Hingabe und harte Arbeit

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Der leidenschaftliche „Ziachorgelspieler“ braucht die Zurückgezogenheit und Ruhe der Heimat und das spannende Leben der Großstadt um sich „drhoam“ zu fühlen Der leidenschaftliche „Ziachorgelspieler“ braucht die Zurückgezogenheit und Ruhe der Heimat und das spannende Leben der Großstadt um sich „drhoam“ zu fühlen

„Der Preis des Erfolges ist Hingabe, harte Arbeit und unablässiger Einsatz für das, was man erreichen will“. Dieses Zitat von Frank Lloyd Wright spiegelt die Studienzeit von David Frank wieder.

Der Preis des Erfolges ist Hingabe, harte Arbeit und unablässiger Einsatz für das, was man erreichen will“. Dieses Zitat von Frank Lloyd Wright steht auch zu Beginn der Danksagung seiner Masterarbeit. Der 1992 als ältester Bruder von drei Mädchen geborene Matscher, studierte in Wien Agrar- und Ernährungswissenschaft. Der junge „Ziachorgelspieler“ nutzte die freie Zeiteinteilung die ihm das Schreiben an seiner Masterarbeit bot, um sich auf das Herausbringen seines Debut Album „Amazia“, zu konzentrieren. Es erscheint 2019. Dort treffen Blues und alpiner Folk aufeinander. Inspiration dafür war immer wieder sein Heimatdorf. Daher auch der Name für die CD, welcher vom rätoromanischen Namen Matsch hergeleitet ist.
Als junger „Bua“ verbrachte er die Sommer mit seinem Vater auf einer Schweizer Alm. Dort spielte der Hirte mit der Ziehorgel. David war fasziniert von diesem Instrument. Seine Schweizer Oma, mütterlicherseits, meinte „nor kafmer ihm holt a Ziachorgel“. So nahm er Unterrichtsstunden, konnte sich aber zu Beginn mit diesem Instrument nicht identifizieren. Erst als der Passeirer Musiklehrer Alexander Pamer ihm neue Slowenische Stücke und Musik von Herbert Pixner zeigte, wurde es für David interessant. Er fand es sehr spannend mit der Steirischen diese Vielfalt bei seinen Auftritten und den Abschlusskonzerten der Musikschule zu spielen.
Nach der Pflichtschule besuchte er die Fürstenburg in Burgeis, maturierte in der HOB in Mals und wusste nach dem Abschluss zuerst nicht wohin. Er half im Sommer über seinem Onkel auf dessen Hof. Der Jugendliche überlegte in Bozen oder Innsbruck zu studieren. Beides war ihm noch zu nahe an der Heimat. Anfang Oktober 2012 zog er mit drei Kollegen nach Wien um dort an der BOKU, der Universität für Bodenkultur zu studieren. Ein unvergesslicher Lebensabschnitt begann. David verließ seine Komfortzone, privat und musikalisch. Er lernte viele neue Gleichgesinnte kennen, spielte viel mit seinen Nordtiroler Kollegen Martin Hauser und Thomas Singer. Allein oder bei gemeinsamen Auftritten sammelte er wertvolle Erfahrungen.
In Wien kaufte er sich seine erste eigene Harmonika, eine handgefertigte Jamnik mit Gravur. Die Wartezeit betrug zwei Jahre. Lange hatte er daraufhin gearbeitet. Der erfüllte Wunsch, war ein Motivationsschub für den jungen Musiker und er begann selber Stücke zu schreiben. Inspiration für Davids Eigenkompositionen war der Kontrast des Lebens im Vinschger Seitental und der Großstadt. Viele Stücke entstanden in oder auf dem Weg nach Matsch bzw. nach Wien. Er brauchte die Ruhe und Zurückgezogenheit von Zuhause, sowie auch die Herausforderung der weiten Welt. Nach einiger Zeit waren es mehreren Songs. Viele fragten ihn ob es davon eine CD gäbe. So reifte die Idee eine solche herauszubringen, auch um diese Zeit in der Weltstadt Wien zu verewigen. Er erstellte ein Konzept. Er suchte ein Tonstudio, einen Designer und eine Plattenfirma. Ohne Unterstützung vieler Menschen und Sponsoren wäre David nicht imstande gewesen dieses Projekt umzusetzen.
Gerne spielt der junge Musiker auf Geburtstagen und Festen seine Eigenkompositionen, Stücke von Herbert Pixner, gemischt mit traditioneller Volksmusik. Etwas Besonderes ist es für ihn bei organisierten Konzerten aufzutreten. David möchte sich und das Publikum abholen und für kurze Zeit aus der Alltagswelt ausbrechen.
2020 schloss David sein Studium ab, zog nach Glurns und begann im Jänner 2021 seine Arbeit bei der IDM in der Abteilung Agrarmarketing. Er ist dort für das Qualitätszeichen Südtirol zuständig. Er pendelt von der kleinsten Stadt Südtirols in die größte. Die Hälfte der Woche verbringt er im Sitz der IDM in Glurns und die restliche Zeit im Büro in Bozen.
Ihm gefällt die abwechslungsreiche Arbeit, er liebt es, unterwegs zu sein, den zwischenmenschlichen Kontakt mit den Bauern und den Verantwortlichen des Marketings in ganz Südtirol. Er merkt an, dass ihm der kreative Spielraum der Studienzeit in der jetzigen Arbeitswelt etwas fehlt und er die Balance zwischen Job und Kunst neu finden möchte. Die Landwirtschaft ist seine Berufung, die Musik seine Leidenschaft. 2022 möchte er sich dieser vermehrt widmen. Er plant ein neues Album mit dem Gitarristen Marc Perin, seinem Freund aus dem Pustertal. Es soll ein musikalischer Zusammenschluss zwischen Westen und Osten Südtirols werden. Freuen wir uns darauf.

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