Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Benjamin und Albert Hutter sind dabei, ihren Betrieb Transalbert zu verkaufen (sh. Bericht auf Seite 5). Es ist das gute Recht in der freien Marktwirtschaft, dass Firmeninhaber ihren Betrieb mit Gewinn verkaufen. Das sei vorausgeschickt. Wenn auch hinzugefügt werden muss, dass Verkäufe von Familienbetrieben in Südtirol - an Auswärtige - nicht auf der Tagesordnung sind. Die Hutters werden ihre Gründe haben. Aber, was kommt mit diesem Verkauf von Transalbert jetzt möglicherweise auf den Vinschgau zu? Hutter beteuert, dass der neue Firmen-inhaber den Firmensitz in Schluderns nicht dazu ausnutzen wird, vermehrt LKW über den Reschenpass zu schicken. Das sei so ausgemacht. Wenn man die Webseite des Käufers anschaut, dann tut man sich schwer, das zu glauben. Denn Käufer von Transalbert ist die Hegelmann Group - ein Riese auf dem Speditionsmarkt - 4000 LKW, um die 650 Millionen Euro Umsatz. Da geht es um Kilometer. Dieser Hegelmann Group dürfte der LKW-Transit über den Reschenpass und durch den Vinschgau piepegal sein. Mit 29 Niederlassungen in Europa (einige auch in den USA) hat Hegelmann ein Speditionsnetz über Europa gespannt, in dem Rücksicht auf den Reschenpass und auf den Vinschgau wohl kaum vorkommen wird. Spediteure in Südtirol sagen, dass sie bereits seit längerem die aggressive Preispolitik Hegelmanns spüren. Rollen also demnächst viel mehr LKW über den Reschen? Pfiatigott.