Vinschgau - Mit einer Aussendung weist der Geschäftsführer des Jugenddienstes Obervinschgau Tobias Stecher auf ein zeitloses Phänomen hin, dass gerade jetzt in der Corona-Zeit Konjunktur zu haben scheint: dem Generationenkonflikt. Laut der Fachdienststelle für Jugendarbeit bringt die derzeitige Corona-Situation den Generationenkonflikt mit seiner Stigmatisierung auf einen neuen Höhepunkt. Junge Menschen dürfen nicht im Dorf unterwegs sein; Junge Menschen dürfen sich nicht mit Freunden treffen; Junge Menschen sind unsolidarisch und halten sich nicht an die Regeln. Vorurteile und Benachteiligungen gegenüber jungen Menschen sind derzeit oft weitreichend und sogar diskriminierend. Herabwürdigende Blicke und das Unverständnis gegenüber jungen Menschen gibt ihnen aber oft das Gefühl „nicht ernst genommen“ zu werden. Aber im Gegensatz zur Jugend dürfen Erwachsene zur Arbeit gehen, selbst entscheiden wem sie treffen und ob sie die Regeln einhalten. Über sie urteilt niemand. Die Corona-Krise ist für Niemanden einfach, den Sündenbock bei der Jugend zu suchen, ist jedoch nicht gerecht. Junge Menschen fällt das Dach zuhause auf den Kopf, sie brauchen Raum und Platz um sich selbst kennen zu lernen. Junge Menschen müssen sich ausprobieren, Grenzen überschreiten und dafür Verantwortung übernehmen, spielen und feiern, träumen und trauern. Die Aussendung appelliert daher an die Erwachsenen die Bedürfnisse junger Menschen ernst zu nehmen und sie nicht pauschal zu verurteilen. Eine Erinnerung an die eigene Jugendzeit kann dabei hilfreich sein. (lu)