Ein etwas anderer Blick auf Indien

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Mathew Kozhuppakalam – ein humorvoller und schlagfertiger Dekan, der in vielen Kulturen zu Hause ist. Mathew Kozhuppakalam – ein humorvoller und schlagfertiger Dekan, der in vielen Kulturen zu Hause ist.

Weltladen Latsch - Unglaubliches Indien: Einmal Anders“ lautete der Titel des Vortrags am Freitag, 21. Februar im Fraktionssaal des CulturForum Latsch. Der Weltladen Latsch hatte, im Rahmen der Vortragsreihe „Anders leben – anders reisen“, den aus Indien stammenden Dekan Mathew Kozhuppakalam eingeladen, einen Abend zu seinem Heimatland zu gestalten.
Indien ist ein Land der Gegensätze und der Vielfalt, das zahlreiche Reiselustige fasziniert. Einen etwas anderen und sehr persönlichen Blick auf Indien präsentierte Dekan Mathew Kozhuppakalam am Freitagabend in Latsch. Mit Bildern und Musik ließ er das Publikum zu Beginn in ein bekanntes Indien eintauchen: das Land der Tempel, Paläste und Maharadschas, der Elefanten, Tiger und Affen, der Schlangenbeschwörer und des Yogas und Ayurvedas. „Das ist die schöne Seite von Indien. Abseits des Märchens sieht das Leben jedoch ein wenig anders aus“, so der Dekan und erzählte von den verschiedenen Realitäten, die das Land prägen. Nicht nur der große Kontrast zwischen Reichtum und Armut, technischem Fortschritt und das Leben in den Slums, sondern auch von der aktuellen politischen Lage, die das Land, mit der zweitgrößten Bevölkerung, gerade durchlebt. „Wir erleben in Indien einen religiösen Fanatismus: Religion als Kriterium für Bürgerschaft und Hasspropaganda. Ich sehe vieles das ähnlich ist, wie damals im Dritten Reich“, erzählte er und sprach vom Zusammenleben der verschiedenen Religionen im Land. Er selbst ist im indischen Bundesstaat Kerala aufgewachsen, wo die Christen im Vergleich zu anderen Teilen Indiens eine starke Minderheit sind. Durch verschiedene Projekte, in Richtung Bewusstseinsbildung für Frauen, oder der Gründung von Kinderdörfern mit den Namen Prateeksha (Hoffnung), war soziales Engagement immer ein Teil seiner Tätigkeit. „Mein Grundprinzip war immer: welchen Unterschied kann ich im Leben eines Menschen machen? Auch hier in Südtirol. Wenn ich das machen kann, bin ich zufrieden mit dem Leben.“ Ein humorvoller und offener Blick, der in einer gemütlichen offenen Diskussionsrunde endete. (cg)

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