Graun/St. Valentin/Reschen.
von Magdalena Dietl Sapelza
Das Handwerk im Vinschger Oberland mit seinen Klein- und Mittelbetrieben erweist sich als krisenfest. Das belegen Nachfragen beim Hochbaubetrieb Baugut in Reschen, bei den Schlossereibetrieben Plangger Martin in St. Valentin und bei Folie David in Reschen. Die Auftragslage sei zwar nicht mehr so rosig wie vor Jahren. Sie sei aber auch nicht schlecht. Wenn es so bleibt, könne man zufrieden sein, so der Grundtenor. „Von der Arbeit her ist wenig von der Krise zu spüren, vom Geld her allerdings schon“, präzisiert Thomas Bochet, Sekretär von Baugut. Es sei der Trend festzustellen, dass sich Bauherren immer öfter für das günstigste Angebot entscheiden.Das stellt qualitätsbewusste Betriebe vor große Herausforderungen. „Wir versuchen, das Beste daraus zu machen, ohne dass die Qualität leidet“, so Bochet.
Zum überwiegenden Teil arbeiten die drei Betriebe in der Gemeinde Graun und im Raum Vinschgau. Fünfzehn bis zwanzig Prozent der Aufträge erhalten sie auf österreichischer Seite, vor allem in Nauders. Auf österreichischer Seite sind neben Bauarbeitern besonders Schlosser gefragt. Für diese hat sich eine Marktlücke aufgetan. „Jenseits der Grenze klagen Architekten über mangelnde Schlossereibetriebe und das kommt uns im Oberland zugute“, meint Rosalia Warger Plangger vom Schlossereibetrieb Martin Plangger.
„In Nauders gibt es nur einen Schlosserei- Ein-Mann-Betrieb“, weiß David Folie, Chef der gleichnamigen Schlosserei. Die Fachkompetenz und der moderne Standard der Grauner Betriebe sind also sehr geschätzt. Einziges Hindernis im Grenzverkehr ist die Kontrollstelle. Transporte werden regelmäßig überprüft. Kontrolliert werden das Gewicht, die richtige Befestigung der Waren, die Lieferscheine... Wenn etwas nicht stimmt, hagelt es sofort Strafen. Doch mittlerweile wissen die Handwerker, woran sie sich halten müssen.
Und die Betriebe schauen trotz kleiner Einbusen zuversichtlich in die Zukunft.Sie setzen auf Qualität zu einem guten Preis und trotzen so der Krise.