Ein frohes Fest der Sammelpartei. Die SVP hat ein Ei unterm Weihnachtsbaum. Beschert hat dieses Ei der als abgehalftert geltende Silvio Berlusconi. Seine Parlaments-Truppe hat dem Goldmann&Sachs-Mann Mario Monti, dem technischen Ministerpräsidenten, das Vertrauen entzogen. Monti tritt zurück. Also Neuwahlen im Februar. Europa hat diesen Schritt in Italien mit Befremden und mit Bedauern, auch mit Entsetzen zur Kenntnis genommen. Das Ei vor Ort ist nun, dass die SVP-Landesversammlung Vorwahlen auch für die Parlamentskandidaten beschlossen hat. Die Vorwahlen am Dreikönigstag? Ein möglicher Termin. Die Kandiaten für die Vorwahlen können innerhalb 22. Dezember 11 Uhr eingereicht werden, hat die SVP-Leitung beschlossen. Jetzt geht’s ratz fatz. Jedenfalls stehen die SVP-Vorderen gehörig unter Stress. Die Vorwahlen dürfen auf keinen Fall versemmelt werden, denn sonst frustriert man auch die eingefleischtesten SVPler. Also Vorwahlen im Schatten des Weihnachtsbaumes und mit Silvesterknallern im Ohr. Auf der anderen Seite wird sich die Opposition das aufkommende politische Chaos in Italien zunutze machen. Das Superwahljahr 2013 wird wohl auch eines werden, in dem der Ruf nach Freistaat, Selbstbestimmung usw. vermehrt aufflammen wird. Monti hat Italien auf den Märkten stabilisiert, dafür die Wirtschaftsmoral und die Arbeitsmoral in Italien destabilisiert. Auch und besonders in Südtirol, weil Monti von der Autonomie aber schon gar nichts gehalten hat. Und nun stehen die Zeichen Italiens auf Chaos - und die SVP Vorwahlen im Stress. Frohe Weihnachten.