Innsbruck/Bozen/Glurns - Der Paul-Flora-Preis wird in Erinnerung an den 2009 verstorbenen Künstler Paul Flora seit 2010 jährlich an eine junge Künstlerin oder einen jungen Künstler aus Tirol oder Südtirol abwechselnd in Glurns und Innsbruck verliehen.
von Heinrich Zoderer
Vor zwei Jahren erhielt der im Dezember 2020 verstorbene Künstler Sven Sachsalber aus Laatsch in Glurns den Preis. Coronabedingt wurde bereits im letzten Jahr die Preisverleihung per Livestream übertragen. Auch in diesem Jahr fand die Preisvergabe an die Brixner Künstlerin Maria Walcher im Rahmen einer virtuellen Feier am Samstag, den 15. Mai statt. Anton Patscheider, der Kommissär der Stadt Glurns und der Altbürgermeister Alois Frank begrüßten über Video vor dem Grab von Paul Flora neben der Preisträgerin und dem Südtiroler Landesrat für Kultur, Philipp Achammer und Tirols Kulturlandesrätin Beate Palfrader auch rund 60 Personen, welche die Preisverleihung über den Youtube-Kanal des Landes Südtirol verfolgten. Achammer und Palfrader betonten die Bedeutung der Kunst als Vermittlerin des Unaussprechlichen und als Grundlage für unsere Träume. In der Laudatio zeichnete das Jurymitglied Sabine Gamper den Werdegang der Künstlerin nach und gab einen Überblick über ihre Arbeitsweise und ihre künstlerischen Anliegen. Maria Walcher, die 1984 geboren, in Innsbruck lebt, aber in Brixen aufgewachsen ist, geht es in ihrer künstlerischen Arbeit um gesellschaftliche Themen wie soziale Gerechtigkeit, Umgang mit dem Fremden, Arbeits- und Produktionsbedingungen sowie die Erinnerungskultur. Das „Unterwegssein“ ist Programm und Arbeitsmethode. Mit der Nähmaschine war die Künstlerin nicht nur in Südtirol, sondern auch in vielen anderen Städten unterwegs. Auf öffentlichen Plätzen wurde genäht und gleichzeitig gab es Treffen und vielfältige Gespräche mit unterschiedlichen Menschen. Mit Broten und Eiern machte sie Kunstinstallationen, um auf die Ess- und Backkultur, aber auch auf alte Kultur- und Arbeitstechniken hinzuweisen.