Schlanders erzählt... Märchenherbst

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Kultur: Penaud

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Das Hochtal zwischen Schnals und dem Vinschgau ist bekannt wegen seiner alpinen Kostbarkeiten und der vielen Geschichten, die sich um dieses Almgbiet ranken. Sagen und klimabedingte Besonderheiten verdichten sich. Es entstehen „Räume“, aus denen sich Gedanken und Geschichten entwickeln.
Als Beispiel sei der Arkadengang der Churburg genannt. Dort entsteht in den gezeigten Bildern (aus der griechisch-römischen Mythologie) neues Leben. Die „Märchen“ sind 1994 als Band 37 der ARUNDA erschienen.
Ähnliches gilt für die zahlreichen anderen „Räume“, für freskengeschmückte Kapellen, für Kreuzgänge. „Heilige Orte“ gibt es im Vinschgau immer wieder, am bekanntesten sind die „Heiligen Drei Brunnen“ in Trafoi.
Als Beispiel sei hier auch der Ortsname „Brugg“ erwähnt, in dem sich die ganze Geschichte des Tales auf engstem Raum abspielt. „Af dr Hoad“ also auf der Heide, da Treffen wir alle Dämonen. Nicht nur Heilige, auch Redewendungen des Friedens und der Versöhnung. Dadurch entsteht eine Geographie der Konflikte, der sich ständig wandelnden Wichtigkeiten.
Räume und Gedanken“, jeder Ort hat eine eigene „Verfassung“, eine eigene Melodie: „Melaun“, „Vermoi“, „Watles“. Diesen Dingen nachzuspüren ist aufregend und ergibt eine völlig neue Geographie. Also Räume und die darin entstehenden Gedanken.
Im Jahr 1974 machte ich zusammen mit Dr. Volker Oberegger (Lehrer für Mathematik und Biologie) einen Ausflug auf die Penauder Alm, genauer gesagt auf den Bergkamm mit den Bergspitzen Vermoi (2929m) und Marzell (2582m). Von dort überblickten wir das gewaltige Hochtal und begannen zu träumen. Pläne für die Kulturzeitschrift ARUNDA. Gedankenreiche wurden entwickelt, der Volker war presserechtlich verantwortlich von Anfang an, also seit 1976.Inzwischen sind über 100 Monographien über die verschiedensten Themen erschienen, so auch über Milch, Brot und Wein.
Als Drehleierspieler ist der Volker zuständig für historische Instrumente und die Musik der Renaissance; der Name des Berges Vermoi bedeutet „Kleine Geröllhalde“ - so klingt auch Volkers Musik.
Für die Politik bin ich zuständig und behandle immer wieder ein philosophisches Problem: Geschichte der Dialektik von Herr und Knecht.
Der Bergname Vermoi entstand aus dem lateinischen Wort VERMIS (+ Suffix ARIA) und erinnert an ein wurmreiches Gelände, also an eine Schlangenlandschaft.
Hans Wielander

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