„Oberwind“ verbläst Kunstrasen

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Mals - Der neue Ausschuss von Mals mit BM Josef Thurner an der Spitze, mit Marion Januth, Tobias Peer, Andreas Pobitzer, Klaus Telser und Günther Wallnöfer hat umgeschwenkt: Kein Kunstrasen für den Malser Sportplatz. Vor knapp einem Jahr noch hat der damalige Ausschuss unter Ulrich Veith ein Ausführungsprojekt für die Errichtung eines Kunstrasenplatzes durch das Büro Pfeifer Planung GmbH aus Eppan mit einem Kostenvoranschlag von rund 1,2 Millionen Euro genehmigt. Im Ausschuss mit dabei waren damals Januth, Wallnöfer und als VizeBM Josef Thurner. Die Arbeiten wurden infolgedessen ebenfalls per Ausschussbeschluss an die Bietergemeinschaft Mair Josef &Co.KG vergeben. Im April vorigen Jahres hat der „Vinschgerwind“ über das Ansinnen eines Kunstrasenplatzes in der sich als Bio-Region gebärdenden Gemeinde Mals gespottet: „In Mals lästert man, wie sich ein Kunstrasen mit der von der Gemeinde proklamierten Biophilosophie wohl vereinbaren lasse. Tatsache dürfte sein, dass Hubschrauber auf dem Kunstrasenplatz nicht mehr landen dürfen - wegen der Abdrift von Plastikkügelchen, die dem Kunstrasen beigemischt sind.“
Nun wird in Mals umgeschwenkt. Am 26. November hat man im Ausschuss einer „Abänderung des Projektes von Kunstrasen auf Naturrasen“ zugestimmt - bei gleichbleibenden Preisen. Denn im Beschluss heißt es, dass sich „durch das Varianteprojekt keine Mehrkosten ergeben“. Der in Vergangenheit politisch viel gepriesene Kunstrasen dürfte damit vom Tisch sein. Die Begründung dafür im Ausschussbeschluss Nr. 503 vom 26. November 2020: „Laut Informationen der „Lega Nazionale Dilettanti“ (LND)“, also der Nationalen Vereinigung der Amateurvereine, „werden Kunstrasenfußballplätze ohne Verfüllung zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht für offizielle Spiele freigegeben“ und, so schiebt der Ausschuss in seiner Begründung nach, „ein Kunstrasenbelag mit Verfüllung aufgrund der klimatischen Gegebenheiten mit dem starken „Oberwind“ als nicht geeignet bewertet wurde“ - deshalb die Abänderung des Projektes von Kunstrasen auf Naturrasen. Interessant ist, wie lange der Ausschuss in der Gemeinde Mals für die Erkenntnis benötigt hat, dass die zur Verfüllung des Kunstrasens verwendeten Plastikkügelchen tatsächlich vom Winde verweht werden könnten. Schließlich liegt der Sportplatz in „Russlandnähe“, wo der Wind bekannterweise ohnehin keine Gnade kennt.
Die Bietergemeinschaft, für die der Vertragswert der Arbeiten unverändert bleibt, hat für die Ausführung der Arbeiten um 30 weitere Kalendertage angesucht. Im Zuge der Arbeiten soll auch das bestehende Gebäude der Umkleidekabinen für die Sportoberschule umgebaut bzw. erweitert werden. (eb)

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