Mals/Taufers/Glurns/Schluderns/Laatsch - Die Rambach Konsortial GmbH ist in der Liquidationsphase. Kürzlich wurden die Akten an zwei von drei Liquidatoren übergeben.
von Erwin Bernhart
Weil das neue E-Werk am Rambach seit den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts das größte im Vinschgau ist (sh. Interview), bleibt es von öffentlichem Interesse. Vor allem, weil die Gesellschafter öffentliche Körperschaften sind. Von einigem Interesse ist auch, wie das E-Werk in Zukunft verwaltet werden soll. Der Vinschgerwind hat des Öfteren über Diskussionen und Entscheidungen aus den Gemeinderäten der beteiltigten Gemeinden berichtet. Tatsache ist, dass die Rambach-Konsortial GmbH aufgelöst wird. Diese Richtung wurde spätestens mit dem Einstieg der Stadtgemeinde Glurns intern kommuniziert. Nun ist es soweit: Die Rambach-Konsortial GmbH ist in Liquidation. Am 23. Juli 2020 hat der Ex-Präsident Der Rambach Konsortial GmbH Walter Gostner die gesamten Unterlagen der Gesellschaft an die zwei Liquidatoren Georg Sagmeister und Barbara Riedl übergeben. Der dritte Liquidator ist Stefan Sandrini. Barbara Riedl, die die Buchhaltung in der Gemeinde Taufers leitet, wird die Führung und die Buchhaltung des Rambachwerkes übernehmen. Die technische Leitung des Werkes ist bereits an das Vinschgauer Elektrizitätskonsortium (VEK) abgegeben worden. Die Einschulung der Mitarbeiter ist bereits erfolgt.
In Zukunft soll das Rambachwerk von der Gemeinde Taufers, mit einer Quote von 39% der größte Miteigner des Rambachkraftwerkes, geführt werden. „Die Form einer Führung durch eine Gemeinde selbst ist eine erprobte Variante zur Konsortial GmbH“, sagt Georg Sagmeister, der Gemeindesekretär der Gemeinden Schlanders, Glurns und Taufers (und auch Graun). Die Gemeinde Schlanders sei ein Beispiel dafür. Dort sei diese Form vor 5 Jahren eingeführt und der ehemalige Sonderbetrieb (E-Werk Schlanders) liquidiert worden.
Mit der Führung, die mit einem Führungsvertrag geregelt werden soll, durch eine Gemeinde fallen keine direkten Steuern an, es sind keine Abschreibungen zu tätigen. Mehrwertsteuer für die Gestehungskosten fallen keine an, es entfällt die GIS für die Gemeinden Mals und Taufers. Keine Spesen für Verwaltungs- und Aufsichtsrat fallen an und für die kleinen Gemeinden das Entscheidende: Allfällige Investitionen können die Gemeinden aus dem Investitionshaushalt - und eben nicht aus dem laufenden Teil des Haushaltes - bedienen.
Die Liquidation endet mit einem grundbuchsfähigen Rechtsakt, in dem Miteigentumsquoten sowohl für die Immobilien als auch für die Konzession eingetragen werden. (eb)