Graun - In den Nächten vom 15. auf den 16. und vom 16. auf den 17. September wurde beim Turm im See eine Videoinstallation mit einem Großprojektor auf einen sog. Hydroschild und Lichtershow am Kirchturm projiziert. Der Hydroschild - ein riesiger Wasserfächer aus kleinsten Tröpfchen - ist mehr als bloßer Projektionsgrund für das Video, in dem es sich um auf Wasserdampf basierende Phänomene dreht; er wird zum integralen Bestandteil der Lichtershow. Es ist nicht möglich, irgendwelche Laserstrahlen in der Luft zu sehen, wenn keine Partikel in der Luft sind. „Nirgendwo ist dieses Mittel, dieser Hydroschild, diese poröse Wasserwand, auf die wir hineinprojizieren, auch inhaltlich so richtig wie am Turm. Wir können hier und überall ein versunkenes Dorf aus dem Wasser aufsteigen lassen“, meint der Videokünstler Stefano Di Buduo. Der See als Spiegelfläche für das Licht, das versunkene Graun als Schattenspiel und wehmütige Erinnerung. „Unter dem Wasser liegen Träume und die Geister der Vertriebenen, von Menschen und Vieh …“, ertönt es aus dem Lautsprecher. Videokünstler Stefano zieht am Reschensee alle Register und verblüfft und begeistert. Sein Projekt „UNTER WASSER: Kraft, Macht und neues Leben“ ist einer der Höhepunkte des heurigen Transartfestivals, entstanden aus der Faszination des Künstlers für den Ort und dessen Geschichte. Nirgendwo anders hätte er seine Videoinstallation schaffen können, sagt er. Und diese Transartlichtshow in Graun ist übrigens Teil des futurologischen Kongresses, welcher derzeit im NOI-Techpark in Bozen läuft. Dieser Kongress ist ein Festival, bei dem Wissenschaft und Kunst, Technik und Kultur online und offline aufeinandertreffen. Mit Hilfe der Feuerwehren aus Graun und Reschen, der Wasserschläuche und Pumpen hat Di Budo ein anrührendes, imposantes Transartprojekt realisiert, eine Hommage an den See und das Dorf. (aw)