OSZ Schlanders - So ein schwieriges Schuljahr!“ – Auf und Zu, Unwissen, Informationslücken, Druck, Machtspiele, Ängste, Unsicherheit – und gleichzeitig: „Was für ein Schuljahr!“ Selten wird sich Schule so stark weiterentwickelt haben wie in den letzten 14 Monaten. Ein neues Bewusstsein für digitales Lernen ist entstanden, auch Vorteile im Ausschöpfen digitaler Kommunikationswege wurden gefunden – ein erster digitaler Elternsprechtag, digitale Lernberatung. Zufriedenheit auch im Kleinen, eine neue Bescheidenheit, Wertschätzung von Gemeinschaft – die Sicherheit, auch Schwieriges als Schulgemeinschaft gemeinsam meistern zu können. Auch dies ist entstanden.
Auf Grundlage dieser Überlegungen lud das OSZ Schlanders am 18. Mai interessierte Lehrpersonen, Schüler:innen und Eltern ein, beim ersten „Diskussionsforum Corona Chancen“ mitzuwirken. 40 Plätze waren dafür in der Aula des Oberschulzentrums bereitgestellt, und alle wurden gefüllt. Am Beginn des Abends stand ein erster Impuls der Schulführung Verena Rinner. Dieser sollte das Gemeinsame – Verbindende aller Anwesenden darstellen: Alle verbindet das Ziel „a guate Schual“ besuchen zu wollen, „ a guate Schual“ zu sein, zu bleiben, zu werden.
Dann folgte ein zeitlich knapp bemessener Raum, um Dinge aufzuzeigen, die nicht gut laufen bzw. nicht gut waren. Es ging darum, die Möglichkeit zu geben, laut zu sagen, wo der Schuh drückt, ohne dafür verurteilt zu werden, einmal zu berichten, wie es sich anfühlt, wenn man am Samstag davor nicht weiß ob am Montag Präsenzunterricht oder Fernunterricht sein wird, einmal vom enormen Druck zu berichten, den Schüler:innen - und ebenso Lehrpersonen - spüren, einmal vom Gefühl fehlender Autonomie und Entscheidungsspielräume, dem Gefühl von Hilflosigkeit und Überforderung. Das Bedrückende und Belastende auszusprechen und hinter sich zu lassen, um freier zu sein für Neues, für das was man für eine neue „guate Schual“ mitnehmen möchte.
Die Themen und Ideen, die in der Folge benannt, entwickelt und diskutiert wurden, lassen sich sehen: gewisse Zeiten könnten in Eigenverantwortung der jungen Erwachsenden gut als digitales Lernen weitergeführt werden, ebenso könnten bestimmte Sitzungen und Aussprachen gut online abgewickelt werden, die mittlerweile ausgiebig erprobten und bewährten digitalen Kommunikations- und Lernformen also in guter Abstimmung mit dem weit höheren Stundenausmaß an Präsenzunterricht weitergeführt werden. Ebenso fanden neue Formen der Bewertung und das Lernen in größerer Eigenverantwortung Anklang. Besonders positiv und als wichtig erachtet wurde die Schulgemeinschaft, die Gemeinschaft als hohes Gut, das man in schulischen Festen und Feiern, gemeinsamen Projekten und unterrichtsbegleitenden Veranstaltungen wieder mehr leben wird. Im Bewusstsein, dass die Pandemie die Schulgemeinschaft geprägt und auf die Probe gestellt hat, wurde ausgiebig diskutiert, auch kritisch hinterfragt aber stets das Positive im Fokus gehalten.
(r/eb)