Ein Theaterjahr wie keines zuvor

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Karl Fleischmann, seit Jahrzehnten Obmann der Theatergruppe Kortsch Karl Fleischmann, seit Jahrzehnten Obmann der Theatergruppe Kortsch

Kortsch - Verrückt und frustrierend.“ Mit diesen Worten hat Karl Fleischmann, Obmann der Theatergruppe Kortsch, das Theaterjahr seiner Truppe anlässlich der Jahreshauptversammlung zusammengefasst. Wo sonst 150 Leute sitzen und gespannt darauf warten, dass sich der Vorhang zu einem heiteren oder ernsten Spiel auf der Bühne hebt, saßen kürzlich an die 20 Mitglieder der Theatergruppe an großen Tischen mit gebührendem Abstand und Gesichtsmasken und blickten mit dem Obmann und mit dem Spielleiter Konrad Lechthaler auf ein vertracktes Theaterjahr zurück.
Dabei hatte alles wie immer begonnen. Der Spielleiter hatte, wie Fleischmann berichtete, ein vielversprechendes Stück gewählt, Stefan Vögels Komödie „Das Brautkleid“. Spielerinnen und Spieler waren gesucht und gefunden, es wurde eifrig geprobt und am Bühnenbild gebaut, als im Dezember der Bühne mitgeteilt wurde, dass ihr die Aufführungsrechte für das Stück verwehrt würden. Nach der ersten Enttäuschung wurde noch in den Weihnachtsferien mit den Proben zu einem neuen Stück begonnen: „Venedig im Schnee“. Im Jänner und Februar wurde auf Hochdruck geprobt, am 4. März fand im Kulturhaus Karl Schönherr vor zwei Zuschauern (Franz Gemaßmer, dem ältesten Mitglied der Kortscher Bühne, und Franz Steiner) die erfolgreiche Generalprobe statt. Die Premiere zwei Tage später fiel aber dann dem Corona-Lockdown zum Opfer.
Die kommende Theatersaison wird die Theatergruppe Kortsch aussitzen. „In ‚Venedig im Schnee“ gibt es sehr viel Körperkontakt, es wird auch viel geschmust, sodass dieses Stück derzeit unmöglich aufgeführt werden kann,“ bedauert Konrad Lechthaler. Auch Rudi Mairs Musiktheater „Das größte Geschenk“, das die Theatergruppe Kortsch, der Theaterverein Schlanders zusammen mit dem Schulsprengel Schlanders zu Weihnachten 2020 zeigen wollten, wird coranabedingt erst 2023 aufgeführt. Der Theaterverein Schlanders will, so Obmann Stefano Tarquini, diesen Winter dennoch ein Stück auf die Bühne bringen, Virus hin oder her.
Die Vollversammlung endete mit einem Dank an Reinhard Schwalt, den scheidenden Gemeindereferenten, der sich sehr für den Um- und Ausbau des Bühnenraumes in Kortsch eingesetzt hatte, und mit zwei Ehrungen: Susi Lechthaler wurde für 50, Martin Trafoier für 40 Jahre Theatertätigkeit ausgezeichnet.

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