habe rund 25% Biker im Haus“) einen Seitenhieb in Richtung Nationalpark. Als der Sitz noch in Bormio war, lief es besser. Nun passiere nichts mehr, obwohl der Park für gewisse Sachen zuständig sei.
Auf fruchtbaren Boden fiel die dritte Anfrage: die Bild- und Tonübertragung der Gemeinderatssitzungen. BM Dalla Barba ortete eine Mehrheit im Rat dafür und man werde die entsprechende Satzungsänderung vorbereiten und die technischen Voraussetzungen schaffen.

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